Müller, Adam Heinrich: Versuche einer neuen Theorie des Geldes mit besonderer Rücksicht auf Großbritannien. Leipzig u. a., 1816.allenthalben in die des körperlichen Lebens eingreifen; geistige, Die Europäischen Staaten haben dem Metalle diese Künste Dieser Gebrauch nun seit undenklichen Zeiten, der aller- allenthalben in die des koͤrperlichen Lebens eingreifen; geiſtige, Die Europaͤiſchen Staaten haben dem Metalle dieſe Kuͤnſte Dieſer Gebrauch nun ſeit undenklichen Zeiten, der aller- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0220" n="206"/> allenthalben in die des koͤrperlichen Lebens eingreifen; geiſtige,<lb/> idealiſche, oder, wie man ſich ſehr unrichtig auszudruͤcken<lb/> pflegt, imaginaͤre Beduͤrfniſſe an allen Stellen die koͤrperlichen<lb/> Beduͤrfniſſe und ſomit das ganze geſellſchaftliche Leben hoͤchſt<lb/> weſentlich modificiren, — ſo wuͤrde man empfinden, daß der<lb/> Staat ſelbſt (oder ſeine Axe, mit der die ganze Kugel des<lb/> Staates) gegeben iſt, ein viel reinerer Maaßſtab aller Werthe<lb/> im Staate iſt, und daß das Metall nur Maaßſtab iſt, weil<lb/> es die Geberden und Functionen des Staates in gewiſſem Grade<lb/> nachzumachen im Stande iſt.</p><lb/> <p>Die Europaͤiſchen Staaten haben dem Metalle dieſe Kuͤnſte<lb/> gelehrt, weil es eine gewiſſe Faͤhigkeit dazu, eine gewiſſe Ge-<lb/> lehrigkeit hatte; ſie haben es dazu abgerichtet; ſie haben ihre<lb/> Hand damit erweitert, in dem Sinne, in welchem ich das<lb/> Werkzeug des Kuͤnſtlers ſeine erweiterte Hand nannte.</p><lb/> <p>Dieſer Gebrauch nun ſeit undenklichen Zeiten, der aller-<lb/> dings mit der Natur und dem Berufe der edeln Metalle ſehr<lb/> wohl uͤbereinſtimmte, die Menge der Beruͤhrungen, in welche<lb/> die Metalle mit der buͤrgerlichen Geſellſchaft gekommen ſind,<lb/> und deren ſich keine andere Sache hat erfreuen koͤnnen, hat<lb/> ihnen die Macht gegeben, auf die buͤrgerliche Geſellſchaft ge-<lb/> waltig zu reagiren: und wie muß eine einzelne Generation,<lb/> zumahl wenn ſie die moraliſche Macht der voran gegangenen<lb/> Geſchlechter nicht eben gegenwaͤrtig erhalten, wie ſie konnte;<lb/> wenn ſie die große geiſtige Erbſchaft der Vorfahren nicht<lb/> ungetreten hat, ergriffen werden von einer Sache, welche<lb/> durch den Verkehr aller dieſer fruͤheren Geſchlechter gewiſſer-<lb/> maßen geheiligt worden? Es iſt natuͤrlich, daß ſie von den<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [206/0220]
allenthalben in die des koͤrperlichen Lebens eingreifen; geiſtige,
idealiſche, oder, wie man ſich ſehr unrichtig auszudruͤcken
pflegt, imaginaͤre Beduͤrfniſſe an allen Stellen die koͤrperlichen
Beduͤrfniſſe und ſomit das ganze geſellſchaftliche Leben hoͤchſt
weſentlich modificiren, — ſo wuͤrde man empfinden, daß der
Staat ſelbſt (oder ſeine Axe, mit der die ganze Kugel des
Staates) gegeben iſt, ein viel reinerer Maaßſtab aller Werthe
im Staate iſt, und daß das Metall nur Maaßſtab iſt, weil
es die Geberden und Functionen des Staates in gewiſſem Grade
nachzumachen im Stande iſt.
Die Europaͤiſchen Staaten haben dem Metalle dieſe Kuͤnſte
gelehrt, weil es eine gewiſſe Faͤhigkeit dazu, eine gewiſſe Ge-
lehrigkeit hatte; ſie haben es dazu abgerichtet; ſie haben ihre
Hand damit erweitert, in dem Sinne, in welchem ich das
Werkzeug des Kuͤnſtlers ſeine erweiterte Hand nannte.
Dieſer Gebrauch nun ſeit undenklichen Zeiten, der aller-
dings mit der Natur und dem Berufe der edeln Metalle ſehr
wohl uͤbereinſtimmte, die Menge der Beruͤhrungen, in welche
die Metalle mit der buͤrgerlichen Geſellſchaft gekommen ſind,
und deren ſich keine andere Sache hat erfreuen koͤnnen, hat
ihnen die Macht gegeben, auf die buͤrgerliche Geſellſchaft ge-
waltig zu reagiren: und wie muß eine einzelne Generation,
zumahl wenn ſie die moraliſche Macht der voran gegangenen
Geſchlechter nicht eben gegenwaͤrtig erhalten, wie ſie konnte;
wenn ſie die große geiſtige Erbſchaft der Vorfahren nicht
ungetreten hat, ergriffen werden von einer Sache, welche
durch den Verkehr aller dieſer fruͤheren Geſchlechter gewiſſer-
maßen geheiligt worden? Es iſt natuͤrlich, daß ſie von den
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