Moser, Johann Jacob: Abgenöthigte Beleuchtung der Ignorantz und vielfältigen Unwahrheiten. [s. l.], 1731.den Bürgermeister Dörrien, den Secretarium, und den Alterman Bartels angetroffen, er Interrogatus, was ihm von Arrestirung der Bürger bewust wäre? Rdit Es seye sol- Quaesitus, ob auch der Raht den Schluß gemacht habe, daß die sechs Incarcerirte Ferner gefragt: Ob er auch gehört daß Bürgermeister Dörrien gesagt, daß wann Interrogatus: Welches dann die hauptsächlichste gewesen so das Wort geführet hät- Als nun dieser darauf abgetretten und der Alterman Haneboht herein gefordert, ihm Lit. C. Bericht des Altermanns Haneboht Prod. coram Commissione den 4ten Junii 1729. Wahrhafter und gründlicher Umstand wie sich selbiger von einiger Zeit her zugetragen, 1. Wahr, daß der Hr. Bürgermeister Dörrien am 10ten May Nachmittags den gantzen Raht convociren ließ, wegen der Prediger-Wahl zu sprechen. 2. Wahr, daß der Hr. Bürgermeister Dörrien proponirte, er hätte den gantzen Raht deßfalls fordern lassen, um ihnen hiemit 4. Persohnen zu praesentiren. 3. Wahr, daß die sämtliche Herren Ordnungs-gemäß den Bürgermeister Dörrien antworteten, sie könten aus den 4. Persohnen keine auswählen, weilen 4. a 6. alten Ge- brauch nach müsten praesentiret werden, folglich der Hr. Bürgermeister belieben mögte, 12. zu dem Amt geschickte Subjecta secundum Recessum, allwo sie die Praesentati könten auswählen, welche der Löbl. Burgerschafft könten praesentiret werden. 4. Wahr, der Hr. Bürgermeister Dörrien antwortete, Nein: das gebe ich nicht zu, es sol bey denen von ihm 4. praesentirten absolute verbleiben. 5. Wahr, von denen übrigen Herren des Rahts die Antwort, wann der Hr. Bür- germeister allein rahten wil, sind wir andern allhier nichts nutz, wolten dennoch dieser Sach halber
den Buͤrgermeiſter Doͤrrien, den Secretarium, und den Alterman Bartels angetroffen, er Interrogatus, was ihm von Arreſtirung der Buͤrger bewuſt waͤre? Rdit Es ſeye ſol- Quæſitus, ob auch der Raht den Schluß gemacht habe, daß die ſechs Incarcerirte Ferner gefragt: Ob er auch gehoͤrt daß Buͤrgermeiſter Doͤrrien geſagt, daß wann Interrogatus: Welches dann die hauptſaͤchlichſte geweſen ſo das Wort gefuͤhret haͤt- Als nun dieſer darauf abgetretten und der Alterman Haneboht herein gefordert, ihm Lit. C. Bericht des Altermanns Haneboht Prod. coram Commiſſione den 4ten Junii 1729. Wahrhafter und gruͤndlicher Umſtand wie ſich ſelbiger von einiger Zeit her zugetragen, 1. Wahr, daß der Hr. Buͤrgermeiſter Doͤrrien am 10ten May Nachmittags den gantzen Raht convociren ließ, wegen der Prediger-Wahl zu ſprechen. 2. Wahr, daß der Hr. Buͤrgermeiſter Doͤrrien proponirte, er haͤtte den gantzen Raht deßfalls fordern laſſen, um ihnen hiemit 4. Perſohnen zu præſentiren. 3. Wahr, daß die ſaͤmtliche Herren Ordnungs-gemaͤß den Buͤrgermeiſter Doͤrrien antworteten, ſie koͤnten aus den 4. Perſohnen keine auswaͤhlen, weilen 4. à 6. alten Ge- brauch nach muͤſten præſentiret werden, folglich der Hr. Buͤrgermeiſter belieben moͤgte, 12. zu dem Amt geſchickte Subjecta ſecundùm Receſſum, allwo ſie die Præſentati koͤnten auswaͤhlen, welche der Loͤbl. Burgerſchafft koͤnten præſentiret werden. 4. Wahr, der Hr. Buͤrgermeiſter Doͤrrien antwortete, Nein: das gebe ich nicht zu, es ſol bey denen von ihm 4. præſentirten abſolute verbleiben. 5. Wahr, von denen uͤbrigen Herren des Rahts die Antwort, wann der Hr. Buͤr- germeiſter allein rahten wil, ſind wir andern allhier nichts nutz, wolten dennoch dieſer Sach halber
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den Buͤrgermeiſter gefraget haͤtte, was doch die Buͤrger wolten? Dieſer aber geantwor-
tet, er wuͤſte weiter nicht, als daß ſie verlangten, daß Hartung mit auf die Wahl geſetzet
ſeyn ſolte, wie dann auch nachdem dieſe Buͤrgere in die Raht-Stube kommen, einer aus
ihnen nahmentlich Meyer fuͤr ſie das Wort gethan und vorgebracht, daß ſie den Hartung
auf die Wahl mit verlangten und wolten, ſonſten aber dem Raht keinen Eintrag zu thun
gedaͤchten, worauf als der Buͤrgermeiſter wie auch der Alterman Bartels, und der Secre-
tarius das fiat gegeben, er es mit bewilliget, der Buͤrgermeiſter auch auf der Buͤrger ihr
Verlangen ihnen erlaubet haͤtte, daß ſie zu denen uͤbrigen Rahts-Gliederen auch gehen
koͤnten, um deren Conſens zu erhalten.
