Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 2. Breslau, 1824.über Leben und Tod stellen konnten 1. Dieses größere 1 Xen. Staat 8, 4. arkhonta kirioi eirxai te kai peri tes psukhes eis agona katastesai. vgl. Plut. Lys. 30. Dasselbe in Bezug auf den König Thuk. 1, 131. Nepos Paus. 3, 5. setzt wohl ex suo "cuivis ephoro" hinzu. Liban. Orat. 1. p. 86 R. irrt, wenn er sagt: die Ephoren hätten den König desai kai kta- nein können. So nahmen den Pausanias die Ephoren nur fest; das Urtheil sprachen oi Spartiatai, nämlich der Gerichtshof, von dem N. 2. 2 dikasterion sunagagontes Herod. 6, 85. s. besonders Paus. 3, 5, 3. und Plut. Agis 19. Ungenauer Lak. Apophth. p. 195. 3 Xen. H. 3, 5, 25. 4 Plut. Agis 19; 5 Thuk. 5, 63. 6 Xen. Anab. 2, 6, 4. ethanatothe upo ton en te Sparte telon os apeithon, wo ta tele dies hohe Gericht bezeichnen muß. 7 upegon thanatou, Xen. H. 5, 4, 24. Den Kinadon ließen die Eph. erst nach heimlicher Berathung mit der Gerusie festnehmen, seine Strafe bestimmte wohl das grö- ßere Gericht, s. Xen. 3, 3, 5. Polyän 2, 14, 1. 8 Außer
Libanies (N. 1.) scheint es Plut. Perikl. 22. Lys. 19. und Lak. Apophth. p. 209. zu sagen, aber es kann auch blos Unbestimmtheit des Ausdrucks sein. uͤber Leben und Tod ſtellen konnten 1. Dieſes groͤßere 1 Xen. Staat 8, 4. ἄϱχοντα κίϱιοι εἱϱξαί τε καὶ πεϱὶ τῆς ψυχῆς εἰς ἀγῶνα καταστῆσαι. vgl. Plut. Lyſ. 30. Daſſelbe in Bezug auf den Koͤnig Thuk. 1, 131. Nepos Pauſ. 3, 5. ſetzt wohl ex suo “cuivis ephoro” hinzu. Liban. Orat. 1. p. 86 R. irrt, wenn er ſagt: die Ephoren haͤtten den Koͤnig δῆσαι καὶ κτα- νεῖν koͤnnen. So nahmen den Pauſanias die Ephoren nur feſt; das Urtheil ſprachen οἱ Σπαϱτιᾶται, naͤmlich der Gerichtshof, von dem N. 2. 2 δικαστήϱιον συναγαγὀντες Herod. 6, 85. ſ. beſonders Pauſ. 3, 5, 3. und Plut. Agis 19. Ungenauer Lak. Apophth. p. 195. 3 Xen. H. 3, 5, 25. 4 Plut. Agis 19; 5 Thuk. 5, 63. 6 Xen. Anab. 2, 6, 4. ἐϑανατώϑη ὑπο τῶν ἐν τῇ Σπάϱτῃ τελῶν ὡς ἀπειϑῶν, wo τὰ τέλη dies hohe Gericht bezeichnen muß. 7 ὑπῆγον ϑανάτου, Xen. H. 5, 4, 24. Den Kinadon ließen die Eph. erſt nach heimlicher Berathung mit der Geruſie feſtnehmen, ſeine Strafe beſtimmte wohl das groͤ- ßere Gericht, ſ. Xen. 3, 3, 5. Polyaͤn 2, 14, 1. 8 Außer
Libanies (N. 1.) ſcheint es Plut. Perikl. 22. Lyſ. 19. und Lak. Apophth. p. 209. zu ſagen, aber es kann auch blos Unbeſtimmtheit des Ausdrucks ſein. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0125" n="119"/> uͤber Leben und Tod ſtellen konnten <note place="foot" n="1">Xen. Staat 8, 4. ἄϱχοντα κίϱιοι εἱϱξαί τε καὶ πεϱὶ τῆς<lb/> ψυχῆς εἰς ἀγῶνα καταστῆσαι. vgl. Plut. Lyſ. 30. Daſſelbe in<lb/> Bezug auf den Koͤnig Thuk. 1, 131. Nepos Pauſ. 3, 5. ſetzt wohl<lb/><hi rendition="#aq">ex suo “<hi rendition="#g">cuivis ephoro</hi>”</hi> hinzu. Liban. <hi rendition="#aq">Orat. 1. p. 86</hi> R.<lb/> irrt, wenn er ſagt: die Ephoren haͤtten den Koͤnig δῆσαι καὶ κτα-<lb/> νεῖν koͤnnen. So nahmen den Pauſanias die Ephoren nur feſt;<lb/> das Urtheil ſprachen οἱ Σπαϱτιᾶται, naͤmlich der Gerichtshof, von<lb/> dem N. 2.</note>. Dieſes groͤßere<lb/> Gericht beſtand aus den ſaͤmmtlichen Geronten, den<lb/> Ephoren, die alſo vor demſelben als Klaͤger auftreten,<lb/> aber auch an demſelben als Richter theilnehmen konn-<lb/> ten, dem andern Koͤnige und wohl noch mehrern Ma-<lb/> giſtraten, deren aller Stimmen gleich galten <note place="foot" n="2">δικαστήϱιον συναγαγὀντες Herod. 6, 85. ſ.<lb/> beſonders Pauſ. 3, 5, 3. und Plut. Agis 19. Ungenauer Lak.<lb/> Apophth. <hi rendition="#aq">p.</hi> 195.