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Mügge, Theodor: Am Malanger Fjord. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 13. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–176. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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sein. Ich habe neue Forschungen über den lappischen Sprachstamm gemacht und kann jetzt mit Gewißheit sagen, daß es drei ganz abweichende, bis in die Wurzeln verschiedene Stämme und wenigstens zwölf Mundarten giebt, welche alle noch gesprochen werden.

Ja gewiß, fuhr er fort, als seine Zuhörer schwiegen, es ist so merkwürdig damit, daß die wandernden Familien der verschiedenen Stämme oder Dialekte, wenn sie sich in der großen Wüste begegnen, sich oft gar nicht oder doch nur mit Mühe verstehen und unter sich zuweilen Dollmetscher nöthig haben, um ein Gespräch zu führen.

Und was, fragte Stureson, läßt sich daraus schließen?

Daß es einst ein mächtiges Volk gewesen sein muß, welches weit umher diesen ganzen skandinavischen Norden bewohnte, bis es von Äsen, Gothen, Finnen und anderen siegenden Eroberern in die Eiswüsten getrieben wurde.

Wo es umkommen muß, höhnte der Landrichter.

Umkommen muß? wiederholte der Missionär mit sanftem Vorwurf. Sagen Sie das nicht, Herr Stureson, es thut mir weh, es von Ihnen zu hören. Sie werden dies Volk kennen lernen und seine vielen guten Anlagen leicht bemerken.

Anlagen zum Trunk und Umhertreiben, rief Lars Stureson lachend, indem er sein Glas leerte.

Schmutzige Tagediebe, fügte der Kaufmann

sein. Ich habe neue Forschungen über den lappischen Sprachstamm gemacht und kann jetzt mit Gewißheit sagen, daß es drei ganz abweichende, bis in die Wurzeln verschiedene Stämme und wenigstens zwölf Mundarten giebt, welche alle noch gesprochen werden.

Ja gewiß, fuhr er fort, als seine Zuhörer schwiegen, es ist so merkwürdig damit, daß die wandernden Familien der verschiedenen Stämme oder Dialekte, wenn sie sich in der großen Wüste begegnen, sich oft gar nicht oder doch nur mit Mühe verstehen und unter sich zuweilen Dollmetscher nöthig haben, um ein Gespräch zu führen.

Und was, fragte Stureson, läßt sich daraus schließen?

Daß es einst ein mächtiges Volk gewesen sein muß, welches weit umher diesen ganzen skandinavischen Norden bewohnte, bis es von Äsen, Gothen, Finnen und anderen siegenden Eroberern in die Eiswüsten getrieben wurde.

Wo es umkommen muß, höhnte der Landrichter.

Umkommen muß? wiederholte der Missionär mit sanftem Vorwurf. Sagen Sie das nicht, Herr Stureson, es thut mir weh, es von Ihnen zu hören. Sie werden dies Volk kennen lernen und seine vielen guten Anlagen leicht bemerken.

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[0030] sein. Ich habe neue Forschungen über den lappischen Sprachstamm gemacht und kann jetzt mit Gewißheit sagen, daß es drei ganz abweichende, bis in die Wurzeln verschiedene Stämme und wenigstens zwölf Mundarten giebt, welche alle noch gesprochen werden. Ja gewiß, fuhr er fort, als seine Zuhörer schwiegen, es ist so merkwürdig damit, daß die wandernden Familien der verschiedenen Stämme oder Dialekte, wenn sie sich in der großen Wüste begegnen, sich oft gar nicht oder doch nur mit Mühe verstehen und unter sich zuweilen Dollmetscher nöthig haben, um ein Gespräch zu führen. Und was, fragte Stureson, läßt sich daraus schließen? Daß es einst ein mächtiges Volk gewesen sein muß, welches weit umher diesen ganzen skandinavischen Norden bewohnte, bis es von Äsen, Gothen, Finnen und anderen siegenden Eroberern in die Eiswüsten getrieben wurde. Wo es umkommen muß, höhnte der Landrichter. Umkommen muß? wiederholte der Missionär mit sanftem Vorwurf. Sagen Sie das nicht, Herr Stureson, es thut mir weh, es von Ihnen zu hören. Sie werden dies Volk kennen lernen und seine vielen guten Anlagen leicht bemerken. Anlagen zum Trunk und Umhertreiben, rief Lars Stureson lachend, indem er sein Glas leerte. Schmutzige Tagediebe, fügte der Kaufmann

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-15T15:04:01Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-15T15:04:01Z)

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Zitationshilfe: Mügge, Theodor: Am Malanger Fjord. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 13. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–176. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/muegge_fjord_1910/30>, abgerufen am 27.11.2024.