intressanten Memoires de l'Abbe de Mont- gon enthalten den anschaulichsten und über- zeugendsten Beweis, wie sehr er sich in der Folge seiner langen Regierung von Weibern und Günstlingen beherrschen lassen.
So ist es denn auch, nach ihm, geblieben biss auf den heutigen Tag.
In Frankreich erschien, nach manchen vor- hergegangenen theils Schwach-Köpfen, theils Tyrannen, der, in der hohen Schule der An- fechtungen gebildete, Heinrich IV. als ein mit Wort und That selbstregierender Herr. Nur eine Probe davon anzuführen: Als er sich im Jahr 1597. mit seinem Pariser-Parlament über den den Reformirten gegebenen Freyheits-Brief herumzankte, liess er eine Deputation in sein Cabinet kommen, und sagte derselben die honig- süssen und brennend-heissen Worte *): "Ihr seht mich da in meinem Cabinet mit euch reden, nicht in Königlichem Habit, in Degen und Hut, wie meine Vorfahren, noch wie einen Fürsten, der fremde Gesandten empfängt, sondern ange- kleidet, wie einen Hausvater in seinem Wämms-
*)Perefixe Vie de Henry IV. p. 365.
intressanten Memoires de l’Abbé de Mont- gon enthalten den anschaulichsten und über- zeugendsten Beweis, wie sehr er sich in der Folge seiner langen Regierung von Weibern und Günstlingen beherrschen lassen.
So ist es denn auch, nach ihm, geblieben biſs auf den heutigen Tag.
In Frankreich erschien, nach manchen vor- hergegangenen theils Schwach-Köpfen, theils Tyrannen, der, in der hohen Schule der An- fechtungen gebildete, Heinrich IV. als ein mit Wort und That selbstregierender Herr. Nur eine Probe davon anzuführen: Als er sich im Jahr 1597. mit seinem Pariser-Parlament über den den Reformirten gegebenen Freyheits-Brief herumzankte, lieſs er eine Deputation in sein Cabinet kommen, und sagte derselben die honig- süssen und brennend-heissen Worte *): „Ihr seht mich da in meinem Cabinet mit euch reden, nicht in Königlichem Habit, in Degen und Hut, wie meine Vorfahren, noch wie einen Fürsten, der fremde Gesandten empfängt, sondern ange- kleidet, wie einen Hausvater in seinem Wämms-
*)Perefixe Vie de Henry IV. p. 365.
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intressanten Memoires de l’Abbé de Mont-
gon enthalten den anschaulichsten und über-
zeugendsten Beweis, wie sehr er sich in der
Folge seiner langen Regierung von Weibern und
Günstlingen beherrschen lassen.
So ist es denn auch, nach ihm, geblieben biſs
auf den heutigen Tag.
In Frankreich erschien, nach manchen vor-
hergegangenen theils Schwach-Köpfen, theils
Tyrannen, der, in der hohen Schule der An-
fechtungen gebildete, Heinrich IV. als ein mit
Wort und That selbstregierender Herr. Nur
eine Probe davon anzuführen: Als er sich im
Jahr 1597. mit seinem Pariser-Parlament über
den den Reformirten gegebenen Freyheits-Brief
herumzankte, lieſs er eine Deputation in sein
Cabinet kommen, und sagte derselben die honig-
süssen und brennend-heissen Worte *): „Ihr
seht mich da in meinem Cabinet mit euch reden,
nicht in Königlichem Habit, in Degen und Hut,
wie meine Vorfahren, noch wie einen Fürsten,
der fremde Gesandten empfängt, sondern ange-
kleidet, wie einen Hausvater in seinem Wämms-
*) Perefixe Vie de Henry IV. p. 365.
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Moser, Friedrich Carl von: Politische Wahrheiten. Bd. 2. Zürich, 1796, S. 20. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moser_politische02_1796/26>, abgerufen am 25.11.2024.
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