Moser, Friedrich Carl von: Politische Wahrheiten. Bd. 1. Zürich, 1796.ders nicht, als per Sie angeredet: Z. B. Biche Eben diss gilt auch von den Leib- und Schlacht- Wenn die Vorliebe vor diese Geschöpfe sich Cy git Citron, qui, sans peut-etre, Avoit plus de sens que son Maitre. Man kann dahin auch wohl die Abgötterey ders nicht, als per Sie angeredet: Z. B. Biche Eben diſs gilt auch von den Leib- und Schlacht- Wenn die Vorliebe vor diese Geschöpfe sich Cy git Citron, qui, sans peut-être, Avoit plus de sens que son Maitre. Man kann dahin auch wohl die Abgötterey <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0160" n="154"/> ders nicht, als per <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Sie</hi></hi> angeredet: Z. B. <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Biche</hi></hi><lb/> seyen Sie doch artig! <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Alcmene</hi>,</hi> bellen Sie<lb/> doch nicht so!„</p><lb/> <p>Eben diſs gilt auch von den Leib- und Schlacht-<lb/> Pferden groſser Fürsten, von Alexander des<lb/> Groſsen Bucephal an biſs auf die lahm, steif<lb/> und todt gefütterte Leib-Pferde Friedrichs des<lb/> Groſsen. Doch genug davon.</p><lb/> <p>Wenn die Vorliebe vor diese Geschöpfe sich<lb/> auf Treue, Gehorsam, Muth und würkliche<lb/> Verdienste thierischer Art gründet, so ist ihnen<lb/> ihr günstiges Schicksal, wenn es auch, Men-<lb/> schen gegenüber berechnet, beneidenswürdig<lb/> scheinet, zu gönnen. Bey vielen ist es aber<lb/> nur ein eben so blinder glücklicher Zufall, als<lb/> wornach die Groſsen ihre menschliche Favori-<lb/> ten wählen; und alsdann verdienen beyde die<lb/> Grabschrift, welche der Graf <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">von Clermont</hi></hi><lb/> seinem geliebten Hund <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Citron</hi></hi> durch seinen<lb/> vertrauten und lustigen Hofprediger setzen lieſs:</p><lb/> <lg type="poem"> <l> <hi rendition="#i">Cy git Citron, qui, sans peut-être,</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#i">Avoit plus de sens que son Maitre.</hi> </l> </lg><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p>Man kann dahin auch wohl die Abgötterey<lb/> rechnen, welche wenigstens vor Zeiten mit<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [154/0160]
ders nicht, als per Sie angeredet: Z. B. Biche
seyen Sie doch artig! Alcmene, bellen Sie
doch nicht so!„
Eben diſs gilt auch von den Leib- und Schlacht-
Pferden groſser Fürsten, von Alexander des
Groſsen Bucephal an biſs auf die lahm, steif
und todt gefütterte Leib-Pferde Friedrichs des
Groſsen. Doch genug davon.
Wenn die Vorliebe vor diese Geschöpfe sich
auf Treue, Gehorsam, Muth und würkliche
Verdienste thierischer Art gründet, so ist ihnen
ihr günstiges Schicksal, wenn es auch, Men-
schen gegenüber berechnet, beneidenswürdig
scheinet, zu gönnen. Bey vielen ist es aber
nur ein eben so blinder glücklicher Zufall, als
wornach die Groſsen ihre menschliche Favori-
ten wählen; und alsdann verdienen beyde die
Grabschrift, welche der Graf von Clermont
seinem geliebten Hund Citron durch seinen
vertrauten und lustigen Hofprediger setzen lieſs:
Cy git Citron, qui, sans peut-être,
Avoit plus de sens que son Maitre.
Man kann dahin auch wohl die Abgötterey
rechnen, welche wenigstens vor Zeiten mit
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