Moritz, Karl Philipp: Anton Reiser. Bd. 1. Berlin, 1785.Bänden ist, aus dem Französischen übersetzte, Die Lehren, welche in diesen Schriften ent¬ Weil nun die Mad. Guion sich fast ihr gan¬ Diese Mad. Guion mußte viel Verfolgung Baͤnden iſt, aus dem Franzoͤſiſchen uͤberſetzte, Die Lehren, welche in dieſen Schriften ent¬ Weil nun die Mad. Guion ſich faſt ihr gan¬ Dieſe Mad. Guion mußte viel Verfolgung <TEI> <text> <body> <p><pb facs="#f0014" n="4"/> Baͤnden iſt, aus dem Franzoͤſiſchen uͤberſetzte,<lb/> die er denn auf ſeine Koſten drucken ließ, und<lb/> ſie umſonſt unter ſeine Anhaͤnger austheilte.</p><lb/> <p>Die Lehren, welche in dieſen Schriften ent¬<lb/> halten ſind, betreffen groͤßtentheils jenes ſchon<lb/> erwaͤhnte voͤllige Ausgehen aus ſich ſelbſt, und<lb/> Eingehen in ein ſeliges Nichts, jene gaͤnzliche<lb/> Ertoͤdtung aller ſogenannten <hi rendition="#fr">Eigenheit</hi> oder<lb/><hi rendition="#fr">Eigenliebe</hi>, und eine voͤllig unintereſſirte Liebe<lb/> zu Gott, worin ſich auch kein Fuͤnkchen Selbſt¬<lb/> liebe mehr miſchen darf, wenn ſie rein ſeyn ſoll,<lb/> woraus denn am Ende eine vollkommne, ſelige<lb/><hi rendition="#fr">Ruhe</hi> entſteht, die das hoͤchſte Ziel aller dieſer<lb/> Beſtrebungen iſt.</p><lb/> <p>Weil nun die Mad. Guion ſich faſt ihr gan¬<lb/> zes Leben hindurch, mit nichts als mit Buͤcher¬<lb/> ſchreiben beſchaͤftigt hat, ſo ſind ihrer Schriften<lb/> eine ſo erſtaunliche Menge, daß ſelbſt Martin<lb/> Luther ſchwerlich mehr geſchrieben haben kann.<lb/> Unter andern macht allein eine myſtiſche Erklaͤ¬<lb/> rung der ganzen Bibel wohl an zwanzig Baͤnde<lb/> aus.</p><lb/> <p>Dieſe Mad. Guion mußte viel Verfolgung<lb/> leiden, und wurde endlich, weil man ihre Lehr¬<lb/></p> </body> </text> </TEI> [4/0014]
Baͤnden iſt, aus dem Franzoͤſiſchen uͤberſetzte,
die er denn auf ſeine Koſten drucken ließ, und
ſie umſonſt unter ſeine Anhaͤnger austheilte.
Die Lehren, welche in dieſen Schriften ent¬
halten ſind, betreffen groͤßtentheils jenes ſchon
erwaͤhnte voͤllige Ausgehen aus ſich ſelbſt, und
Eingehen in ein ſeliges Nichts, jene gaͤnzliche
Ertoͤdtung aller ſogenannten Eigenheit oder
Eigenliebe, und eine voͤllig unintereſſirte Liebe
zu Gott, worin ſich auch kein Fuͤnkchen Selbſt¬
liebe mehr miſchen darf, wenn ſie rein ſeyn ſoll,
woraus denn am Ende eine vollkommne, ſelige
Ruhe entſteht, die das hoͤchſte Ziel aller dieſer
Beſtrebungen iſt.
Weil nun die Mad. Guion ſich faſt ihr gan¬
zes Leben hindurch, mit nichts als mit Buͤcher¬
ſchreiben beſchaͤftigt hat, ſo ſind ihrer Schriften
eine ſo erſtaunliche Menge, daß ſelbſt Martin
Luther ſchwerlich mehr geſchrieben haben kann.
Unter andern macht allein eine myſtiſche Erklaͤ¬
rung der ganzen Bibel wohl an zwanzig Baͤnde
aus.
Dieſe Mad. Guion mußte viel Verfolgung
leiden, und wurde endlich, weil man ihre Lehr¬
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