Müller, Adam Heinrich: Versuche einer neuen Theorie des Geldes mit besonderer Rücksicht auf Großbritannien. Leipzig u. a., 1816.Drittes Kapitel. Vom Gelde. Diejenigen ökonomischen Functionen also, welche in dem So aber behält er alle Bedürfnisse des ursprünglichen Drittes Kapitel. Vom Gelde. Diejenigen oͤkonomiſchen Functionen alſo, welche in dem So aber behaͤlt er alle Beduͤrfniſſe des urſpruͤnglichen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0169" n="155"/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head><hi rendition="#b">Drittes Kapitel.</hi><lb/> Vom Gelde.</head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p><hi rendition="#in">D</hi>iejenigen oͤkonomiſchen Functionen alſo, welche in dem<lb/> urſpruͤnglichen Menſchen alle vereinigt ſind, treten im Fort-<lb/> gange des geſellſchaftlichen Lebens aus einander; indeſſen ver-<lb/> bleibt ihnen allen ein Streben nach ihrem Urſprunge, nach<lb/> ihrer Vereinigung zuruͤck. Denn wenn der Menſch auch ſein<lb/> ganzes Leben einer einzelnen oͤkonomiſchen Function hinzugeben<lb/> vermag, ſo muͤßte er erſt ſich aller andern Beduͤrfniſſe ent-<lb/> ſchlagen, und nur das Eine behalten koͤnnen, welches durch<lb/> ſeine beſondere Thaͤtigkeit befriedigt wird, um ſich von der<lb/> Geſellſchaft der uͤbrigen abſondern zu koͤnnen.</p><lb/> <p>So aber behaͤlt er alle Beduͤrfniſſe des urſpruͤnglichen<lb/> Menſchen, waͤhrend er allen oͤkonomiſchen Thaͤtigkeiten des<lb/> urſpruͤnglichen Menſchen bis auf Eine entſagt: die Arbeit<lb/> theilt ſich unter die Einzelnen Haͤupter der Menſchen, die<lb/> Beduͤrfniſſe aber, welche die Arbeit beſtimmen, bleiben in<lb/> jedem Einzelnen Menſchen bey einander. Er kann alſo nur<lb/> arbeiten in wie fern die ganze Geſellſchaft fuͤr ihn arbeitet:<lb/> er bedarf die Geſammtheit der uͤbrigen und ihre Kraͤfte an<lb/> allen Orten; kurz die Geſellſchaft, die Vereinigung aller<lb/> oͤkonomiſchen Functionen, der Staat — bleibt das Beduͤrfniß<lb/> aller Beduͤrfniſſe.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [155/0169]
Drittes Kapitel.
Vom Gelde.
Diejenigen oͤkonomiſchen Functionen alſo, welche in dem
urſpruͤnglichen Menſchen alle vereinigt ſind, treten im Fort-
gange des geſellſchaftlichen Lebens aus einander; indeſſen ver-
bleibt ihnen allen ein Streben nach ihrem Urſprunge, nach
ihrer Vereinigung zuruͤck. Denn wenn der Menſch auch ſein
ganzes Leben einer einzelnen oͤkonomiſchen Function hinzugeben
vermag, ſo muͤßte er erſt ſich aller andern Beduͤrfniſſe ent-
ſchlagen, und nur das Eine behalten koͤnnen, welches durch
ſeine beſondere Thaͤtigkeit befriedigt wird, um ſich von der
Geſellſchaft der uͤbrigen abſondern zu koͤnnen.
So aber behaͤlt er alle Beduͤrfniſſe des urſpruͤnglichen
Menſchen, waͤhrend er allen oͤkonomiſchen Thaͤtigkeiten des
urſpruͤnglichen Menſchen bis auf Eine entſagt: die Arbeit
theilt ſich unter die Einzelnen Haͤupter der Menſchen, die
Beduͤrfniſſe aber, welche die Arbeit beſtimmen, bleiben in
jedem Einzelnen Menſchen bey einander. Er kann alſo nur
arbeiten in wie fern die ganze Geſellſchaft fuͤr ihn arbeitet:
er bedarf die Geſammtheit der uͤbrigen und ihre Kraͤfte an
allen Orten; kurz die Geſellſchaft, die Vereinigung aller
oͤkonomiſchen Functionen, der Staat — bleibt das Beduͤrfniß
aller Beduͤrfniſſe.
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