Moser, Johann Jacob: Abgenöthigte Beleuchtung der Ignorantz und vielfältigen Unwahrheiten. [s. l.], 1731.dessen Hr. Fine, welchen ich ruffen lassen, ein wahrhaftes Zeugnüß abgeben kan; Wann So ergehet an Ew. Hoch-Bischöffl. Gnaden als Unseren Gnädigsten gehuldigten Godtfried Gründeler. H. W. Foderloh. Peter Melchior Kniep. Joh. Christ. Gründeler. Joh. Christoph Hoffman. J. Jobst Reinecken. Lit. G. Extractus Prothocolli Consilii Imperialis Aulici. Martis 18. Nov. 1704. Zu Hildesheim der Neustadt Bürgermeister und Raht contra die separirte Bürger- Cum inclusione exhibiti rescribatur dem Dom-Capitul zu Hildesheim fordersamst Frantz Wilderich von Menshengen. Lit.
deſſen Hr. Fine, welchen ich ruffen laſſen, ein wahrhaftes Zeugnuͤß abgeben kan; Wann So ergehet an Ew. Hoch-Biſchoͤffl. Gnaden als Unſeren Gnaͤdigſten gehuldigten Godtfried Gruͤndeler. H. W. Foderloh. Peter Melchior Kniep. Joh. Chriſt. Gruͤndeler. Joh. Chriſtoph Hoffman. J. Jobſt Reinecken. Lit. G. Extractus Prothocolli Conſilii Imperialis Aulici. Martis 18. Nov. 1704. Zu Hildesheim der Neuſtadt Buͤrgermeiſter und Raht contra die ſeparirte Buͤrger- Cum incluſione exhibiti reſcribatur dem Dom-Capitul zu Hildesheim forderſamſt Frantz Wilderich von Menshengen. Lit.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0058" n="16"/> deſſen Hr. Fine, welchen ich ruffen laſſen, ein wahrhaftes Zeugnuͤß abgeben kan; Wann<lb/> nun ſolches wider alle Gerechtigkeit ſtreitet, daß ein <hi rendition="#fr">B</hi>uͤrger den anderen ohnverhoͤrter<lb/> Sache Gewalt thuet, <hi rendition="#aq">cum par in parem nullam habeat jurisdictionem,</hi> ſondern er ma-<lb/> chet ſich deßfalls vorhin ſelbſt ſtraffbahr, und wann die vorgeſetzte Obrigkeit ſolches <hi rendition="#aq">con-<lb/> nivendo vel etiam complacendo aut inſtigando</hi> duͤldet, oder veranlaſſet, ſich des daraus<lb/> entſtehenden <hi rendition="#aq">Delicti</hi> und Unheils, wie auch fernerer <hi rendition="#aq">Conſequenti</hi>en theilhafftig, wann ſol-<lb/> ches aber hoͤhere gehuldigte Obrigkeit von ſelbſten zu behinderen, und nachdem es deroſel-<lb/> ben zu Ohren kommen, moͤglichſt zu <hi rendition="#aq">remedii</hi>ren, und dieſem widerrechtlichen weit-ausſe-<lb/> henden Verfahren Ziel und Maaß zu ſetzen, <hi rendition="#aq">ex juſtitiâ</hi> verbunden iſt, bevorab da des<lb/> Rahts <hi rendition="#aq">Jura</hi> gekraͤncket werden, wir unſchuldig <hi rendition="#aq">incarceri</hi>rte <hi rendition="#fr">B</hi>uͤrger aber ſolche verthaͤtigen<lb/> wollen.</p><lb/> <p>So ergehet an Ew. Hoch-Biſchoͤffl. Gnaden als Unſeren Gnaͤdigſten gehuldigten<lb/> Herren Dom-Probſten als <hi rendition="#aq">Juſti</hi>tz-liebende hohe Obrigkeit unſer nohtdringliches Suchen<lb/> und flehentliches Bitten, Sie gnaͤdigſt geruhen wollen, dieſe Sache in reiffliche <hi rendition="#aq">Conſi-<lb/> deration</hi> zu ziehen, und <hi rendition="#aq">ob moræ periculum</hi> weil ein- oder ander ſonſt <hi rendition="#aq">in carcere crepi</hi>ren<lb/> moͤchte, dem regierenden Herren <hi rendition="#fr">B</hi>uͤrgermeiſter Doͤrrien <hi rendition="#aq">per Mandatum pœnale,</hi> und<lb/> deſſen wuͤrcklicher <hi rendition="#aq">Execution</hi> aufzuerlegen, daß Er uns ſo fort aus dem Gefaͤngnuͤß er-<lb/> laſſen, und auf freye Fuͤſſe ſtellen ſolle, damit wir unſere Vorſtellunge nebſt anderen recht-<lb/> ſchaffenen <hi rendition="#fr">B</hi>uͤrgeren thuen koͤnnen. <hi rendition="#aq">Deſuper obnixè implorando.</hi> Woruͤber ꝛc.</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#et">Godtfried Gruͤndeler. H. W. Foderloh. Peter Melchior Kniep.<lb/> Joh. Chriſt. Gruͤndeler. Joh. Chriſtoph Hoffman. J. Jobſt Reinecken.</hi> </salute> </closer> </div> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq">Lit. G.</hi> </head><lb/> <p> <hi rendition="#aq">Extractus Prothocolli Conſilii Imperialis Aulici.