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Moritz, Karl Philipp: Anton Reiser. Bd. 4. Berlin, 1790.

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Weise ihn seinem ersten Wunsche vielleicht wie¬
der näher bringen könnte.

Ehe er sich nun aber um die Stelle eines Ta¬
gelöhners bei dem Bau am Schlosse wirklich
bewarb, konnte er doch nicht unterlassen, noch
einmal zu Eckhof zu gehen, um ihm Lebewohl
zu sagen, und ihm zugleich zu erzählen, daß
auch seine letzte Hoffnung gescheitert sey.

Er konnte diese Erzählung nicht ohne Be¬
klemmung und Rührung vorbringen, weil er
sich seinen ganzen nunmehrigen Zustand, und
also weit mehr dabei dachte, als er sagte. --

Der gute Eckhof redete ihm zu: er solle den
Muth nicht sinken lassen; drei Meilen von hier
in Eisenach sey jetzt die Barzantische Truppe;
es würde ihm nicht fehlen, bei dieser Truppe
angenommen zu werden; er solle sich bei dersel¬
ben nur erst eine Weile zu üben suchen, und
dann wieder nach Gotha kommen, wo vielleicht
günstigere Umstände sich für ihn ereignen, und
seine Aufnahme desto leichter seyn würde, wenn
er schon eine Zeitlang bei einer Truppe gestan¬
den hätte, -- er könne dieß ja leicht versuchen,

Weiſe ihn ſeinem erſten Wunſche vielleicht wie¬
der naͤher bringen koͤnnte.

Ehe er ſich nun aber um die Stelle eines Ta¬
geloͤhners bei dem Bau am Schloſſe wirklich
bewarb, konnte er doch nicht unterlaſſen, noch
einmal zu Eckhof zu gehen, um ihm Lebewohl
zu ſagen, und ihm zugleich zu erzaͤhlen, daß
auch ſeine letzte Hoffnung geſcheitert ſey.

Er konnte dieſe Erzaͤhlung nicht ohne Be¬
klemmung und Ruͤhrung vorbringen, weil er
ſich ſeinen ganzen nunmehrigen Zuſtand, und
alſo weit mehr dabei dachte, als er ſagte. —

Der gute Eckhof redete ihm zu: er ſolle den
Muth nicht ſinken laſſen; drei Meilen von hier
in Eiſenach ſey jetzt die Barzantiſche Truppe;
es wuͤrde ihm nicht fehlen, bei dieſer Truppe
angenommen zu werden; er ſolle ſich bei derſel¬
ben nur erſt eine Weile zu uͤben ſuchen, und
dann wieder nach Gotha kommen, wo vielleicht
guͤnſtigere Umſtaͤnde ſich fuͤr ihn ereignen, und
ſeine Aufnahme deſto leichter ſeyn wuͤrde, wenn
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[74/0088] Weiſe ihn ſeinem erſten Wunſche vielleicht wie¬ der naͤher bringen koͤnnte. Ehe er ſich nun aber um die Stelle eines Ta¬ geloͤhners bei dem Bau am Schloſſe wirklich bewarb, konnte er doch nicht unterlaſſen, noch einmal zu Eckhof zu gehen, um ihm Lebewohl zu ſagen, und ihm zugleich zu erzaͤhlen, daß auch ſeine letzte Hoffnung geſcheitert ſey. Er konnte dieſe Erzaͤhlung nicht ohne Be¬ klemmung und Ruͤhrung vorbringen, weil er ſich ſeinen ganzen nunmehrigen Zuſtand, und alſo weit mehr dabei dachte, als er ſagte. — Der gute Eckhof redete ihm zu: er ſolle den Muth nicht ſinken laſſen; drei Meilen von hier in Eiſenach ſey jetzt die Barzantiſche Truppe; es wuͤrde ihm nicht fehlen, bei dieſer Truppe angenommen zu werden; er ſolle ſich bei derſel¬ ben nur erſt eine Weile zu uͤben ſuchen, und dann wieder nach Gotha kommen, wo vielleicht guͤnſtigere Umſtaͤnde ſich fuͤr ihn ereignen, und ſeine Aufnahme deſto leichter ſeyn wuͤrde, wenn er ſchon eine Zeitlang bei einer Truppe geſtan¬ den haͤtte, — er koͤnne dieß ja leicht verſuchen,

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Zitationshilfe: Moritz, Karl Philipp: Anton Reiser. Bd. 4. Berlin, 1790, S. 74. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_reiser04_1790/88>, abgerufen am 22.11.2024.