Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Mosen, Julius: Die Dresdener Gemälde-Galerie. Dresden, 1844.

Bild:
<< vorherige Seite

Aldert van Everdingen*).

Er war zu Alcmaer 1621 geboren und starb 1675. Er ist ausgezeichnet groß als Maler stürmender Meere, tosender Wasserfälle und friedlicher Fichtenwaldungen, von Sonnenlichtern durchstreift mit Durchblicken in die Ferne. Seine Studien machte er am baltischen Meere. Wir finden hier von ihm eins seiner größten Bilder:
Der Wasserfall.

Der Hintergrund ist geheimnißvoll von Föhrenwald und Felsen geschlossen. Ein tosender Wasserfall hat sich felsenzersprengend Bahn gebrochen. Mächtige Blöcke mit zersplitterten Baumstämmen sind mitten im Strudel abgelagert. Der Strom kommt zwischen einem Felsen herunter, auf dessen einer Seite oben ein Blockhaus romantisch hinausgebaut ist. Ein schwankender Steg geht über eine Kluft, und darauf wandeln Bewohner des Hauses theils hinüber, theils herüber. Friedlich hat sich unten auf dem Felsen am Wasser eine Ziegenheerde gelagert, und oben hinter Ahornbäumen blickt der Thurm mit der Glocke aus dem nahen Dorfe.

Welche Contraste und welche Poesie, - es ist skandinavisches Gemüth!

*) Seine Gemälde befinden sich im Saale Rubens' und seiner Schüler. S. oben.

Aldert van Everdingen*).

Er war zu Alcmaer 1621 geboren und starb 1675. Er ist ausgezeichnet groß als Maler stürmender Meere, tosender Wasserfälle und friedlicher Fichtenwaldungen, von Sonnenlichtern durchstreift mit Durchblicken in die Ferne. Seine Studien machte er am baltischen Meere. Wir finden hier von ihm eins seiner größten Bilder:
Der Wasserfall.

Der Hintergrund ist geheimnißvoll von Föhrenwald und Felsen geschlossen. Ein tosender Wasserfall hat sich felsenzersprengend Bahn gebrochen. Mächtige Blöcke mit zersplitterten Baumstämmen sind mitten im Strudel abgelagert. Der Strom kommt zwischen einem Felsen herunter, auf dessen einer Seite oben ein Blockhaus romantisch hinausgebaut ist. Ein schwankender Steg geht über eine Kluft, und darauf wandeln Bewohner des Hauses theils hinüber, theils herüber. Friedlich hat sich unten auf dem Felsen am Wasser eine Ziegenheerde gelagert, und oben hinter Ahornbäumen blickt der Thurm mit der Glocke aus dem nahen Dorfe.

Welche Contraste und welche Poesie, – es ist skandinavisches Gemüth!

*) Seine Gemälde befinden sich im Saale Rubens’ und seiner Schüler. S. oben.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p>
          <pb facs="#f0200" n="190"/> <hi rendition="#c"><hi rendition="#b">Aldert van Everdingen</hi><note place="foot" n="*)">Seine Gemälde befinden sich im Saale Rubens&#x2019; und seiner Schüler. S. oben.</note>.</hi> </p>
        <p>Er war zu Alcmaer 1621 geboren und starb 1675. Er ist ausgezeichnet groß als Maler stürmender Meere, tosender Wasserfälle und friedlicher Fichtenwaldungen, von Sonnenlichtern durchstreift mit Durchblicken in die Ferne. Seine Studien machte er am baltischen Meere. Wir finden hier von ihm eins seiner größten Bilder:<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Der Wasserfall.</hi></hi></p>
        <p>Der Hintergrund ist geheimnißvoll von Föhrenwald und Felsen geschlossen. Ein tosender Wasserfall hat sich felsenzersprengend Bahn gebrochen. Mächtige Blöcke mit zersplitterten Baumstämmen sind mitten im Strudel abgelagert. Der Strom kommt zwischen einem Felsen herunter, auf dessen einer Seite oben ein Blockhaus romantisch hinausgebaut ist. Ein schwankender Steg geht über eine Kluft, und darauf wandeln Bewohner des Hauses theils hinüber, theils herüber. Friedlich hat sich unten auf dem Felsen am Wasser eine Ziegenheerde gelagert, und oben hinter Ahornbäumen blickt der Thurm mit der Glocke aus dem nahen Dorfe.</p>
        <p>Welche Contraste und welche Poesie, &#x2013; es ist skandinavisches Gemüth!</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[190/0200] Aldert van Everdingen *). Er war zu Alcmaer 1621 geboren und starb 1675. Er ist ausgezeichnet groß als Maler stürmender Meere, tosender Wasserfälle und friedlicher Fichtenwaldungen, von Sonnenlichtern durchstreift mit Durchblicken in die Ferne. Seine Studien machte er am baltischen Meere. Wir finden hier von ihm eins seiner größten Bilder: Der Wasserfall. Der Hintergrund ist geheimnißvoll von Föhrenwald und Felsen geschlossen. Ein tosender Wasserfall hat sich felsenzersprengend Bahn gebrochen. Mächtige Blöcke mit zersplitterten Baumstämmen sind mitten im Strudel abgelagert. Der Strom kommt zwischen einem Felsen herunter, auf dessen einer Seite oben ein Blockhaus romantisch hinausgebaut ist. Ein schwankender Steg geht über eine Kluft, und darauf wandeln Bewohner des Hauses theils hinüber, theils herüber. Friedlich hat sich unten auf dem Felsen am Wasser eine Ziegenheerde gelagert, und oben hinter Ahornbäumen blickt der Thurm mit der Glocke aus dem nahen Dorfe. Welche Contraste und welche Poesie, – es ist skandinavisches Gemüth! *) Seine Gemälde befinden sich im Saale Rubens’ und seiner Schüler. S. oben.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax. (2013-03-04T10:41:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-03-04T10:41:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2013-03-04T10:41:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/mosen_galerie_1844
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/mosen_galerie_1844/200
Zitationshilfe: Mosen, Julius: Die Dresdener Gemälde-Galerie. Dresden, 1844, S. 190. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mosen_galerie_1844/200>, abgerufen am 06.05.2024.