Moser, Friedrich Carl von: Politische Wahrheiten. Bd. 1. Zürich, 1796.bin ich, dass man sich nur einmahl einbilden kann, Den 17. April 1709. schriebe der junge Kö- bin ich, daſs man sich nur einmahl einbilden kann, Den 17. April 1709. schriebe der junge Kö- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0144" n="138"/> bin ich, daſs man sich nur einmahl einbilden kann,<lb/> daſs man mich zwingen werde, Spanien zu ver-<lb/> lassen, so lange noch ein Tropfen Bluts in mei-<lb/> nen Adern ist. Das wird gewiſs nun- und nim-<lb/> mermehr geschehen! <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Das Blut, das in mir<lb/> lauft, ist unfähig, eine solche Schande zu<lb/> überleben</hi>.</hi> Ich werde alle meine Kräfte an-<lb/> strengen, um mich auf dem Thron zu erhalten,<lb/> auf welchen mich Gott und Sie nach Ihm ge-<lb/> sezt hat; und nichts wird vermögend seyn,<lb/> mich davon zu treiben und einer solchen zu<lb/> entreissen, als der Tod„.</p><lb/> <p>Den 17. April 1709. schriebe der junge Kö-<lb/> nig wiederum an Ludwig XIV: „Meine Parthie<lb/> ist schon längst genommen und nichts in der<lb/> Welt ist fähig, mich solche ändern zu machen.<lb/><hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Gott hat mir die Crone von Spanien auf<lb/> das Haupt gesezt; ich werde sie behaup-<lb/> ten, so lang ein Tropfen Blut in meinen<lb/> Adern lauft</hi>.</hi> Ich bin dieses meinem Gewis-<lb/> sen, meiner Ehre und der Liebe meiner Unter-<lb/> thanen schuldig. Ich bin überzeugt, daſs mich<lb/> diese nicht verlassen werden, es mag mir be-<lb/> gegnen, was da will; und wenn ich, wie ich<lb/> diſs entschloſsen bin, mein Leben an ihrer Spi-<lb/> tze biſs zum lezten Athemzug dran wagen<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [138/0144]
bin ich, daſs man sich nur einmahl einbilden kann,
daſs man mich zwingen werde, Spanien zu ver-
lassen, so lange noch ein Tropfen Bluts in mei-
nen Adern ist. Das wird gewiſs nun- und nim-
mermehr geschehen! Das Blut, das in mir
lauft, ist unfähig, eine solche Schande zu
überleben. Ich werde alle meine Kräfte an-
strengen, um mich auf dem Thron zu erhalten,
auf welchen mich Gott und Sie nach Ihm ge-
sezt hat; und nichts wird vermögend seyn,
mich davon zu treiben und einer solchen zu
entreissen, als der Tod„.
Den 17. April 1709. schriebe der junge Kö-
nig wiederum an Ludwig XIV: „Meine Parthie
ist schon längst genommen und nichts in der
Welt ist fähig, mich solche ändern zu machen.
Gott hat mir die Crone von Spanien auf
das Haupt gesezt; ich werde sie behaup-
ten, so lang ein Tropfen Blut in meinen
Adern lauft. Ich bin dieses meinem Gewis-
sen, meiner Ehre und der Liebe meiner Unter-
thanen schuldig. Ich bin überzeugt, daſs mich
diese nicht verlassen werden, es mag mir be-
gegnen, was da will; und wenn ich, wie ich
diſs entschloſsen bin, mein Leben an ihrer Spi-
tze biſs zum lezten Athemzug dran wagen
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