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Mühlpfort, Heinrich: Teutsche Gedichte. Bd. 1. Breslau u. a., 1686.

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Hochzeit-Gedichte.
Wünschen/ daß er frölich lebe
Daß er stets in Wonne schwebe/
Bey verneurtem Heyraths-Schluß.

12.
Er wird nicht den May verlangen/
Schöne Braut/ weil ihre Wangen
Mehr als Tulipanen blühn/
Weil die Sitten/ die Geberden
Jhm zu Lust-Magneten werden/
Und sein Hertze nach sich ziehn.
13.
Er wird sie den Garten nennen/
Wo man kan die Liebe kennen/
Die da brennt ie mehr und mehr:
Wo Vergiß mein nicht entspriesset
Wo ihn Wolgemuth beküsset/
Und Manns-Treu behält die Ehr.
14.
Sie hingegen seine Taube/
Seines Weinstocks edle Traube/
Sein gekrönt Oliven-Baum/
Wird so ihren Schatz empfangen/
Seinem Hoffen und Verlangen
Auch in allem geben Raum.
15.
Sie wird nichts von Dienstbarkeiten
Wissen bey vermählten Zeiten/
Sondern leben franck und frey/
Und in göldner Eintracht Schrancken/
Sagen ja daß bey Herr Francken
Jhre wahre Freyheit sey.
Auf Hn. P. K. JCti. u. J. A. B. v. E. Hoch-
zeit/ den 23. Septemb. 1676.
ES wolt' AlBaniE/ der Nymfen Cron und Licht/
Der Jugend Morgen-Röth' und wunder-schöne Sonne/
Die Perle keuscher Zucht/ der Eltern Trost und Wonne/
Nachdem der Blumen-Schmuck nun meistens hingericht/
Des Herbstes Fruchtbarkeit/ und seine reiche Früchte
Jn einer Garten-Lust noch nehmen zu Gesichte.
Sie
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Hochzeit-Gedichte.
Wuͤnſchen/ daß er froͤlich lebe
Daß er ſtets in Wonne ſchwebe/
Bey verneurtem Heyraths-Schluß.

12.
Er wird nicht den May verlangen/
Schoͤne Braut/ weil ihre Wangen
Mehr als Tulipanen bluͤhn/
Weil die Sitten/ die Geberden
Jhm zu Luſt-Magneten werden/
Und ſein Hertze nach ſich ziehn.
13.
Er wird ſie den Garten nennen/
Wo man kan die Liebe kennen/
Die da brennt ie mehr und mehr:
Wo Vergiß mein nicht entſprieſſet
Wo ihn Wolgemuth bekuͤſſet/
Und Manns-Treu behaͤlt die Ehr.
14.
Sie hingegen ſeine Taube/
Seines Weinſtocks edle Traube/
Sein gekroͤnt Oliven-Baum/
Wird ſo ihren Schatz empfangen/
Seinem Hoffen und Verlangen
Auch in allem geben Raum.
15.
Sie wird nichts von Dienſtbarkeiten
Wiſſen bey vermaͤhlten Zeiten/
Sondern leben franck und frey/
Und in goͤldner Eintracht Schrancken/
Sagen ja daß bey Herr Francken
Jhre wahre Freyheit ſey.
Auf Hn. P. K. JCti. u. J. A. B. v. E. Hoch-
zeit/ den 23. Septemb. 1676.
ES wolt’ AlBaniE/ der Nymfen Cron und Licht/
Der Jugend Morgen-Roͤth’ und wunder-ſchoͤne Sonne/
Die Perle keuſcher Zucht/ der Eltern Troſt und Wonne/
Nachdem der Blumen-Schmuck nun meiſtens hingericht/
Des Herbſtes Fruchtbarkeit/ und ſeine reiche Fruͤchte
Jn einer Garten-Luſt noch nehmen zu Geſichte.
Sie
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[83/0157] Hochzeit-Gedichte. Wuͤnſchen/ daß er froͤlich lebe Daß er ſtets in Wonne ſchwebe/ Bey verneurtem Heyraths-Schluß. 12. Er wird nicht den May verlangen/ Schoͤne Braut/ weil ihre Wangen Mehr als Tulipanen bluͤhn/ Weil die Sitten/ die Geberden Jhm zu Luſt-Magneten werden/ Und ſein Hertze nach ſich ziehn. 13. Er wird ſie den Garten nennen/ Wo man kan die Liebe kennen/ Die da brennt ie mehr und mehr: Wo Vergiß mein nicht entſprieſſet Wo ihn Wolgemuth bekuͤſſet/ Und Manns-Treu behaͤlt die Ehr. 14. Sie hingegen ſeine Taube/ Seines Weinſtocks edle Traube/ Sein gekroͤnt Oliven-Baum/ Wird ſo ihren Schatz empfangen/ Seinem Hoffen und Verlangen Auch in allem geben Raum. 15. Sie wird nichts von Dienſtbarkeiten Wiſſen bey vermaͤhlten Zeiten/ Sondern leben franck und frey/ Und in goͤldner Eintracht Schrancken/ Sagen ja daß bey Herr Francken Jhre wahre Freyheit ſey. Auf Hn. P. K. JCti. u. J. A. B. v. E. Hoch- zeit/ den 23. Septemb. 1676. ES wolt’ AlBaniE/ der Nymfen Cron und Licht/ Der Jugend Morgen-Roͤth’ und wunder-ſchoͤne Sonne/ Die Perle keuſcher Zucht/ der Eltern Troſt und Wonne/ Nachdem der Blumen-Schmuck nun meiſtens hingericht/ Des Herbſtes Fruchtbarkeit/ und ſeine reiche Fruͤchte Jn einer Garten-Luſt noch nehmen zu Geſichte. Sie F f 2

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Zitationshilfe: Mühlpfort, Heinrich: Teutsche Gedichte. Bd. 1. Breslau u. a., 1686, S. 83. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/muehlpfort_gedichte01_1686/157>, abgerufen am 23.11.2024.