</hi> </p><lb/> <p> <hi rendition="#c"><hi rendition="#aq">Martis 18. Nov.</hi> 1704.</hi> </p><lb/> <p><hi rendition="#in">Z</hi>u Hildesheim der Neuſtadt <hi rendition="#fr">B</hi>uͤrgermeiſter und Raht <hi rendition="#aq">contra</hi> die <hi rendition="#aq">ſepari</hi>rte <hi rendition="#fr">B</hi>uͤrger-<lb/> ſchafft daſelbſt, <hi rendition="#aq">in puncto Appellationis ſivè appellanti</hi>ſcher Anwald <hi rendition="#aq">Johann Jacob<lb/> Joannelli de rato & Mandato cavens, ſub Pto 10. hujus</hi> zeiget allerunterthaͤnigſt an, daß<lb/> die Gegentheil. <hi rendition="#aq">per turbam coactis & coadunatis hominibus</hi> den 16ten <hi rendition="#aq">Aug.</hi> 1703. ſich<lb/> zuſammen <hi rendition="#aq">rotti</hi>ret, und das Rahthaus gedachter Neuen Stadt Hildesheim mit Gewalt<lb/><hi rendition="#aq">invadi</hi>ret, auch veranſtaltet, daß <hi rendition="#aq">ſtatus publicus</hi> gantz <hi rendition="#aq">everti</hi>ret und ſeine <hi rendition="#aq">Principal</hi>en als<lb/> ihre vorgeſetzte Obrigkeit, <hi rendition="#aq">ſpoliativè</hi> ab- und ſie in deren Stelle durch eine nichtige und <hi rendition="#aq">tu-<lb/> multuanti</hi>ſche Wahl ſich eingedrungen, mithin einen neuen Raht <hi rendition="#aq">formi</hi>ret, und obſchon<lb/> die Probſteyliche <hi rendition="#aq">Commiſſarii</hi> als ummittelbahre Obrigkeit ſolcher Neuen Stadt, ſolche<lb/> Wahl fuͤr null und nichtig <hi rendition="#aq">per ſententiam</hi> erklaͤret, ſolche <hi rendition="#aq">Senten</hi>tz auch von dem Dom-<lb/> Capitul als zeitiger Lands-Obrigkeit <hi rendition="#aq">confirmi</hi>ret, und die Sach <hi rendition="#aq">ad dictos Commiſſarios<lb/> remitti</hi>ret worden, ſo waͤren doch die <hi rendition="#fr">B</hi>eklagte in ihrem Muthwillen ſo weit gangen, daß<lb/> ſie eine <hi rendition="#aq">Appellation</hi> an die hoͤchſte Reichs-Gerichte dem Cantzley-Gericht <hi rendition="#aq">notifici</hi>ren laſſen,<lb/> mit gehorſamſttr <hi rendition="#fr">B</hi>itte, aus angefuͤhrten Urſachen hierunter <hi rendition="#aq">Promotoriales</hi> und ein <hi rendition="#aq">Man-<lb/> datum de exequendo contra notorios ſeditioſos ſententiam remiſſoriam & inappellabi-<lb/> lem</hi> allergnaͤdigſt zu erkennen, <hi rendition="#aq">appon. Lit. A & B. in duplo.</hi></p><lb/> <p> <hi rendition="#et"><hi rendition="#aq">Cum incluſione exhibiti reſcribatur</hi> dem Dom-Capitul zu Hildesheim forderſamſt<lb/> daran zu ſeyn, daß die ausgefallene Urthelen zu unverweilter <hi rendition="#aq">Execution</hi> gelangen,<lb/> mithin alles in gute Ruhe geſetzet werde, auch, wie alles geſchehen <hi rendition="#aq">ſub termino duo-<lb/> rum menſium</hi> anhero zu berichten.</hi> </p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#et">Frantz Wilderich von Menshengen.</hi> </salute> </closer> </div><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">Lit.</hi> </fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [16/0058]
deſſen Hr. Fine, welchen ich ruffen laſſen, ein wahrhaftes Zeugnuͤß abgeben kan; Wann
nun ſolches wider alle Gerechtigkeit ſtreitet, daß ein Buͤrger den anderen ohnverhoͤrter
Sache Gewalt thuet, cum par in parem nullam habeat jurisdictionem, ſondern er ma-
chet ſich deßfalls vorhin ſelbſt ſtraffbahr, und wann die vorgeſetzte Obrigkeit ſolches con-
nivendo vel etiam complacendo aut inſtigando duͤldet, oder veranlaſſet, ſich des daraus
entſtehenden Delicti und Unheils, wie auch fernerer Conſequentien theilhafftig, wann ſol-
ches aber hoͤhere gehuldigte Obrigkeit von ſelbſten zu behinderen, und nachdem es deroſel-
ben zu Ohren kommen, moͤglichſt zu remediiren, und dieſem widerrechtlichen weit-ausſe-
henden Verfahren Ziel und Maaß zu ſetzen, ex juſtitiâ verbunden iſt, bevorab da des
Rahts Jura gekraͤncket werden, wir unſchuldig incarcerirte Buͤrger aber ſolche verthaͤtigen
wollen.
