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Mozart, Leopold: Versuch einer gründlichen Violinschule. Augsburg, 1756.

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Des ersten Hauptstücks, dritter Abschnitt.
Ein solches Aushalten wird zwar nach Gutdünken gemacht: doch muß es nicht
zu kurz und nicht zu lang, sondern mit guter Beurtheilung geschehen. Alle
die Mitspielenden müssen einander beobachten: um sowohl die Aushaltung zu-
gleich mit einander zu enden; als auch um wieder gleichförmig anzufangen. Es
ist hierbey sonderbar zu merken, daß man den Ton der Jnstrumente recht aus-
tönen und verrauschen lasse, ehe man wieder zu spielen anfängt; auch daß man
dahin sehe, ob alle Stimmen zugleich, oder ob eine nach der andern wieder ein-
trette: welches man aus den Sospiren, und aus der Bewegung des Anführers,
auf den man allezeit die Augen wenden muß, erkennen kann. Die Jtaliäner
nennen dieses Zeichen, la Corona.

§. 20.

Manchesmal setzet der Componiste einige Noten, deren er iede mit ihrem
eigenen Striche recht abgestossen, und eine von der andern abgesondert vorgetra-
gen wissen will. Jn diesem Falle zeiget er seine Vortragsmeinung durch kleine
Striche
an, die er über oder unter die Noten setzet: Z. E.

[Abbildung]

§. 21.

Man siehet oft in musikalischen Stücken über ein und andere Note den klei-
nen
Buchstaben (t.) oder auch (tr.) gesetzet. Dieses zeiget einen Triller an. Z. E.

[Abbildung]
Was aber ein Triller ist, wird an seinem Orte weitläuftig abgehandelt werden.

§. 22.

Jeden Tact sowohl als die musikalischen Stücke selbst in Ordnung zu brin-
gen und einzutheilen, bedienet man sich verschiedener Striche. Jeden Tact unter-
scheidet ein Strich, wie schon §. 4. gesagt worden, den man den Tactstrich nen-
net: Die Stücke selbst aber werden mehrentheils in zweene Theile getheilet, und,
wo die Theilung angebracht wird, mit zweenen Strichen bemerket, die beyderseits
Puncte, oder kleine Nebenstriche haben. Z. E. [Musik] oder [Musik] Hierdurch

will
F 3

Des erſten Hauptſtuͤcks, dritter Abſchnitt.
Ein ſolches Aushalten wird zwar nach Gutduͤnken gemacht: doch muß es nicht
zu kurz und nicht zu lang, ſondern mit guter Beurtheilung geſchehen. Alle
die Mitſpielenden muͤſſen einander beobachten: um ſowohl die Aushaltung zu-
gleich mit einander zu enden; als auch um wieder gleichfoͤrmig anzufangen. Es
iſt hierbey ſonderbar zu merken, daß man den Ton der Jnſtrumente recht aus-
toͤnen und verrauſchen laſſe, ehe man wieder zu ſpielen anfaͤngt; auch daß man
dahin ſehe, ob alle Stimmen zugleich, oder ob eine nach der andern wieder ein-
trette: welches man aus den Sospiren, und aus der Bewegung des Anfuͤhrers,
auf den man allezeit die Augen wenden muß, erkennen kann. Die Jtaliaͤner
nennen dieſes Zeichen, la Corona.

§. 20.

Manchesmal ſetzet der Componiſte einige Noten, deren er iede mit ihrem
eigenen Striche recht abgeſtoſſen, und eine von der andern abgeſondert vorgetra-
gen wiſſen will. Jn dieſem Falle zeiget er ſeine Vortragsmeinung durch kleine
Striche
an, die er uͤber oder unter die Noten ſetzet: Z. E.

[Abbildung]

§. 21.

Man ſiehet oft in muſikaliſchen Stuͤcken uͤber ein und andere Note den klei-
nen
Buchſtaben (t.) oder auch (tr.) geſetzet. Dieſes zeiget einen Triller an. Z. E.

[Abbildung]
Was aber ein Triller iſt, wird an ſeinem Orte weitlaͤuftig abgehandelt werden.

§. 22.

Jeden Tact ſowohl als die muſikaliſchen Stuͤcke ſelbſt in Ordnung zu brin-
gen und einzutheilen, bedienet man ſich verſchiedener Striche. Jeden Tact unter-
ſcheidet ein Strich, wie ſchon §. 4. geſagt worden, den man den Tactſtrich nen-
net: Die Stuͤcke ſelbſt aber werden mehrentheils in zweene Theile getheilet, und,
wo die Theilung angebracht wird, mit zweenen Strichen bemerket, die beyderſeits
Puncte, oder kleine Nebenſtriche haben. Z. E. [Musik] oder [Musik] Hierdurch

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[45/0067] Des erſten Hauptſtuͤcks, dritter Abſchnitt. Ein ſolches Aushalten wird zwar nach Gutduͤnken gemacht: doch muß es nicht zu kurz und nicht zu lang, ſondern mit guter Beurtheilung geſchehen. Alle die Mitſpielenden muͤſſen einander beobachten: um ſowohl die Aushaltung zu- gleich mit einander zu enden; als auch um wieder gleichfoͤrmig anzufangen. Es iſt hierbey ſonderbar zu merken, daß man den Ton der Jnſtrumente recht aus- toͤnen und verrauſchen laſſe, ehe man wieder zu ſpielen anfaͤngt; auch daß man dahin ſehe, ob alle Stimmen zugleich, oder ob eine nach der andern wieder ein- trette: welches man aus den Sospiren, und aus der Bewegung des Anfuͤhrers, auf den man allezeit die Augen wenden muß, erkennen kann. Die Jtaliaͤner nennen dieſes Zeichen, la Corona. §. 20. Manchesmal ſetzet der Componiſte einige Noten, deren er iede mit ihrem eigenen Striche recht abgeſtoſſen, und eine von der andern abgeſondert vorgetra- gen wiſſen will. Jn dieſem Falle zeiget er ſeine Vortragsmeinung durch kleine Striche an, die er uͤber oder unter die Noten ſetzet: Z. E. [Abbildung] §. 21. Man ſiehet oft in muſikaliſchen Stuͤcken uͤber ein und andere Note den klei- nen Buchſtaben (t.) oder auch (tr.) geſetzet. Dieſes zeiget einen Triller an. Z. E. [Abbildung] Was aber ein Triller iſt, wird an ſeinem Orte weitlaͤuftig abgehandelt werden. §. 22. Jeden Tact ſowohl als die muſikaliſchen Stuͤcke ſelbſt in Ordnung zu brin- gen und einzutheilen, bedienet man ſich verſchiedener Striche. Jeden Tact unter- ſcheidet ein Strich, wie ſchon §. 4. geſagt worden, den man den Tactſtrich nen- net: Die Stuͤcke ſelbſt aber werden mehrentheils in zweene Theile getheilet, und, wo die Theilung angebracht wird, mit zweenen Strichen bemerket, die beyderſeits Puncte, oder kleine Nebenſtriche haben. Z. E. [Abbildung] oder [Abbildung] Hierdurch will F 3

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Zitationshilfe: Mozart, Leopold: Versuch einer gründlichen Violinschule. Augsburg, 1756, S. 45. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mozart_violinschule_1756/67>, abgerufen am 23.11.2024.