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Moser, Friedrich Carl von: Politische Wahrheiten. Bd. 2. Zürich, 1796.

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nien, als er die Königreiche Portugall und
Catalonien nebst andern Provinzen verlohren
hatte, endlich noch ein, sich den Nahmen des
Grossen beylegen zu lassen; worüber der Her-
zog von Medina-Celi sagte: Unser Herr ist,
wie ein Loch; je mehr man davon wegnimmt,
je grösser wird's.


Man trift in der Geschichte ganze Reiche an,
deren Königen, so gross sie immer waren, von
ihrem Volk dieser Ehren-Nahme doch niemahls
beygelegt worden ist; zu dessen Beweis die
neuere Englische Geschichte unter der wahr-
haft grossen und weisen Königin Elisabeth die-
nen kann.

Noch weniger findet man Fürsten-Häuser,
denen die Stimme ihres Volks, oder die Geschich-
te, den Nahmen: Gross, beygelegt hätten. Man
trift zwar unter ihnen häufig auf grosse Jäger,
grosse Trinker, grosse Schuldenmacher, etc.
Schwerlich würden sie selbst aber, und eben so
wenig andere, diese Gattung Lobes für eine Eh-
ren-Bezeugung aufnehmen wollen.


Die Stimme des Volks und der Geschichte
muss einen König oder Fürsten, entweder noch

nien, als er die Königreiche Portugall und
Catalonien nebst andern Provinzen verlohren
hatte, endlich noch ein, sich den Nahmen des
Grossen beylegen zu lassen; worüber der Her-
zog von Medina-Celi sagte: Unser Herr ist,
wie ein Loch; je mehr man davon wegnimmt,
je gröſser wird’s.


Man trift in der Geschichte ganze Reiche an,
deren Königen, so groſs sie immer waren, von
ihrem Volk dieser Ehren-Nahme doch niemahls
beygelegt worden ist; zu dessen Beweis die
neuere Englische Geschichte unter der wahr-
haft groſsen und weisen Königin Elisabeth die-
nen kann.

Noch weniger findet man Fürsten-Häuser,
denen die Stimme ihres Volks, oder die Geschich-
te, den Nahmen: Groſs, beygelegt hätten. Man
trift zwar unter ihnen häufig auf groſse Jäger,
groſse Trinker, groſse Schuldenmacher, etc.
Schwerlich würden sie selbst aber, und eben so
wenig andere, diese Gattung Lobes für eine Eh-
ren-Bezeugung aufnehmen wollen.


Die Stimme des Volks und der Geschichte
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[175/0181] nien, als er die Königreiche Portugall und Catalonien nebst andern Provinzen verlohren hatte, endlich noch ein, sich den Nahmen des Grossen beylegen zu lassen; worüber der Her- zog von Medina-Celi sagte: Unser Herr ist, wie ein Loch; je mehr man davon wegnimmt, je gröſser wird’s. Man trift in der Geschichte ganze Reiche an, deren Königen, so groſs sie immer waren, von ihrem Volk dieser Ehren-Nahme doch niemahls beygelegt worden ist; zu dessen Beweis die neuere Englische Geschichte unter der wahr- haft groſsen und weisen Königin Elisabeth die- nen kann. Noch weniger findet man Fürsten-Häuser, denen die Stimme ihres Volks, oder die Geschich- te, den Nahmen: Groſs, beygelegt hätten. Man trift zwar unter ihnen häufig auf groſse Jäger, groſse Trinker, groſse Schuldenmacher, etc. Schwerlich würden sie selbst aber, und eben so wenig andere, diese Gattung Lobes für eine Eh- ren-Bezeugung aufnehmen wollen. Die Stimme des Volks und der Geschichte muſs einen König oder Fürsten, entweder noch

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Zitationshilfe: Moser, Friedrich Carl von: Politische Wahrheiten. Bd. 2. Zürich, 1796, S. 175. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moser_politische02_1796/181>, abgerufen am 25.11.2024.