Interrogatus, was ihm von Arreſtirung der Buͤrger bewuſt waͤre? Rdit Es ſeye ſol-
che ſo wohl ohne ſein als uͤbriger Rahts-Glieder Wiſſen und Willen geſchehen; Als er
auf Begehren verſchiedener Buͤrger, mit ſeinen Collegen den Buͤrgermeiſter Doͤrrien dar-
um beſprochen, haͤtte derſelbe ihnen Anfangs gar kein Gehoͤr geben wollen, endlich aber
ſie an den Segger verwieſen, welchen ſie darum fragen ſolten.
Quæſitus, ob auch der Raht den Schluß gemacht habe, daß die ſechs Incarcerirte
nicht ehender dimittiret werden ſolten, bis ſie die von ihnen unterm 18ten May vorgeſtellte
Reverſalen unterſchrieben, und den geforderten Eyd abgeſchworen, Rdebat: Die Buͤrger-
ſchafft haͤtte ſolches verlangt, der Raht aber nicht beliebet.
Ferner gefragt: Ob er auch gehoͤrt daß Buͤrgermeiſter Doͤrrien geſagt, daß wann
der Dom-Probſt ſie exequiren wuͤrde, ſie dem Groß-Voigt und Cloſter ihr Viehe wieder
wegnehmen wolten? Rdit: Es moͤchte wohl geſagt ſeyn, er haͤtte es aber nicht gehoͤrt, koͤn-
te alſo weiter nichts davon ſagen.
Interrogatus: Welches dann die hauptſaͤchlichſte geweſen ſo das Wort gefuͤhret haͤt-
ten um den Hartung auf die Wahl zu haben? Rdebat: Joh. Heinrich Hußmann, die
drey Tegetmeyers, Jſeren, Schoͤtteler, Weißkopff, Kirchner, Haſe, Falcke, Peine, Luͤlff
Krohne, und Doͤrrie junior, uͤbrige wuͤſte er nicht mehr.
Als nun dieſer darauf abgetretten und der Alterman Haneboht herein gefordert, ihm
auch obgemelte Fragen vorgehalten wurden, ſagte er, weil ſeine Antwort was weitlaͤuftig
und er ſeine Nohtdurfft, ſo darzu dienlich ſchon groͤſten Theils aufgeſetzet, ſo wolte er ſol-
che morgigen Tags ſchrifft- und ausfuͤhrlich uͤbergeben.
Lit. C.
Bericht des Altermanns Haneboht
Prod. coram Commiſſione den 4ten Junii 1729.
Wahrhafter und gruͤndlicher Umſtand wie ſich ſelbiger von einiger Zeit her zugetragen,
und mich Endes benannten Alterman begegnet, und ſolches jederzeit auf Erfordern mit
guten Gewiſſen auch unpartheyſchen Zeugen mit einem coͤrperlichen Eyde bekraͤff-
tigen kan Hildesheim den 1ten Junii 1729.
1. Wahr, daß der Hr. Buͤrgermeiſter Doͤrrien am 10ten May Nachmittags den
gantzen Raht convociren ließ, wegen der Prediger-Wahl zu ſprechen.
2. Wahr, daß der Hr. Buͤrgermeiſter Doͤrrien proponirte, er haͤtte den gantzen
Raht deßfalls fordern laſſen, um ihnen hiemit 4. Perſohnen zu præſentiren.
3. Wahr, daß die ſaͤmtliche Herren Ordnungs-gemaͤß den Buͤrgermeiſter Doͤrrien
antworteten, ſie koͤnten aus den 4. Perſohnen keine auswaͤhlen, weilen 4. à 6. alten Ge-
brauch nach muͤſten præſentiret werden, folglich der Hr. Buͤrgermeiſter belieben moͤgte,
12. zu dem Amt geſchickte Subjecta ſecundùm Receſſum, allwo ſie die Præſentati koͤnten
auswaͤhlen, welche der Loͤbl. Burgerſchafft koͤnten præſentiret werden.
4. Wahr, der Hr. Buͤrgermeiſter Doͤrrien antwortete, Nein: das gebe ich nicht zu,
es ſol bey denen von ihm 4. præſentirten abſolute verbleiben.
5. Wahr, von denen uͤbrigen Herren des Rahts die Antwort, wann der Hr. Buͤr-
germeiſter allein rahten wil, ſind wir andern allhier nichts nutz, wolten dennoch dieſer Sach
halber
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