dicken Folianten zusammen, worinnen sein Le- ben und vermeintliche Thaten das Hauptwerk ausmachten, dem billig noch ein zweiter Band, so die Geschichte seiner politischen Fehltritte enthalten hätte, von einer bessern Meisterhand hätte nachfolgen sollen. Joseph II. musste also auch hierinn thun, was er in allem andern that: sich selbst unterrichten, sich selbst bilden und die Resultate sammlen, die ihm zwanzigjähriges An- und Zuschauen gewährte.
Das Haus Brandenburg hat an seinem gros- sen König Friedrich II. einen Geschichtschreiber aufzuweisen, der so original, als der König selbst, ist. Nun bleibt mir noch der Wunsch übrig, dass uns oder unsern Nachkommen die von dem Monarchen selbst bearbeitete Staats- Geschichte seiner langen und glorreichen Re- gierung noch geliefert, und seinem vortreflichen Minister von Herzberg so viel Musse zu Theil werde, die statistische innere Länder-Geschich- te, wovon derselbe einige köstliche Fragmente mitgetheilt, in ihrem weiten Umfang wenig- stens zu entwerfen *).
*) Dieser Wunsch ist nach dem Tod des grossen Königs durch die Ausgabe dessen hinterlassener Werke in der französischen Ursprache und deren deutschen Ueberse-
dicken Folianten zusammen, worinnen sein Le- ben und vermeintliche Thaten das Hauptwerk ausmachten, dem billig noch ein zweiter Band, so die Geschichte seiner politischen Fehltritte enthalten hätte, von einer bessern Meisterhand hätte nachfolgen sollen. Joseph II. muſste also auch hierinn thun, was er in allem andern that: sich selbst unterrichten, sich selbst bilden und die Resultate sammlen, die ihm zwanzigjähriges An- und Zuschauen gewährte.
Das Haus Brandenburg hat an seinem gros- sen König Friedrich II. einen Geschichtschreiber aufzuweisen, der so original, als der König selbst, ist. Nun bleibt mir noch der Wunsch übrig, daſs uns oder unsern Nachkommen die von dem Monarchen selbst bearbeitete Staats- Geschichte seiner langen und glorreichen Re- gierung noch geliefert, und seinem vortreflichen Minister von Herzberg so viel Muſse zu Theil werde, die statistische innere Länder-Geschich- te, wovon derselbe einige köstliche Fragmente mitgetheilt, in ihrem weiten Umfang wenig- stens zu entwerfen *).
*) Dieser Wunsch ist nach dem Tod des groſsen Königs durch die Ausgabe dessen hinterlassener Werke in der französischen Ursprache und deren deutschen Ueberse-
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dicken Folianten zusammen, worinnen sein Le-
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ausmachten, dem billig noch ein zweiter Band,
so die Geschichte seiner politischen Fehltritte
enthalten hätte, von einer bessern Meisterhand
hätte nachfolgen sollen. Joseph II. muſste also
auch hierinn thun, was er in allem andern that:
sich selbst unterrichten, sich selbst bilden und
die Resultate sammlen, die ihm zwanzigjähriges
An- und Zuschauen gewährte.
Das Haus Brandenburg hat an seinem gros-
sen König Friedrich II. einen Geschichtschreiber
aufzuweisen, der so original, als der König
selbst, ist. Nun bleibt mir noch der Wunsch
übrig, daſs uns oder unsern Nachkommen die
von dem Monarchen selbst bearbeitete Staats-
Geschichte seiner langen und glorreichen Re-
gierung noch geliefert, und seinem vortreflichen
Minister von Herzberg so viel Muſse zu Theil
werde, die statistische innere Länder-Geschich-
te, wovon derselbe einige köstliche Fragmente
mitgetheilt, in ihrem weiten Umfang wenig-
stens zu entwerfen *).
*) Dieser Wunsch ist nach dem Tod des groſsen Königs
durch die Ausgabe dessen hinterlassener Werke in der
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Moser, Friedrich Carl von: Politische Wahrheiten. Bd. 2. Zürich, 1796, S. 245. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moser_politische02_1796/251>, abgerufen am 22.07.2024.
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