Demohngeachtet gelang es dem Herkules, den Theseus zu befreien, nachdem er den Cerberus ge- bändigt hatte, der bis zum Pallast des Pluto vor ihm floh. -- Und so wie Herkules ihn verfolgend sich dem düstern Pallast näherte, färbte sich der Kranz von Pappeln auf seinem Haupte schwarz.
Hier kämpfte er mit dem Pluto selber und lößte Theseus Bande; vergebens aber versuchte er es, den Pirithous zu befrein, den Plutos ganze Macht zurückhielt. -- Siegreich brachte nun Her- kules den Cerberus auf die Oberwelt, wo von sei- nem Geifer eine giftige Wurzel sich erzeugte.
Der erschrockne Eurystheus ertrug den furcht- baren Anblick nicht, -- und Herkules entließ den schwarzen Hüter des Höllenthors, den er zwischen seinen Knien gebändigt hielt, nun auch der Quaal, das Licht zu schauen. -- Die Schreckengestalt sank wieder zur Unterwelt herab. -- Des Her- kules Arbeiten waren nun vollbracht. --
Die Thaten des Herkules, welche er nicht auf fremden Befehl voll- führt hat.
Von den Arbeiten des Herkules kann man seine Thaten unterscheiden, welche er aus eige- nem Antriebe, gleichsam in der Zwischenzeit voll- führte, die ihm von den aufgegebenen Arbeiten
Demohngeachtet gelang es dem Herkules, den Theſeus zu befreien, nachdem er den Cerberus ge- baͤndigt hatte, der bis zum Pallaſt des Pluto vor ihm floh. — Und ſo wie Herkules ihn verfolgend ſich dem duͤſtern Pallaſt naͤherte, faͤrbte ſich der Kranz von Pappeln auf ſeinem Haupte ſchwarz.
Hier kaͤmpfte er mit dem Pluto ſelber und loͤßte Theſeus Bande; vergebens aber verſuchte er es, den Pirithous zu befrein, den Plutos ganze Macht zuruͤckhielt. — Siegreich brachte nun Her- kules den Cerberus auf die Oberwelt, wo von ſei- nem Geifer eine giftige Wurzel ſich erzeugte.
Der erſchrockne Euryſtheus ertrug den furcht- baren Anblick nicht, — und Herkules entließ den ſchwarzen Huͤter des Hoͤllenthors, den er zwiſchen ſeinen Knien gebaͤndigt hielt, nun auch der Quaal, das Licht zu ſchauen. — Die Schreckengeſtalt ſank wieder zur Unterwelt herab. — Des Her- kules Arbeiten waren nun vollbracht. —
Die Thaten des Herkules, welche er nicht auf fremden Befehl voll- fuͤhrt hat.
Von den Arbeiten des Herkules kann man ſeine Thaten unterſcheiden, welche er aus eige- nem Antriebe, gleichſam in der Zwiſchenzeit voll- fuͤhrte, die ihm von den aufgegebenen Arbeiten
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><pbfacs="#f0288"n="238"/><p>Demohngeachtet gelang es dem Herkules, den<lb/>
Theſeus zu befreien, nachdem er den Cerberus ge-<lb/>
baͤndigt hatte, der bis zum Pallaſt des Pluto vor<lb/>
ihm floh. — Und ſo wie Herkules ihn verfolgend<lb/>ſich dem duͤſtern Pallaſt naͤherte, faͤrbte ſich der<lb/>
Kranz von Pappeln auf ſeinem Haupte ſchwarz.</p><lb/><p>Hier kaͤmpfte er mit dem Pluto ſelber und<lb/>
loͤßte Theſeus Bande; vergebens aber verſuchte<lb/>
er es, den Pirithous zu befrein, den Plutos ganze<lb/>
Macht zuruͤckhielt. — Siegreich brachte nun Her-<lb/>
kules den Cerberus auf die Oberwelt, wo von ſei-<lb/>
nem Geifer eine giftige Wurzel ſich erzeugte.</p><lb/><p>Der erſchrockne Euryſtheus ertrug den furcht-<lb/>
baren Anblick nicht, — und Herkules entließ den<lb/>ſchwarzen Huͤter des Hoͤllenthors, den er zwiſchen<lb/>ſeinen Knien gebaͤndigt hielt, nun auch der Quaal,<lb/>
das Licht zu ſchauen. — Die Schreckengeſtalt<lb/>ſank wieder zur Unterwelt herab. — Des Her-<lb/>
kules Arbeiten waren nun vollbracht. —</p></div></div><lb/><divn="1"><head><hirendition="#b">Die Thaten des Herkules, welche er<lb/>
nicht auf fremden Befehl voll-<lb/>
fuͤhrt hat.</hi></head><lb/><p>Von den Arbeiten des Herkules kann man<lb/>ſeine <hirendition="#fr">Thaten</hi> unterſcheiden, welche er aus eige-<lb/>
nem Antriebe, gleichſam in der Zwiſchenzeit voll-<lb/>
fuͤhrte, die ihm von den aufgegebenen Arbeiten<lb/></p></div></body></text></TEI>
[238/0288]
Demohngeachtet gelang es dem Herkules, den
Theſeus zu befreien, nachdem er den Cerberus ge-
baͤndigt hatte, der bis zum Pallaſt des Pluto vor
ihm floh. — Und ſo wie Herkules ihn verfolgend
ſich dem duͤſtern Pallaſt naͤherte, faͤrbte ſich der
Kranz von Pappeln auf ſeinem Haupte ſchwarz.
Hier kaͤmpfte er mit dem Pluto ſelber und
loͤßte Theſeus Bande; vergebens aber verſuchte
er es, den Pirithous zu befrein, den Plutos ganze
Macht zuruͤckhielt. — Siegreich brachte nun Her-
kules den Cerberus auf die Oberwelt, wo von ſei-
nem Geifer eine giftige Wurzel ſich erzeugte.
Der erſchrockne Euryſtheus ertrug den furcht-
baren Anblick nicht, — und Herkules entließ den
ſchwarzen Huͤter des Hoͤllenthors, den er zwiſchen
ſeinen Knien gebaͤndigt hielt, nun auch der Quaal,
das Licht zu ſchauen. — Die Schreckengeſtalt
ſank wieder zur Unterwelt herab. — Des Her-
kules Arbeiten waren nun vollbracht. —
Die Thaten des Herkules, welche er
nicht auf fremden Befehl voll-
fuͤhrt hat.
Von den Arbeiten des Herkules kann man
ſeine Thaten unterſcheiden, welche er aus eige-
nem Antriebe, gleichſam in der Zwiſchenzeit voll-
fuͤhrte, die ihm von den aufgegebenen Arbeiten
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Moritz, Karl Philipp: Götterlehre oder mythologische Dichtungen der Alten. Berlin, 1791, S. 238. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_goetterlehre_1791/288>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.