Mosen, Julius: Die Dresdener Gemälde-Galerie. Dresden, 1844.Pferden und Hunden! Sie werden an diese Jagd gedenken. Dieses große Gemälde ist in seiner Werkstatt nach seinem Carton von seinen Schülern ausgeführt. Das Gegenbild ist Die Scene ist vor einer Schlucht in einem Eichenwalde, welche von einem sturmentwurzelten und von einer Seite auf die andere hinübergestürzten Baume versperrt ist. Durch die Gabeln desselben geht die Fahrt des Ebers zu seinem Lager hindurch. Ein Pfaffe hat sich mit seinen Bauern dort in den Hinterhalt gelegt. In diesem Augenblicke wird der Eber von zwei Reitern in rasendem Galopp und von einer tollen Meute Hunden herangehetzt. Die Schlacht zwischen Jägern, Hunden und Wild hat zwischen den knorrigen Aesten begonnen. Der wüthende Eber hat zahnzerfetzte Hunde rechts und links um sich geworfen, ein frischer hängt an seinem Ohre, ein anderer beißt sich auf seinem Rücken ein; aus der Waldecke sprengen von der Seite herbei noch andere Reiter, und von den Seiten kommen noch andere Hunde. Das ist ein muskelkrampfiges Wühlen und Würgen in Moos und Moor! Man kann hier irre werden in diesem Durcheinander, was Mensch, was Thier ist! Vorn springt über einen Giebelast ein in Muskelkraft krummbeiniger, löwengleicher Hund, weiter zurück über den Stamm Pferden und Hunden! Sie werden an diese Jagd gedenken. Dieses große Gemälde ist in seiner Werkstatt nach seinem Carton von seinen Schülern ausgeführt. Das Gegenbild ist Die Scene ist vor einer Schlucht in einem Eichenwalde, welche von einem sturmentwurzelten und von einer Seite auf die andere hinübergestürzten Baume versperrt ist. Durch die Gabeln desselben geht die Fahrt des Ebers zu seinem Lager hindurch. Ein Pfaffe hat sich mit seinen Bauern dort in den Hinterhalt gelegt. In diesem Augenblicke wird der Eber von zwei Reitern in rasendem Galopp und von einer tollen Meute Hunden herangehetzt. Die Schlacht zwischen Jägern, Hunden und Wild hat zwischen den knorrigen Aesten begonnen. Der wüthende Eber hat zahnzerfetzte Hunde rechts und links um sich geworfen, ein frischer hängt an seinem Ohre, ein anderer beißt sich auf seinem Rücken ein; aus der Waldecke sprengen von der Seite herbei noch andere Reiter, und von den Seiten kommen noch andere Hunde. Das ist ein muskelkrampfiges Wühlen und Würgen in Moos und Moor! Man kann hier irre werden in diesem Durcheinander, was Mensch, was Thier ist! Vorn springt über einen Giebelast ein in Muskelkraft krummbeiniger, löwengleicher Hund, weiter zurück über den Stamm <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0099" n="89"/> Pferden und Hunden! Sie werden an diese Jagd gedenken.</p> <p>Dieses große Gemälde ist in seiner Werkstatt nach seinem Carton von seinen Schülern ausgeführt.</p> <p>Das Gegenbild ist<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#g">die Eberjagd.</hi></hi></p> <p>Die Scene ist vor einer Schlucht in einem Eichenwalde, welche von einem sturmentwurzelten und von einer Seite auf die andere hinübergestürzten Baume versperrt ist. Durch die Gabeln desselben geht die Fahrt des Ebers zu seinem Lager hindurch. Ein Pfaffe hat sich mit seinen Bauern dort in den Hinterhalt gelegt. In diesem Augenblicke wird der Eber von zwei Reitern in rasendem Galopp und von einer tollen Meute Hunden herangehetzt. Die Schlacht zwischen Jägern, Hunden und Wild hat zwischen den knorrigen Aesten begonnen. Der wüthende Eber hat zahnzerfetzte Hunde rechts und links um sich geworfen, ein frischer hängt an seinem Ohre, ein anderer beißt sich auf seinem Rücken ein; aus der Waldecke sprengen von der Seite herbei noch andere Reiter, und von den Seiten kommen noch andere Hunde. Das ist ein muskelkrampfiges Wühlen und Würgen in Moos und Moor! Man kann hier irre werden in diesem Durcheinander, was Mensch, was Thier ist! Vorn springt über einen Giebelast ein in Muskelkraft krummbeiniger, löwengleicher Hund, weiter zurück über den Stamm </p> </div> </body> </text> </TEI> [89/0099]
Pferden und Hunden! Sie werden an diese Jagd gedenken.
Dieses große Gemälde ist in seiner Werkstatt nach seinem Carton von seinen Schülern ausgeführt.
Das Gegenbild ist
die Eberjagd.
Die Scene ist vor einer Schlucht in einem Eichenwalde, welche von einem sturmentwurzelten und von einer Seite auf die andere hinübergestürzten Baume versperrt ist. Durch die Gabeln desselben geht die Fahrt des Ebers zu seinem Lager hindurch. Ein Pfaffe hat sich mit seinen Bauern dort in den Hinterhalt gelegt. In diesem Augenblicke wird der Eber von zwei Reitern in rasendem Galopp und von einer tollen Meute Hunden herangehetzt. Die Schlacht zwischen Jägern, Hunden und Wild hat zwischen den knorrigen Aesten begonnen. Der wüthende Eber hat zahnzerfetzte Hunde rechts und links um sich geworfen, ein frischer hängt an seinem Ohre, ein anderer beißt sich auf seinem Rücken ein; aus der Waldecke sprengen von der Seite herbei noch andere Reiter, und von den Seiten kommen noch andere Hunde. Das ist ein muskelkrampfiges Wühlen und Würgen in Moos und Moor! Man kann hier irre werden in diesem Durcheinander, was Mensch, was Thier ist! Vorn springt über einen Giebelast ein in Muskelkraft krummbeiniger, löwengleicher Hund, weiter zurück über den Stamm
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