Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 1. Breslau, 1824.zwei Jahrhunderte vor der Wanderung in den Pelo- 9. Ich weiß nicht, ob diese Data genügen, ein Bald wird gegen den Mann, der die Flur Parnassos gefährdet, Phöbos den Pfeil entsenden. Des Bluts entsühnen die Hände Kretische Männer alsdann: doch nie lischt göttlicher Ruhm aus. 1 S. über diese Verbindung Zoega Bassiril. 1. zu tv. 81. Aegin. p. 154. Raoul-Roch. T. 2. p. 164. Auch Koretas, der angebliche Entdecker des Orakels, trägt einen Kretischen Namen (kores für koures dor.) Plut. de def. or. 21. 46. 2 Paus. 10, 7, 2. 3 Plut. Thes. 16. 4 Paus. 10, 6, 6.
zwei Jahrhunderte vor der Wanderung in den Pelo- 9. Ich weiß nicht, ob dieſe Data genuͤgen, ein Bald wird gegen den Mann, der die Flur Parnaſſos gefaͤhrdet, Phoͤbos den Pfeil entſenden. Des Bluts entſuͤhnen die Haͤnde Kretiſche Maͤnner alsdann: doch nie liſcht goͤttlicher Ruhm aus. 1 S. uͤber dieſe Verbindung Zoëga Bassiril. 1. zu tv. 81. Aegin. p. 154. Raoul-Roch. T. 2. p. 164. Auch Koretas, der angebliche Entdecker des Orakels, traͤgt einen Kretiſchen Namen (κώϱης fuͤr κούϱης dor.) Plut. de def. or. 21. 46. 2 Pauſ. 10, 7, 2. 3 Plut. Theſ. 16. 4 Pauſ. 10, 6, 6.
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zwei Jahrhunderte vor der Wanderung in den Pelo-
ponnes — hier zuſammen, um den Delphiſchen Cultus
zu gruͤnden. Die durch die letzteren gegruͤndete Ver-
bindung muß nach vielen Sagen und geſchichtlichen
Spuren lange fortbeſtanden haben 1. Die alte Zelt-
huͤtte aus Fluͤgeln; eine uralte aus einem Stamm ge-
wachſene Bildſaͤule des Gottes — vielleicht eines der
aͤlteſten Werke roher Schnitzarbeit — waren nach Sage
und Ueberlieferung von Kreta gekommen. Die fabelhaf-
te Reihe der Delphiſchen Hymnoden beginnt mit Chry-
ſothemis, dem Sohne des obengenannten Suͤhnprieſters
Karmanor zu Tarrha 2. Und nicht blos Daͤdaliſche
Schnitzwerke und Hymnen, auch Menſchen ſandte Kreta
von Zeit zu Zeit zum Dienſte des Pythiſchen Gottes
(ἀνϑρώπων ἀπαϱχήν) 3.
9. Ich weiß nicht, ob dieſe Data genuͤgen, ein
bedeutſames Bild einer Zeit zu geben, da der Cultus
des Apollon am Olymp, Parnaß und in dem fernen
Eiland Kreta feſtgegruͤndet und einen gewiſſen Verkehr
dieſer Punkte vermittelnd doch noch vom ſuͤdlichen Grie-
chenland, jenſeits des Oeta- und Parnaſſosgebirgs, aus-
geſchloſſen war. Es iſt unverkennbar, daß der weitere
Fortſchritt deſſelben dahin lange Widerſtand fand; Apol-
lon ſelbſt tritt als Schuͤtzer ſeines Heiligthums in alten
Sagen auf, worauf ſich das poëtiſche Orakel bezieht 4:
Bald wird gegen den Mann, der die Flur Parnaſſos gefaͤhrdet,
Phoͤbos den Pfeil entſenden. Des Bluts entſuͤhnen die Haͤnde
Kretiſche Maͤnner alsdann: doch nie liſcht goͤttlicher Ruhm aus.
1 S. uͤber dieſe Verbindung Zoëga Bassiril. 1. zu tv. 81.
Aegin. p. 154. Raoul-Roch. T. 2. p. 164. Auch Koretas, der
angebliche Entdecker des Orakels, traͤgt einen Kretiſchen Namen
(κώϱης fuͤr κούϱης dor.) Plut. de def. or. 21. 46.
2 Pauſ.
10, 7, 2.
3 Plut. Theſ. 16.
4 Pauſ. 10, 6, 6.
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