Moritz, Karl Philipp: Anton Reiser. Bd. 2. Berlin, 1786.war also gewiß kein unwichtiger Umstand, wie Alle Morgen früh wurde nach der vorgeschrie¬ sich
war alſo gewiß kein unwichtiger Umſtand, wie Alle Morgen fruͤh wurde nach der vorgeſchrie¬ ſich
<TEI> <text> <body> <p><pb facs="#f0058" n="48"/> war alſo gewiß kein unwichtiger Umſtand, wie<lb/> dieſe Lehrſtunden eingerichtet waren.</p><lb/> <p>Alle Morgen fruͤh wurde nach der vorgeſchrie¬<lb/> benen Ordnung zuerſt ein Kapitel aus der Bibel<lb/> geleſen, wie es jedesmal in der Reihe folgte, es<lb/> mochte nun ſo lang oder kurz ſeyn, wie es wollte.<lb/> Darauf wurde denn nach einer gewiſſen Heilsord¬<lb/> nung zweimal die Woche eine Art von Theologie<lb/> docirt, worinn z. B. die <hi rendition="#aq">opera ad extra</hi>, und<lb/> die <hi rendition="#aq">opera ad intra</hi> vorkamen, die vorzuͤglich ein¬<lb/> gepraͤgt wurden. Unter den erſtern wurden nehm¬<lb/> lich die Werke verſtanden, woran alle drei Perſo¬<lb/> nen in der Gottheit Theil nahmen, als die Schoͤ¬<lb/> pfung, Erloͤſung u. ſ. w. ob ſie gleich einer Perſon<lb/> vorzuͤglich zugeſchrieben werden; und unter den letz¬<lb/> tern wurde das verſtanden, wodurch ſich eine Per¬<lb/> ſon von der andern unterſchied, und was ihr nur<lb/> ganz allein zukommt, als die Zeugung des Soh¬<lb/> nes vom Vater, das Ausgehen des heiligen Gei¬<lb/> ſtes vom Vater und Sohn u. ſ. w. Reiſer hatte<lb/> dieſe Unterſchiede zwar ſchon auf dem Seminarium<lb/> gelernet, aber es freute ihn doch ſehr, daß er ſie<lb/> nun auch lateiniſch zu benennen wußte. Die<lb/><hi rendition="#aq">opera ad extra</hi> und die <hi rendition="#aq">opera ad intra</hi> praͤgten<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ſich<lb/></fw> </p> </body> </text> </TEI> [48/0058]
war alſo gewiß kein unwichtiger Umſtand, wie
dieſe Lehrſtunden eingerichtet waren.
Alle Morgen fruͤh wurde nach der vorgeſchrie¬
benen Ordnung zuerſt ein Kapitel aus der Bibel
geleſen, wie es jedesmal in der Reihe folgte, es
mochte nun ſo lang oder kurz ſeyn, wie es wollte.
Darauf wurde denn nach einer gewiſſen Heilsord¬
nung zweimal die Woche eine Art von Theologie
docirt, worinn z. B. die opera ad extra, und
die opera ad intra vorkamen, die vorzuͤglich ein¬
gepraͤgt wurden. Unter den erſtern wurden nehm¬
lich die Werke verſtanden, woran alle drei Perſo¬
nen in der Gottheit Theil nahmen, als die Schoͤ¬
pfung, Erloͤſung u. ſ. w. ob ſie gleich einer Perſon
vorzuͤglich zugeſchrieben werden; und unter den letz¬
tern wurde das verſtanden, wodurch ſich eine Per¬
ſon von der andern unterſchied, und was ihr nur
ganz allein zukommt, als die Zeugung des Soh¬
nes vom Vater, das Ausgehen des heiligen Gei¬
ſtes vom Vater und Sohn u. ſ. w. Reiſer hatte
dieſe Unterſchiede zwar ſchon auf dem Seminarium
gelernet, aber es freute ihn doch ſehr, daß er ſie
nun auch lateiniſch zu benennen wußte. Die
opera ad extra und die opera ad intra praͤgten
ſich
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