Moritz, Karl Philipp: Anton Reiser. Bd. 4. Berlin, 1790.dieser Entscheidung nun sein ganzes Schicksal Bei Eckhof hohlte sich nun Reiser immer Demohngeachtet aber waren auch ein paar dieſer Entſcheidung nun ſein ganzes Schickſal Bei Eckhof hohlte ſich nun Reiſer immer Demohngeachtet aber waren auch ein paar <TEI> <text> <body> <p><pb facs="#f0074" n="60"/> dieſer Entſcheidung nun ſein ganzes Schickſal<lb/> beruhte.</p><lb/> <p>Bei Eckhof hohlte ſich nun Reiſer immer<lb/> Troſt und neue Hofnung, ſo oft er anfing ver¬<lb/> zagt zu werden; denn daß dieſer ſich gerne mit<lb/> ihm unterhielt, floͤßte ihm wieder Selbſtzutrauen<lb/> und neuen Muth ein.</p><lb/> <p>Demohngeachtet aber waren auch ein paar<lb/> Aeuſſerungen von Eckhof aͤuſſerſt niederſchla¬<lb/> gend fuͤr ihn; denn als einmal von ſeinem En¬<lb/> gagement die Rede war, und Reiſer ſich auf<lb/> einen jungen Menſchen berief, der in den Poe¬<lb/> ten nach der Mode die Rolle des Reimreich ge¬<lb/> ſpielt hatte, ſo ſagte Eckhof, man habe dieſen<lb/><hi rendition="#fr">vorzuͤglich ſeiner Jugend wegen</hi> angenom¬<lb/> men, und ſchien dadurch zu verſtehen zu geben,<lb/> daß dieſer Beweggrund bei Reiſern nicht mehr<lb/> ſtatt finde; der damals doch auch erſt neunzehn<lb/> Jahr alt war, aber wie es ſchien, von jeder¬<lb/> mann fuͤr weit aͤlter gehalten wurde; ſo daß bei<lb/> dem Verluſt aller Freuden der Jugend, auch<lb/> nicht einmal der Anſchein der Jugend ihm ge¬<lb/> blieben war.</p><lb/> </body> </text> </TEI> [60/0074]
dieſer Entſcheidung nun ſein ganzes Schickſal
beruhte.
Bei Eckhof hohlte ſich nun Reiſer immer
Troſt und neue Hofnung, ſo oft er anfing ver¬
zagt zu werden; denn daß dieſer ſich gerne mit
ihm unterhielt, floͤßte ihm wieder Selbſtzutrauen
und neuen Muth ein.
Demohngeachtet aber waren auch ein paar
Aeuſſerungen von Eckhof aͤuſſerſt niederſchla¬
gend fuͤr ihn; denn als einmal von ſeinem En¬
gagement die Rede war, und Reiſer ſich auf
einen jungen Menſchen berief, der in den Poe¬
ten nach der Mode die Rolle des Reimreich ge¬
ſpielt hatte, ſo ſagte Eckhof, man habe dieſen
vorzuͤglich ſeiner Jugend wegen angenom¬
men, und ſchien dadurch zu verſtehen zu geben,
daß dieſer Beweggrund bei Reiſern nicht mehr
ſtatt finde; der damals doch auch erſt neunzehn
Jahr alt war, aber wie es ſchien, von jeder¬
mann fuͤr weit aͤlter gehalten wurde; ſo daß bei
dem Verluſt aller Freuden der Jugend, auch
nicht einmal der Anſchein der Jugend ihm ge¬
blieben war.
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