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Mügge, Theodor: Am Malanger Fjord. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 13. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–176. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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Ohr drang. Bange klagende und sanft verhallende Laute, bald rascher, bald langsamer, lebhafter und heller und wieder, wie ein Hauch, hinsterbend und erlöschend.

Und als er die Augen aufschlug, glaubte er weiter zu träumen. Bewegungslos sah er vor sich hin. Der Mond stand hell am Himmel und beleuchtete glänzend die öde Felsenlandschaft, die Klippe und ihren Vorsprung. Die düsteren Schatten der hohen Fjellen deckten die Bucht zu, während weiter hin sich der silberblitzende Schild des Meeres funkelnd ausdehnte. Hvaland's Haus lag in der Tiefe, wie in Tageshelle und an den nackten Spitzen der Berge von Senjenöen haftete ein röthlicher Schimmer, das erste Schnauben aus den Nüstern der Sonnenrosse.

Stureson achtete jedoch auf Nichts; seine Blicke hingen einzig nur an der menschlichen Gestalt, welche vor ihm auf und nieder ging. Es war Olaf, er erkannte jeden Zug seines Gesichts. Der Mond beschien ihn in voller Klarheit und umleuchtete sein schwarzes Gewand. Sein langes Haar war von dem schimmernden Lichte duftig eingefaßt, das daran niederrieselte, den Kopf hob er hoch empor, und seine blassen Lippen lächelten, während er der kleinen Geige in seinen Händen diese seltsamen und lieblichen Töne entlockte.

Stureson war erstaunt und ergriffen von diesem Anblick. Er blieb in dem Felsenwinkel sitzen und be-

Ohr drang. Bange klagende und sanft verhallende Laute, bald rascher, bald langsamer, lebhafter und heller und wieder, wie ein Hauch, hinsterbend und erlöschend.

Und als er die Augen aufschlug, glaubte er weiter zu träumen. Bewegungslos sah er vor sich hin. Der Mond stand hell am Himmel und beleuchtete glänzend die öde Felsenlandschaft, die Klippe und ihren Vorsprung. Die düsteren Schatten der hohen Fjellen deckten die Bucht zu, während weiter hin sich der silberblitzende Schild des Meeres funkelnd ausdehnte. Hvaland's Haus lag in der Tiefe, wie in Tageshelle und an den nackten Spitzen der Berge von Senjenöen haftete ein röthlicher Schimmer, das erste Schnauben aus den Nüstern der Sonnenrosse.

Stureson achtete jedoch auf Nichts; seine Blicke hingen einzig nur an der menschlichen Gestalt, welche vor ihm auf und nieder ging. Es war Olaf, er erkannte jeden Zug seines Gesichts. Der Mond beschien ihn in voller Klarheit und umleuchtete sein schwarzes Gewand. Sein langes Haar war von dem schimmernden Lichte duftig eingefaßt, das daran niederrieselte, den Kopf hob er hoch empor, und seine blassen Lippen lächelten, während er der kleinen Geige in seinen Händen diese seltsamen und lieblichen Töne entlockte.

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[0086] Ohr drang. Bange klagende und sanft verhallende Laute, bald rascher, bald langsamer, lebhafter und heller und wieder, wie ein Hauch, hinsterbend und erlöschend. Und als er die Augen aufschlug, glaubte er weiter zu träumen. Bewegungslos sah er vor sich hin. Der Mond stand hell am Himmel und beleuchtete glänzend die öde Felsenlandschaft, die Klippe und ihren Vorsprung. Die düsteren Schatten der hohen Fjellen deckten die Bucht zu, während weiter hin sich der silberblitzende Schild des Meeres funkelnd ausdehnte. Hvaland's Haus lag in der Tiefe, wie in Tageshelle und an den nackten Spitzen der Berge von Senjenöen haftete ein röthlicher Schimmer, das erste Schnauben aus den Nüstern der Sonnenrosse. Stureson achtete jedoch auf Nichts; seine Blicke hingen einzig nur an der menschlichen Gestalt, welche vor ihm auf und nieder ging. Es war Olaf, er erkannte jeden Zug seines Gesichts. Der Mond beschien ihn in voller Klarheit und umleuchtete sein schwarzes Gewand. Sein langes Haar war von dem schimmernden Lichte duftig eingefaßt, das daran niederrieselte, den Kopf hob er hoch empor, und seine blassen Lippen lächelten, während er der kleinen Geige in seinen Händen diese seltsamen und lieblichen Töne entlockte. Stureson war erstaunt und ergriffen von diesem Anblick. Er blieb in dem Felsenwinkel sitzen und be-

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-15T15:04:01Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-15T15:04:01Z)

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Bogensignaturen: nicht gekennzeichnet; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: nicht gekennzeichnet; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine; rundes r (&#xa75b;): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: nein;




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Zitationshilfe: Mügge, Theodor: Am Malanger Fjord. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 13. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–176. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/muegge_fjord_1910/86>, abgerufen am 27.11.2024.