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Mühlpfort, Heinrich: Teutsche Gedichte. Bd. 1. Breslau u. a., 1686.

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Hochzeit-Gedichte.
Wer nun als Sieger will die Beute davon bringen/
Der muß gerade zu vollbringen seinen Lauff.
Unendlich ist ein Ring. Es sey auch sonder Ende.
Die keusche Liebes-Glut/ und Hertzens-Einigkeit.
Der Himmel segne selbst die angesteckten Brände/
Jch ruffe: Lebt und blüht in Segen/ Ruh und Freud.
Abgebildte güldne Liebes-Bach/
Bey Hn. A. G. J. U. C. u. Fr. J. M. S. g. L.
Hochzeit den 3. Febr. 1674.
Uberreichungs-Sonnet.
VErmählte/ lebt und blüht bey den berühmten Linden/
Und nehmt geneiget an diß schlechte Myrten-Blat/
So umb den Oder-Strom ein Freund gebrochen hat/
Der sich zu eurem Dienst auf ewig will verbinden.
Jst keine Zierligkeit der Wörter hier zu finden/
So denckt die Liebe wird vom reden niemahls satt.
Es mag die Anmuth selbst erfüllen meine statt/
So eure Seelen kan in treuster Glut entzünden.
Es müsse weil ihr lebt auß Zucker-Röhren rinnen/
Der liebe süsse Bach/ was bey der Sonnen-Blut
Ein lieblich-kühler Brunn den Reisenden sonst thut
Das werdet fort für fort bey euren Flammen innen.
Ja/ wo ein kurtzer Wunsch kan viel bey sich beschliessen/
So wünsch ich Glück und Zeit müß euch nach Willen fliessen.
DJe Göttin/ so die Welt der Liebe Mutter nennet/
Die Reitzerin der Lust/ der Liebligkeiten Kern/
Der Schönheit Jnbe griff/ der Anmuth holder Stern/
Die Venus/ der wie Wachs die zarte Jugend brennet/
Der nicht nur Amathunt/ und Gnidens Tempel rauchet/
Die aller Menschen Hertz zum Opffer-Tisch gebrauchet/
Rief einst/ als sich bey ihr die Liebes-Engel funden/
Und jede Gratie zu dienen war bereit/
Wie? Liebsten Kinder wie/ verschliessen wir die Zeit/
Verschertzen unsern Ruhm/ verspielen alle Stunden?
Soll unser Heiligthum so gar verlassen stehen/
Wenn fetter Weyhrauch glimmt auff des Parnassus Höhen.
Kan
Hochzeit-Gedichte.
Wer nun als Sieger will die Beute davon bringen/
Der muß gerade zu vollbringen ſeinen Lauff.
Unendlich iſt ein Ring. Es ſey auch ſonder Ende.
Die keuſche Liebes-Glut/ und Hertzens-Einigkeit.
Der Himmel ſegne ſelbſt die angeſteckten Braͤnde/
Jch ruffe: Lebt und bluͤht in Segen/ Ruh und Freud.
Abgebildte guͤldne Liebes-Bach/
Bey Hn. A. G. J. U. C. u. Fr. J. M. S. g. L.
Hochzeit den 3. Febr. 1674.
Uberreichungs-Sonnet.
VErmaͤhlte/ lebt und bluͤht bey den beruͤhmten Linden/
Und nehmt geneiget an diß ſchlechte Myrten-Blat/
So umb den Oder-Strom ein Freund gebrochen hat/
Der ſich zu eurem Dienſt auf ewig will verbinden.
Jſt keine Zierligkeit der Woͤrter hier zu finden/
So denckt die Liebe wird vom reden niemahls ſatt.
Es mag die Anmuth ſelbſt erfuͤllen meine ſtatt/
So eure Seelen kan in treuſter Glut entzuͤnden.
Es muͤſſe weil ihr lebt auß Zucker-Roͤhren rinnen/
Der liebe ſuͤſſe Bach/ was bey der Sonnen-Blut
Ein lieblich-kuͤhler Brunn den Reiſenden ſonſt thut
Das werdet fort fuͤr fort bey euren Flammen innen.
