diener ausgab, an den er einen Brief abzugeben hatte, worauf man ihm denn passiren ließ. --
Sobald er nun in der Stadt war, durchwan¬ derte er erst ein paarmal die Straßen, und dann war sein erstes, daß er sich erkundigte, ob nicht etwa einer von den großen Kähnen, die auf der Weser lagen, nach der Mündung schiffen würde, wo noch zu Bremerlehe die heßischen Truppen lagen, die nach Amerika bestimmt waren, und damals gerade absegeln sollten. --
Es fügte sich, daß gerade eine von den Käh¬ nen abging, und Reiser begab sich nun zum er¬ stenmale in seinem Leben zu Schiffe -- und fuhr noch an demselben Tage bis sechs Meilen jenseit Bremen, wo angelegt, und in einem Dorfe übernachtet wurde. --
Diese Schiffahrt, oh es gleich stürmisches und regnigtes Wetter war, machte Reisern un¬ endliches Vergnügen, indem er mit seiner Land¬ karte in der Hand auf dem Verdeck stand, und die Oerter an beiden Ufern, deren Nahmen er nun wußte, die Musterung vor sich vorbei paßi¬ ren ließ -- er aß und trank mit den Schiffern,
diener ausgab, an den er einen Brief abzugeben hatte, worauf man ihm denn paſſiren ließ. —
Sobald er nun in der Stadt war, durchwan¬ derte er erſt ein paarmal die Straßen, und dann war ſein erſtes, daß er ſich erkundigte, ob nicht etwa einer von den großen Kaͤhnen, die auf der Weſer lagen, nach der Muͤndung ſchiffen wuͤrde, wo noch zu Bremerlehe die heßiſchen Truppen lagen, die nach Amerika beſtimmt waren, und damals gerade abſegeln ſollten. —
Es fuͤgte ſich, daß gerade eine von den Kaͤh¬ nen abging, und Reiſer begab ſich nun zum er¬ ſtenmale in ſeinem Leben zu Schiffe — und fuhr noch an demſelben Tage bis ſechs Meilen jenſeit Bremen, wo angelegt, und in einem Dorfe uͤbernachtet wurde. —
Dieſe Schiffahrt, oh es gleich ſtuͤrmiſches und regnigtes Wetter war, machte Reiſern un¬ endliches Vergnuͤgen, indem er mit ſeiner Land¬ karte in der Hand auf dem Verdeck ſtand, und die Oerter an beiden Ufern, deren Nahmen er nun wußte, die Muſterung vor ſich vorbei paßi¬ ren ließ — er aß und trank mit den Schiffern,
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diener ausgab, an den er einen Brief abzugeben
hatte, worauf man ihm denn paſſiren ließ. —
Sobald er nun in der Stadt war, durchwan¬
derte er erſt ein paarmal die Straßen, und dann
war ſein erſtes, daß er ſich erkundigte, ob nicht
etwa einer von den großen Kaͤhnen, die auf der
Weſer lagen, nach der Muͤndung ſchiffen wuͤrde,
wo noch zu Bremerlehe die heßiſchen Truppen
lagen, die nach Amerika beſtimmt waren, und
damals gerade abſegeln ſollten. —
Es fuͤgte ſich, daß gerade eine von den Kaͤh¬
nen abging, und Reiſer begab ſich nun zum er¬
ſtenmale in ſeinem Leben zu Schiffe — und fuhr
noch an demſelben Tage bis ſechs Meilen jenſeit
Bremen, wo angelegt, und in einem Dorfe
uͤbernachtet wurde. —
Dieſe Schiffahrt, oh es gleich ſtuͤrmiſches
und regnigtes Wetter war, machte Reiſern un¬
endliches Vergnuͤgen, indem er mit ſeiner Land¬
karte in der Hand auf dem Verdeck ſtand, und
die Oerter an beiden Ufern, deren Nahmen er
nun wußte, die Muſterung vor ſich vorbei paßi¬
ren ließ — er aß und trank mit den Schiffern,
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Moritz, Karl Philipp: Anton Reiser. Bd. 3. Berlin, 1786, S. 162. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_reiser03_1786/172>, abgerufen am 22.07.2024.
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