Ausbruch der ehelichen Zwietracht sie laut ver¬ wünschte.
So wurde der häusliche Friede und die Ruhe und Wohlfahrt einer Familie Jahre lang durch diese unglücklichen Bücher gestört, die wahr¬ scheinlich einer so wenig, wie der andere ver¬ stehen mochte.
Unter diesen Umständen wurde Anton ge¬ bohren, und von ihm kann man mit Wahrheit sagen, daß er von der Wiege an unterdrückt ward.
Die ersten Töne, die sein Ohr vernahm, und sein aufdämmernder Verstand begriff, waren wechselseitige Flüche und Verwünschungen des unauflöslich geknüpften Ehebandes.
Ob er gleich Vater und Mutter hatte, so war er doch in seiner frühesten Jugend schon von Vater und Mutter verlassen, denn er wußte nicht, an wen er sich anschließen, an wen er sich halten sollte, da sich beide haßten, und ihm doch einer so nahe wie der andre war.
In seiner frühesten Jugend hat er nie die Liebkosungen zärtlicher Eltern geschmeckt, nie nach einer kleinen Mühe ihr belohnendes Lächeln.
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Ausbruch der ehelichen Zwietracht ſie laut ver¬ wuͤnſchte.
So wurde der haͤusliche Friede und die Ruhe und Wohlfahrt einer Familie Jahre lang durch dieſe ungluͤcklichen Buͤcher geſtoͤrt, die wahr¬ ſcheinlich einer ſo wenig, wie der andere ver¬ ſtehen mochte.
Unter dieſen Umſtaͤnden wurde Anton ge¬ bohren, und von ihm kann man mit Wahrheit ſagen, daß er von der Wiege an unterdruͤckt ward.
Die erſten Toͤne, die ſein Ohr vernahm, und ſein aufdaͤmmernder Verſtand begriff, waren wechſelſeitige Fluͤche und Verwuͤnſchungen des unaufloͤslich geknuͤpften Ehebandes.
Ob er gleich Vater und Mutter hatte, ſo war er doch in ſeiner fruͤheſten Jugend ſchon von Vater und Mutter verlaſſen, denn er wußte nicht, an wen er ſich anſchließen, an wen er ſich halten ſollte, da ſich beide haßten, und ihm doch einer ſo nahe wie der andre war.
In ſeiner fruͤheſten Jugend hat er nie die Liebkoſungen zaͤrtlicher Eltern geſchmeckt, nie nach einer kleinen Muͤhe ihr belohnendes Laͤcheln.
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Ausbruch der ehelichen Zwietracht ſie laut ver¬
wuͤnſchte.
So wurde der haͤusliche Friede und die Ruhe
und Wohlfahrt einer Familie Jahre lang durch
dieſe ungluͤcklichen Buͤcher geſtoͤrt, die wahr¬
ſcheinlich einer ſo wenig, wie der andere ver¬
ſtehen mochte.
Unter dieſen Umſtaͤnden wurde Anton ge¬
bohren, und von ihm kann man mit Wahrheit
ſagen, daß er von der Wiege an unterdruͤckt ward.
Die erſten Toͤne, die ſein Ohr vernahm, und
ſein aufdaͤmmernder Verſtand begriff, waren
wechſelſeitige Fluͤche und Verwuͤnſchungen des
unaufloͤslich geknuͤpften Ehebandes.
Ob er gleich Vater und Mutter hatte, ſo
war er doch in ſeiner fruͤheſten Jugend ſchon von
Vater und Mutter verlaſſen, denn er wußte
nicht, an wen er ſich anſchließen, an wen er
ſich halten ſollte, da ſich beide haßten, und ihm
doch einer ſo nahe wie der andre war.
In ſeiner fruͤheſten Jugend hat er nie die
Liebkoſungen zaͤrtlicher Eltern geſchmeckt, nie
nach einer kleinen Muͤhe ihr belohnendes Laͤcheln.
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Moritz, Karl Philipp: Anton Reiser. Bd. 1. Berlin, 1785, S. 9. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_reiser01_1785/19>, abgerufen am 27.07.2024.
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