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Moritz, Karl Philipp: Anton Reiser. Bd. 1. Berlin, 1785.

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ben, ausgenommen Engelbrechts, eines Tuch¬
machergesellen zu Winsen an der Allee Be¬
schreibung von dem Himmel und der Hölle
,
welches er ihm geschenkt hatte. --

Einen ärgern Aufschneider kann es nun wohl
in der Welt nicht mehr geben, als dieser Engel¬
brecht gewesen seyn muß, von dem man geglaubt
hatte, daß er wirklich todt wäre, und der nun,
nachdem er sich wieder erholt hatte, seiner alten
Großmutter weiß machte, er sey wirklich im
Himmel und in der Hölle gewesen; diese hatte
es dann weiter erzählt, und so war diß köstliche
Buch entstanden.

Der Kerl entblödete sich nicht zu behaupten,
er sey mit Christo und den Engeln Gottes bis
dicht unter dem Himmel geschwebt, und habe da
die Sonne in die eine, und den Mond in die
andre Hand genommen, und am Himmel die
Sterne gezählt.

Demohngeachtet waren seine Vergleichungen
zuweilen ziemlich naiv, -- so verglich er z. B.
den Himmel mit einer köstlichen Weinsuppe,
wovon man auf Erden nur wenige Tropfen ge¬
kostet hat, und die man alsdenn mit Löffeln

essen

ben, ausgenommen Engelbrechts, eines Tuch¬
machergeſellen zu Winſen an der Allee Be¬
ſchreibung von dem Himmel und der Hoͤlle
,
welches er ihm geſchenkt hatte. —

Einen aͤrgern Aufſchneider kann es nun wohl
in der Welt nicht mehr geben, als dieſer Engel¬
brecht geweſen ſeyn muß, von dem man geglaubt
hatte, daß er wirklich todt waͤre, und der nun,
nachdem er ſich wieder erholt hatte, ſeiner alten
Großmutter weiß machte, er ſey wirklich im
Himmel und in der Hoͤlle geweſen; dieſe hatte
es dann weiter erzaͤhlt, und ſo war diß koͤſtliche
Buch entſtanden.

Der Kerl entbloͤdete ſich nicht zu behaupten,
er ſey mit Chriſto und den Engeln Gottes bis
dicht unter dem Himmel geſchwebt, und habe da
die Sonne in die eine, und den Mond in die
andre Hand genommen, und am Himmel die
Sterne gezaͤhlt.

Demohngeachtet waren ſeine Vergleichungen
zuweilen ziemlich naiv, — ſo verglich er z. B.
den Himmel mit einer koͤſtlichen Weinſuppe,
wovon man auf Erden nur wenige Tropfen ge¬
koſtet hat, und die man alsdenn mit Loͤffeln

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[155/0165] ben, ausgenommen Engelbrechts, eines Tuch¬ machergeſellen zu Winſen an der Allee Be¬ ſchreibung von dem Himmel und der Hoͤlle, welches er ihm geſchenkt hatte. — Einen aͤrgern Aufſchneider kann es nun wohl in der Welt nicht mehr geben, als dieſer Engel¬ brecht geweſen ſeyn muß, von dem man geglaubt hatte, daß er wirklich todt waͤre, und der nun, nachdem er ſich wieder erholt hatte, ſeiner alten Großmutter weiß machte, er ſey wirklich im Himmel und in der Hoͤlle geweſen; dieſe hatte es dann weiter erzaͤhlt, und ſo war diß koͤſtliche Buch entſtanden. Der Kerl entbloͤdete ſich nicht zu behaupten, er ſey mit Chriſto und den Engeln Gottes bis dicht unter dem Himmel geſchwebt, und habe da die Sonne in die eine, und den Mond in die andre Hand genommen, und am Himmel die Sterne gezaͤhlt. Demohngeachtet waren ſeine Vergleichungen zuweilen ziemlich naiv, — ſo verglich er z. B. den Himmel mit einer koͤſtlichen Weinſuppe, wovon man auf Erden nur wenige Tropfen ge¬ koſtet hat, und die man alsdenn mit Loͤffeln eſſen

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Zitationshilfe: Moritz, Karl Philipp: Anton Reiser. Bd. 1. Berlin, 1785, S. 155. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_reiser01_1785/165>, abgerufen am 03.10.2024.