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Müller, Wilhelm: Debora. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 18. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–148. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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ben, unverzüglich nach meinem Vaterlande zurückzueilen und an dem Kampfe der Vendeer Theil zu nehmen. Aber Gott hatte anders über mein Schicksal verfügt. Eine gefährliche Nervenkrankheit überfiel mich unter den Vorbereitungen meiner Reise, und noch ehe meine schwächliche Natur sie nur so weit überwunden hatte, daß ich mich der freien Luft wieder aussetzen durfte, liefen unmittelbar hintereinander die Trauerbotschaften von dem Untergange meiner Familie in der Vendee, von der Einziehung aller unsrer Besitzungen und von meiner eigenen Verbannung ein.

Inzwischen hatten die Republikaner dem Könige von Spanien den Krieg erklärt, und ich zog es vor, unter fremden Fahnen für mein Vaterland zu kämpfen, als mich in den innern Streit der Parteien zu mischen, unter denen damals wohl auch kaum noch eine zu finden war, deren Grundsätze und Absichten ich zu den meinigen hätte machen können, und die es wiederum hätte wagen sollen, meine Sache als die ihrige zu verfechten. Denn von echten und reinen Royalisten, die den Tod ihres Königs überlebt hatten, waren um diese Zeit nur noch sehr wenige in Frankreich versteckt.

Der erste Feldzug, in dem ich mich als Soldat versuchte, verleidete mir die Waffen: es war der des Sommers 1794, welcher die Spanier, die unter Ricardos nach Roussillon vorgedrungen waren, mit Schimpf und Schande über die Pyrenäen zurückjagte.

ben, unverzüglich nach meinem Vaterlande zurückzueilen und an dem Kampfe der Vendéer Theil zu nehmen. Aber Gott hatte anders über mein Schicksal verfügt. Eine gefährliche Nervenkrankheit überfiel mich unter den Vorbereitungen meiner Reise, und noch ehe meine schwächliche Natur sie nur so weit überwunden hatte, daß ich mich der freien Luft wieder aussetzen durfte, liefen unmittelbar hintereinander die Trauerbotschaften von dem Untergange meiner Familie in der Vendée, von der Einziehung aller unsrer Besitzungen und von meiner eigenen Verbannung ein.

Inzwischen hatten die Republikaner dem Könige von Spanien den Krieg erklärt, und ich zog es vor, unter fremden Fahnen für mein Vaterland zu kämpfen, als mich in den innern Streit der Parteien zu mischen, unter denen damals wohl auch kaum noch eine zu finden war, deren Grundsätze und Absichten ich zu den meinigen hätte machen können, und die es wiederum hätte wagen sollen, meine Sache als die ihrige zu verfechten. Denn von echten und reinen Royalisten, die den Tod ihres Königs überlebt hatten, waren um diese Zeit nur noch sehr wenige in Frankreich versteckt.

Der erste Feldzug, in dem ich mich als Soldat versuchte, verleidete mir die Waffen: es war der des Sommers 1794, welcher die Spanier, die unter Ricardos nach Roussillon vorgedrungen waren, mit Schimpf und Schande über die Pyrenäen zurückjagte.

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[0106] ben, unverzüglich nach meinem Vaterlande zurückzueilen und an dem Kampfe der Vendéer Theil zu nehmen. Aber Gott hatte anders über mein Schicksal verfügt. Eine gefährliche Nervenkrankheit überfiel mich unter den Vorbereitungen meiner Reise, und noch ehe meine schwächliche Natur sie nur so weit überwunden hatte, daß ich mich der freien Luft wieder aussetzen durfte, liefen unmittelbar hintereinander die Trauerbotschaften von dem Untergange meiner Familie in der Vendée, von der Einziehung aller unsrer Besitzungen und von meiner eigenen Verbannung ein. Inzwischen hatten die Republikaner dem Könige von Spanien den Krieg erklärt, und ich zog es vor, unter fremden Fahnen für mein Vaterland zu kämpfen, als mich in den innern Streit der Parteien zu mischen, unter denen damals wohl auch kaum noch eine zu finden war, deren Grundsätze und Absichten ich zu den meinigen hätte machen können, und die es wiederum hätte wagen sollen, meine Sache als die ihrige zu verfechten. Denn von echten und reinen Royalisten, die den Tod ihres Königs überlebt hatten, waren um diese Zeit nur noch sehr wenige in Frankreich versteckt. Der erste Feldzug, in dem ich mich als Soldat versuchte, verleidete mir die Waffen: es war der des Sommers 1794, welcher die Spanier, die unter Ricardos nach Roussillon vorgedrungen waren, mit Schimpf und Schande über die Pyrenäen zurückjagte.

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-15T15:21:38Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-15T15:21:38Z)

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Zitationshilfe: Müller, Wilhelm: Debora. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 18. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–148. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_debora_1910/106>, abgerufen am 27.11.2024.