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Moritz, Karl Philipp: Götterlehre oder mythologische Dichtungen der Alten. Berlin, 1791.

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schen Felsen, oder Symplegaden, deren Durch-
fahrt den Argonauten nun bevorstand.

Kalais und Zetes, die Söhne des Boreas,
welche beflügelt waren, verjagten zur Dankbar-
keit die Harpyen von des Phineus Tische, und
verfolgten sie bis an die Strophadischen Inseln,
wo sie auf den Befehl der Götter von ihrer Ver-
folgung abließen, und zu den Argonauten wieder
zurückkehrten; von welcher Rückkehr auch jene
Inseln bei den Alten ihren Nahmen führten.

Die Cyaneen oder Symplegaden, durch
welche die Argonauten nun schiffen mußten, wa-
ren zwei Felsen, die am Eingange des schwarzen
Meeres einander gegenüber lagen, und nach den
verschiedenen Richtungen, worin man sich ihnen
näherte, durch einen optischen Betrug, sich bald
zu öfnen,
und bald zu schließen schienen, wo-
her die alte Dichtung entstand, daß diese Felsen
beweglich wären, und sich wirklich so wie Schee-
ren auf und zuthäten, welches den Durchgang der
Schiffe durch dieselben äußerst gefahrvoll machte. --
Sehr natürlich ist daher auch die Dichtung, daß,
seitdem die Argonauten die Durchfahrt einmal ge-
wagt hatten, und also der optische Betrug ent-
deckt war, Neptun diese Felsen befestigt habe. --

Nach glücklich vollendeter Durchfahrt durch
die Symplegaden, ward nun in dem Gebiet des
Lykus angelandet, welcher, von Geburt ein

ſchen Felſen, oder Symplegaden, deren Durch-
fahrt den Argonauten nun bevorſtand.

Kalais und Zetes, die Soͤhne des Boreas,
welche befluͤgelt waren, verjagten zur Dankbar-
keit die Harpyen von des Phineus Tiſche, und
verfolgten ſie bis an die Strophadiſchen Inſeln,
wo ſie auf den Befehl der Goͤtter von ihrer Ver-
folgung abließen, und zu den Argonauten wieder
zuruͤckkehrten; von welcher Ruͤckkehr auch jene
Inſeln bei den Alten ihren Nahmen fuͤhrten.

Die Cyaneen oder Symplegaden, durch
welche die Argonauten nun ſchiffen mußten, wa-
ren zwei Felſen, die am Eingange des ſchwarzen
Meeres einander gegenuͤber lagen, und nach den
verſchiedenen Richtungen, worin man ſich ihnen
naͤherte, durch einen optiſchen Betrug, ſich bald
zu oͤfnen,
und bald zu ſchließen ſchienen, wo-
her die alte Dichtung entſtand, daß dieſe Felſen
beweglich waͤren, und ſich wirklich ſo wie Schee-
ren auf und zuthaͤten, welches den Durchgang der
Schiffe durch dieſelben aͤußerſt gefahrvoll machte. —
Sehr natuͤrlich iſt daher auch die Dichtung, daß,
ſeitdem die Argonauten die Durchfahrt einmal ge-
wagt hatten, und alſo der optiſche Betrug ent-
deckt war, Neptun dieſe Felſen befeſtigt habe. —

Nach gluͤcklich vollendeter Durchfahrt durch
die Symplegaden, ward nun in dem Gebiet des
Lykus angelandet, welcher, von Geburt ein

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[267/0321] ſchen Felſen, oder Symplegaden, deren Durch- fahrt den Argonauten nun bevorſtand. Kalais und Zetes, die Soͤhne des Boreas, welche befluͤgelt waren, verjagten zur Dankbar- keit die Harpyen von des Phineus Tiſche, und verfolgten ſie bis an die Strophadiſchen Inſeln, wo ſie auf den Befehl der Goͤtter von ihrer Ver- folgung abließen, und zu den Argonauten wieder zuruͤckkehrten; von welcher Ruͤckkehr auch jene Inſeln bei den Alten ihren Nahmen fuͤhrten. Die Cyaneen oder Symplegaden, durch welche die Argonauten nun ſchiffen mußten, wa- ren zwei Felſen, die am Eingange des ſchwarzen Meeres einander gegenuͤber lagen, und nach den verſchiedenen Richtungen, worin man ſich ihnen naͤherte, durch einen optiſchen Betrug, ſich bald zu oͤfnen, und bald zu ſchließen ſchienen, wo- her die alte Dichtung entſtand, daß dieſe Felſen beweglich waͤren, und ſich wirklich ſo wie Schee- ren auf und zuthaͤten, welches den Durchgang der Schiffe durch dieſelben aͤußerſt gefahrvoll machte. — Sehr natuͤrlich iſt daher auch die Dichtung, daß, ſeitdem die Argonauten die Durchfahrt einmal ge- wagt hatten, und alſo der optiſche Betrug ent- deckt war, Neptun dieſe Felſen befeſtigt habe. — Nach gluͤcklich vollendeter Durchfahrt durch die Symplegaden, ward nun in dem Gebiet des Lykus angelandet, welcher, von Geburt ein

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Zitationshilfe: Moritz, Karl Philipp: Götterlehre oder mythologische Dichtungen der Alten. Berlin, 1791, S. 267. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_goetterlehre_1791/321>, abgerufen am 26.11.2024.