Ja/ wo ein kurtzer Wunſch kan viel bey ſich beſchlieſſen/
So wuͤnſch ich Gluͤck und Zeit muͤß euch nach Willen flieſſen.
DJe Goͤttin/ ſo die Welt der Liebe Mutter nennet/
Die Reitzerin der Luſt/ der Liebligkeiten Kern/
Der Schoͤnheit Jnbe griff/ der Anmuth holder Stern/
Die Venus/ der wie Wachs die zarte Jugend brennet/
Der nicht nur Amathunt/ und Gnidens Tempel rauchet/
Die aller Menſchen Hertz zum Opffer-Tiſch gebrauchet/
Rief einſt/ als ſich bey ihr die Liebes-Engel funden/
Und jede Gratie zu dienen war bereit/
Wie? Liebſten Kinder wie/ verſchlieſſen wir die Zeit/
Verſchertzen unſern Ruhm/ verſpielen alle Stunden?
Soll unſer Heiligthum ſo gar verlaſſen ſtehen/
Wenn fetter Weyhrauch glimmt auff des Parnaſſus Hoͤhen.
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[59/0133] Hochzeit-Gedichte. Wer nun als Sieger will die Beute davon bringen/ Der muß gerade zu vollbringen ſeinen Lauff. Unendlich iſt ein Ring. Es ſey auch ſonder Ende. Die keuſche Liebes-Glut/ und Hertzens-Einigkeit. Der Himmel ſegne ſelbſt die angeſteckten Braͤnde/ Jch ruffe: Lebt und bluͤht in Segen/ Ruh und Freud. Abgebildte guͤldne Liebes-Bach/ Bey Hn. A. G. J. U. C. u. Fr. J. M. S. g. L. Hochzeit den 3. Febr. 1674. Uberreichungs-Sonnet. VErmaͤhlte/ lebt und bluͤht bey den beruͤhmten Linden/ Und nehmt geneiget an diß ſchlechte Myrten-Blat/ So umb den Oder-Strom ein Freund gebrochen hat/ Der ſich zu eurem Dienſt auf ewig will verbinden. Jſt keine Zierligkeit der Woͤrter hier zu finden/ So denckt die Liebe wird vom reden niemahls ſatt. Es mag die Anmuth ſelbſt erfuͤllen meine ſtatt/ So eure Seelen kan in treuſter Glut entzuͤnden. Es muͤſſe weil ihr lebt auß Zucker-Roͤhren rinnen/ Der liebe ſuͤſſe Bach/ was bey der Sonnen-Blut Ein lieblich-kuͤhler Brunn den Reiſenden ſonſt thut Das werdet fort fuͤr fort bey euren Flammen innen. Ja/ wo ein kurtzer Wunſch kan viel bey ſich beſchlieſſen/ So wuͤnſch ich Gluͤck und Zeit muͤß euch nach Willen flieſſen. DJe Goͤttin/ ſo die Welt der Liebe Mutter nennet/ Die Reitzerin der Luſt/ der Liebligkeiten Kern/ Der Schoͤnheit Jnbe griff/ der Anmuth holder Stern/ Die Venus/ der wie Wachs die zarte Jugend brennet/ Der nicht nur Amathunt/ und Gnidens Tempel rauchet/ Die aller Menſchen Hertz zum Opffer-Tiſch gebrauchet/ Rief einſt/ als ſich bey ihr die Liebes-Engel funden/ Und jede Gratie zu dienen war bereit/ Wie? Liebſten Kinder wie/ verſchlieſſen wir die Zeit/ Verſchertzen unſern Ruhm/ verſpielen alle Stunden? Soll unſer Heiligthum ſo gar verlaſſen ſtehen/ Wenn fetter Weyhrauch glimmt auff des Parnaſſus Hoͤhen. Kan

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Zitationshilfe: Mühlpfort, Heinrich: Teutsche Gedichte. Bd. 1. Breslau u. a., 1686, S. 59. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/muehlpfort_gedichte01_1686/133>, abgerufen am 22.11.2024.