</note>. Von<lb/> ihm konnte keinerlei Appellation ſtatt finden; es konnte<lb/> gegen den Koͤnig auf Tod erkennen <note place="foot" n="3">Xen. H. 3, 5, 25.</note>, den indeß zu<lb/> executiren bis auf ſpaͤtere Zeiten eine heilige Scheu<lb/> verbot <note place="foot" n="4">Plut. Agis 19;</note>. Daß es mit großer Ruhe und Bedachtſam-<lb/> keit zu verfahren pflegte, iſt ein Ruhm, der bei Gele-<lb/> genheit einer Ausnahme hervorgehoben wird <note place="foot" n="5">Thuk. 5, 63.</note>. Dieſes<lb/> große Magiſtraten-Gericht finden wir oͤfter uͤber<lb/> Staatsverbrechen mit hoͤchſter Vollmacht erkennend <note place="foot" n="6">Xen. Anab. 2, 6, 4. ἐϑανατώϑη ὑπο<lb/> τῶν ἐν τῇ Σπάϱτῃ <hi rendition="#g">τελῶν</hi> ὡς ἀπειϑῶν, wo τὰ τέλη dies hohe<lb/> Gericht bezeichnen muß.</note>,<lb/> und die Ephoren als Anklaͤger dabei thaͤtig <note place="foot" n="7">ὑπῆγον ϑανάτου, Xen. H. 5, 4,<lb/> 24. Den Kinadon ließen die Eph. erſt nach heimlicher Berathung<lb/> mit der Geruſie feſtnehmen, ſeine Strafe beſtimmte wohl das groͤ-<lb/> ßere Gericht, ſ. Xen. 3, 3, 5. Polyaͤn 2, 14, 1.</note>: aber<lb/> daß die Ephoren je fuͤr ſich mit Tod haͤtten ſtrafen<lb/> koͤnnen, laͤugnen wir entſchieden <note place="foot" n="8">Außer<lb/> Libanies (N. 1.) ſcheint es Plut. Perikl. 22. Lyſ. 19. und Lak.<lb/> Apophth. <hi rendition="#aq">p.</hi> 209. zu ſagen, aber es kann auch blos Unbeſtimmtheit<lb/> des Ausdrucks ſein.</note>; ob ſie es mit Ver-<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [119/0125]
uͤber Leben und Tod ſtellen konnten 1. Dieſes groͤßere
Gericht beſtand aus den ſaͤmmtlichen Geronten, den
Ephoren, die alſo vor demſelben als Klaͤger auftreten,
aber auch an demſelben als Richter theilnehmen konn-
ten, dem andern Koͤnige und wohl noch mehrern Ma-
giſtraten, deren aller Stimmen gleich galten 2. Von
ihm konnte keinerlei Appellation ſtatt finden; es konnte
gegen den Koͤnig auf Tod erkennen 3, den indeß zu
executiren bis auf ſpaͤtere Zeiten eine heilige Scheu
verbot 4. Daß es mit großer Ruhe und Bedachtſam-
keit zu verfahren pflegte, iſt ein Ruhm, der bei Gele-
genheit einer Ausnahme hervorgehoben wird 5. Dieſes
große Magiſtraten-Gericht finden wir oͤfter uͤber
Staatsverbrechen mit hoͤchſter Vollmacht erkennend 6,
und die Ephoren als Anklaͤger dabei thaͤtig 7: aber
daß die Ephoren je fuͤr ſich mit Tod haͤtten ſtrafen
koͤnnen, laͤugnen wir entſchieden 8; ob ſie es mit Ver-
1 Xen. Staat 8, 4. ἄϱχοντα κίϱιοι εἱϱξαί τε καὶ πεϱὶ τῆς
ψυχῆς εἰς ἀγῶνα καταστῆσαι. vgl. Plut. Lyſ. 30. Daſſelbe in
Bezug auf den Koͤnig Thuk. 1, 131. Nepos Pauſ. 3, 5. ſetzt wohl
ex suo “cuivis ephoro” hinzu. Liban. Orat. 1. p. 86 R.
irrt, wenn er ſagt: die Ephoren haͤtten den Koͤnig δῆσαι καὶ κτα-
νεῖν koͤnnen. So nahmen den Pauſanias die Ephoren nur feſt;
das Urtheil ſprachen οἱ Σπαϱτιᾶται, naͤmlich der Gerichtshof, von
dem N. 2.
2 δικαστήϱιον συναγαγὀντες Herod. 6, 85. ſ.
beſonders Pauſ. 3, 5, 3. und Plut. Agis 19. Ungenauer Lak.
Apophth. p. 195.
3 Xen. H. 3, 5, 25.
4 Plut. Agis 19;
5 Thuk. 5, 63.
6 Xen. Anab. 2, 6, 4. ἐϑανατώϑη ὑπο
τῶν ἐν τῇ Σπάϱτῃ τελῶν ὡς ἀπειϑῶν, wo τὰ τέλη dies hohe
Gericht bezeichnen muß.
7 ὑπῆγον ϑανάτου, Xen. H. 5, 4,
24. Den Kinadon ließen die Eph. erſt nach heimlicher Berathung
mit der Geruſie feſtnehmen, ſeine Strafe beſtimmte wohl das groͤ-
ßere Gericht, ſ. Xen. 3, 3, 5. Polyaͤn 2, 14, 1.
8 Außer
Libanies (N. 1.) ſcheint es Plut. Perikl. 22. Lyſ. 19. und Lak.
Apophth. p. 209. zu ſagen, aber es kann auch blos Unbeſtimmtheit
des Ausdrucks ſein.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |