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Moritz, Karl Philipp: Anton Reiser. Bd. 4. Berlin, 1790.

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Trieb zur Poesie und Schauspielkunst
den Unerfahrnen verleitet hat.

Dieser Theil enthält auch einige viel¬
leicht nicht unnütze und nicht unbedeuten¬
de Winke, für Lehrer und Erzieher so¬
wohl, als für junge Leute, die ernsthaft
genug sind, um sich selbst zu prüfen,
durch welche Merkzeichen vorzüg¬
lich der falsche Kunsttrieb von dem
wahren sich unterscheidet?

Man sieht aus dieser Geschichte,
daß ein mißverstandener Kunsttrieb, der
bloß die Neigung ohne den Beruf vor¬
aussetzt, eben so mächtig werden und
eben die Erscheinungen hervorbringen

Trieb zur Poeſie und Schauſpielkunſt
den Unerfahrnen verleitet hat.

Dieſer Theil enthaͤlt auch einige viel¬
leicht nicht unnuͤtze und nicht unbedeuten¬
de Winke, fuͤr Lehrer und Erzieher ſo¬
wohl, als fuͤr junge Leute, die ernſthaft
genug ſind, um ſich ſelbſt zu pruͤfen,
durch welche Merkzeichen vorzuͤg¬
lich der falſche Kunſttrieb von dem
wahren ſich unterſcheidet?

Man ſieht aus dieſer Geſchichte,
daß ein mißverſtandener Kunſttrieb, der
bloß die Neigung ohne den Beruf vor¬
ausſetzt, eben ſo maͤchtig werden und
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[IV/0010] Trieb zur Poeſie und Schauſpielkunſt den Unerfahrnen verleitet hat. Dieſer Theil enthaͤlt auch einige viel¬ leicht nicht unnuͤtze und nicht unbedeuten¬ de Winke, fuͤr Lehrer und Erzieher ſo¬ wohl, als fuͤr junge Leute, die ernſthaft genug ſind, um ſich ſelbſt zu pruͤfen, durch welche Merkzeichen vorzuͤg¬ lich der falſche Kunſttrieb von dem wahren ſich unterſcheidet? Man ſieht aus dieſer Geſchichte, daß ein mißverſtandener Kunſttrieb, der bloß die Neigung ohne den Beruf vor¬ ausſetzt, eben ſo maͤchtig werden und eben die Erſcheinungen hervorbringen

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Zitationshilfe: Moritz, Karl Philipp: Anton Reiser. Bd. 4. Berlin, 1790, S. IV. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_reiser04_1790/10>, abgerufen am 29.03.2024.