Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Mozart, Leopold: Versuch einer gründlichen Violinschule. Augsburg, 1756.

Bild:
<< vorherige Seite
Das zehente Hauptstück.
§. 26.

Es giebt eine Art des auf- und absteigenden Trillers; wo iede Note einen
geschwinden Abfall auf eine leere Seyte nach sich hat. Z. E.

[Abbildung]
Man muß bey solchen Gängen den Triller so lang machen, als wenn es nur
eine Note wäre; und der Abfall muß ganz spät und kaum gehöret wer-
den. Uebrigens kann man ieden Triller mit einem besondern Striche anfan-
gen, oder bey geschwinden Noten mehrere Figuren in einem Striche zusammen
nehmen. Z. E.

[Abbildung]
§. 27.

Es eräuget sich oft, daß zwo Noten über einander stehen, bey derer ieden
man einen Triller machen muß. Jn solchem Falle nun muß der Triller auf
zwoen Seyten, und mit zweenen Fingern zugleich geschlagen werden. Z. E.

[Abbildung]
Hier wird der erste Finger auf der (E) Seyte, nämlich das (fis) und der dritte
auf der (A) Seyte, nämlich das (d) stark niedergedrücket; der Triller aber
wird auf der (E) Seyte mit dem zweyten, auf der (A) Seyte aber mit dem
vierten Finger zu gleicher Zeit geschlagen. Und dieß nennet man einen Doppel-
triller,
oder den doppelten Triller. Man kann ihn auf die hier nachstehende
Art am besten üben.

§. 28.
Das zehente Hauptſtuͤck.
§. 26.

Es giebt eine Art des auf- und abſteigenden Trillers; wo iede Note einen
geſchwinden Abfall auf eine leere Seyte nach ſich hat. Z. E.

[Abbildung]
Man muß bey ſolchen Gaͤngen den Triller ſo lang machen, als wenn es nur
eine Note waͤre; und der Abfall muß ganz ſpaͤt und kaum gehoͤret wer-
den. Uebrigens kann man ieden Triller mit einem beſondern Striche anfan-
gen, oder bey geſchwinden Noten mehrere Figuren in einem Striche zuſammen
nehmen. Z. E.

[Abbildung]
§. 27.

Es eraͤuget ſich oft, daß zwo Noten uͤber einander ſtehen, bey derer ieden
man einen Triller machen muß. Jn ſolchem Falle nun muß der Triller auf
zwoen Seyten, und mit zweenen Fingern zugleich geſchlagen werden. Z. E.

[Abbildung]
Hier wird der erſte Finger auf der (E) Seyte, naͤmlich das (fis) und der dritte
auf der (A) Seyte, naͤmlich das (d) ſtark niedergedruͤcket; der Triller aber
wird auf der (E) Seyte mit dem zweyten, auf der (A) Seyte aber mit dem
vierten Finger zu gleicher Zeit geſchlagen. Und dieß nennet man einen Doppel-
triller,
oder den doppelten Triller. Man kann ihn auf die hier nachſtehende
Art am beſten uͤben.

§. 28.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0258" n="230"/>
          <fw place="top" type="header"> Das zehente Haupt&#x017F;tu&#x0364;ck.</fw><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 26.</head><lb/>
            <p>Es giebt eine Art des auf- und ab&#x017F;teigenden <hi rendition="#b">Trillers;</hi> wo iede Note einen<lb/>
ge&#x017F;chwinden <hi rendition="#b">Abfall</hi> auf eine leere Seyte nach &#x017F;ich hat. Z. E.<lb/><figure/><lb/>
Man muß bey &#x017F;olchen Ga&#x0364;ngen den <hi rendition="#b">Triller</hi> &#x017F;o lang machen, als wenn es nur<lb/>
eine Note wa&#x0364;re; und der <hi rendition="#b">Abfall</hi> muß ganz &#x017F;pa&#x0364;t und kaum geho&#x0364;ret wer-<lb/>
den. Uebrigens kann man ieden <hi rendition="#b">Triller</hi> mit einem be&#x017F;ondern Striche anfan-<lb/>
gen, oder bey ge&#x017F;chwinden Noten mehrere Figuren in einem Striche zu&#x017F;ammen<lb/>
nehmen. Z. E.</p><lb/>
            <figure/>
          </div>
          <div n="3">
            <head>§. 27.</head><lb/>
            <p>Es era&#x0364;uget &#x017F;ich oft, daß zwo Noten u&#x0364;ber einander &#x017F;tehen, bey derer ieden<lb/>
man einen <hi rendition="#b">Triller</hi> machen muß. Jn &#x017F;olchem Falle nun muß der <hi rendition="#b">Triller</hi> auf<lb/>
zwoen Seyten, und mit zweenen Fingern zugleich ge&#x017F;chlagen werden. Z. E.<lb/><figure/><lb/>
Hier wird der er&#x017F;te Finger auf der (E) Seyte, na&#x0364;mlich das (fis) und der dritte<lb/>
auf der (A) Seyte, na&#x0364;mlich das (d) &#x017F;tark niedergedru&#x0364;cket; der <hi rendition="#b">Triller</hi> aber<lb/>
wird auf der (E) Seyte mit dem zweyten, auf der (A) Seyte aber mit dem<lb/>
vierten Finger zu gleicher Zeit ge&#x017F;chlagen. Und dieß nennet man einen <hi rendition="#b">Doppel-<lb/>
triller,</hi> oder den doppelten Triller. Man kann ihn auf die hier nach&#x017F;tehende<lb/>
Art am be&#x017F;ten u&#x0364;ben.</p><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">§. 28.</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[230/0258] Das zehente Hauptſtuͤck. §. 26. Es giebt eine Art des auf- und abſteigenden Trillers; wo iede Note einen geſchwinden Abfall auf eine leere Seyte nach ſich hat. Z. E. [Abbildung] Man muß bey ſolchen Gaͤngen den Triller ſo lang machen, als wenn es nur eine Note waͤre; und der Abfall muß ganz ſpaͤt und kaum gehoͤret wer- den. Uebrigens kann man ieden Triller mit einem beſondern Striche anfan- gen, oder bey geſchwinden Noten mehrere Figuren in einem Striche zuſammen nehmen. Z. E. [Abbildung] §. 27. Es eraͤuget ſich oft, daß zwo Noten uͤber einander ſtehen, bey derer ieden man einen Triller machen muß. Jn ſolchem Falle nun muß der Triller auf zwoen Seyten, und mit zweenen Fingern zugleich geſchlagen werden. Z. E. [Abbildung] Hier wird der erſte Finger auf der (E) Seyte, naͤmlich das (fis) und der dritte auf der (A) Seyte, naͤmlich das (d) ſtark niedergedruͤcket; der Triller aber wird auf der (E) Seyte mit dem zweyten, auf der (A) Seyte aber mit dem vierten Finger zu gleicher Zeit geſchlagen. Und dieß nennet man einen Doppel- triller, oder den doppelten Triller. Man kann ihn auf die hier nachſtehende Art am beſten uͤben. §. 28.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/mozart_violinschule_1756
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/mozart_violinschule_1756/258
Zitationshilfe: Mozart, Leopold: Versuch einer gründlichen Violinschule. Augsburg, 1756, S. 230. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mozart_violinschule_1756/258>, abgerufen am 02.10.2024.