Moritz, Karl Philipp: Anton Reiser. Bd. 1. Berlin, 1785.Anton war nun über vierzehn Jahr alt; und Nun war in H. . . ein Institut, in welchem Es
Anton war nun uͤber vierzehn Jahr alt; und Nun war in H. . . ein Inſtitut, in welchem Es
<TEI> <text> <body> <pb facs="#f0180" n="170"/> <p>Anton war nun uͤber vierzehn Jahr alt; und<lb/> es war noͤthig, daß er, um konfirmirt oder in<lb/> den Schoos der chriſtlichen Kirche aufgenom¬<lb/> men zu werden, einige Zeit vorher in irgend<lb/> eine Schule gehen mußte, wo Religionsunter¬<lb/> richt ertheilt wurde.</p><lb/> <p>Nun war in H. . . ein Inſtitut, in welchem<lb/> junge Leute zu kuͤnftigen Dorfſchulmeiſtern ge¬<lb/> bildet wurden, und womit zugleich eine Frei¬<lb/> ſchule verknuͤpft war, welche den angehenden<lb/> Lehrern znr Uebung im Unterricht diente. Dieſe<lb/> Schule war alſo eigentlich mehr der Lehrer we¬<lb/> gen, als daß die Lehrer gerade dieſer Schule<lb/> wegen da geweſen waͤren, — weil aber die<lb/> Schuͤler nichts bezahlen durften, ſo war dieſe<lb/> Anſtalt eine Zuflucht fuͤr die Armen, welche dort<lb/> ihre Kinder ganz unentgeldlich konnten unter¬<lb/> richten laſſen; und weil Antons Vater eben<lb/> nicht geſonnen war, viel an ſeinen ſo ganz aus<lb/> der Art geſchlagenen, und aus der goͤttlichen<lb/> Gnade gefallenen Sohn zu wenden, ſo brachte<lb/> er ihn denn endlich in dieſe Schule, wo derſelbe<lb/> nun auf einmal wieder eine ganz neue Laufbahn<lb/> vor ſich eroͤfnet ſahe.</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Es<lb/></fw> </body> </text> </TEI> [170/0180]
Anton war nun uͤber vierzehn Jahr alt; und
es war noͤthig, daß er, um konfirmirt oder in
den Schoos der chriſtlichen Kirche aufgenom¬
men zu werden, einige Zeit vorher in irgend
eine Schule gehen mußte, wo Religionsunter¬
richt ertheilt wurde.
Nun war in H. . . ein Inſtitut, in welchem
junge Leute zu kuͤnftigen Dorfſchulmeiſtern ge¬
bildet wurden, und womit zugleich eine Frei¬
ſchule verknuͤpft war, welche den angehenden
Lehrern znr Uebung im Unterricht diente. Dieſe
Schule war alſo eigentlich mehr der Lehrer we¬
gen, als daß die Lehrer gerade dieſer Schule
wegen da geweſen waͤren, — weil aber die
Schuͤler nichts bezahlen durften, ſo war dieſe
Anſtalt eine Zuflucht fuͤr die Armen, welche dort
ihre Kinder ganz unentgeldlich konnten unter¬
richten laſſen; und weil Antons Vater eben
nicht geſonnen war, viel an ſeinen ſo ganz aus
der Art geſchlagenen, und aus der goͤttlichen
Gnade gefallenen Sohn zu wenden, ſo brachte
er ihn denn endlich in dieſe Schule, wo derſelbe
nun auf einmal wieder eine ganz neue Laufbahn
vor ſich eroͤfnet ſahe.
Es
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