So ergehet an Ew. Hoch-Biſchoͤffl. Gnaden als Unſeren Gnaͤdigſten gehuldigten
Herren Dom-Probſten als Juſtitz-liebende hohe Obrigkeit unſer nohtdringliches Suchen
und flehentliches Bitten, Sie gnaͤdigſt geruhen wollen, dieſe Sache in reiffliche Conſi-
deration zu ziehen, und ob moræ periculum weil ein- oder ander ſonſt in carcere crepiren
moͤchte, dem regierenden Herren Buͤrgermeiſter Doͤrrien per Mandatum pœnale, und
deſſen wuͤrcklicher Execution aufzuerlegen, daß Er uns ſo fort aus dem Gefaͤngnuͤß er-
laſſen, und auf freye Fuͤſſe ſtellen ſolle, damit wir unſere Vorſtellunge nebſt anderen recht-
ſchaffenen Buͤrgeren thuen koͤnnen. Deſuper obnixè implorando. Woruͤber ꝛc.
Godtfried Gruͤndeler. H. W. Foderloh. Peter Melchior Kniep.
Joh. Chriſt. Gruͤndeler. Joh. Chriſtoph Hoffman. J. Jobſt Reinecken.
Lit. G.
Extractus Prothocolli Conſilii Imperialis Aulici.
Martis 18. Nov. 1704.
Zu Hildesheim der Neuſtadt Buͤrgermeiſter und Raht contra die ſeparirte Buͤrger-
ſchafft daſelbſt, in puncto Appellationis ſivè appellantiſcher Anwald Johann Jacob
Joannelli de rato & Mandato cavens, ſub Pto 10. hujus zeiget allerunterthaͤnigſt an, daß
die Gegentheil. per turbam coactis & coadunatis hominibus den 16ten Aug. 1703. ſich
zuſammen rottiret, und das Rahthaus gedachter Neuen Stadt Hildesheim mit Gewalt
invadiret, auch veranſtaltet, daß ſtatus publicus gantz evertiret und ſeine Principalen als
ihre vorgeſetzte Obrigkeit, ſpoliativè ab- und ſie in deren Stelle durch eine nichtige und tu-
multuantiſche Wahl ſich eingedrungen, mithin einen neuen Raht formiret, und obſchon
die Probſteyliche Commiſſarii als ummittelbahre Obrigkeit ſolcher Neuen Stadt, ſolche
Wahl fuͤr null und nichtig per ſententiam erklaͤret, ſolche Sententz auch von dem Dom-
Capitul als zeitiger Lands-Obrigkeit confirmiret, und die Sach ad dictos Commiſſarios
remittiret worden, ſo waͤren doch die Beklagte in ihrem Muthwillen ſo weit gangen, daß
ſie eine Appellation an die hoͤchſte Reichs-Gerichte dem Cantzley-Gericht notificiren laſſen,
mit gehorſamſttr Bitte, aus angefuͤhrten Urſachen hierunter Promotoriales und ein Man-
datum de exequendo contra notorios ſeditioſos ſententiam remiſſoriam & inappellabi-
lem allergnaͤdigſt zu erkennen, appon. Lit. A & B. in duplo.
Cum incluſione exhibiti reſcribatur dem Dom-Capitul zu Hildesheim forderſamſt
daran zu ſeyn, daß die ausgefallene Urthelen zu unverweilter Execution gelangen,
mithin alles in gute Ruhe geſetzet werde, auch, wie alles geſchehen ſub termino duo-
rum menſium anhero zu berichten.
Frantz Wilderich von Menshengen.
Lit.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |