Der erste tragische Dichter der Griechen läßt den Prometheus, der an den Felsen geschmiedet der unglücklichen Jo seine Leiden klagt, die Ge- burt seines Befreiers, des Herkules, vorher ver- kündigen.
Jo, welche in eine Kuh verwandelt, durch Junos Eifersucht auf dem ganzen Erdkreise in rasender Wuth umhergetrieben wurde, kam nehm- lich auch in die einsame Gegend, wo Prometheus duldete, der alle ihre Schicksale ihr enthüllte, und ihr kund that, einer ihrer Nachkommen, der dreizehnte von ihr, werde sein Erretter seyn. Die dreizehn in ununterbrochener Geschlechts- folge aber sind Jo, Epaphus, Lybia, Be- lus, Danaus, Lynceus, Abas, Akrisius, Danae, Perseus, Alcäus, Alkmene, Her- kules.
Zwei der furchtbarsten Erzeugungen des Phor- kys und der schönen Ceto sind schon vom Perseus und Bellerophon überwunden; -- allein die größ- ten Thaten sind dem Herkules aufgespart, der Un- geheuer besiegen, Tyrannen beugen, und selbst der Ungerechtigkeit des Donnergottes ein Ziel setzen muß, indem er den Prometheus, der für seine den Menschen erwiesenen Wohlthaten noch immer büßen mußte, endlich von seiner Qual befreit.
Herkules.
Der erſte tragiſche Dichter der Griechen laͤßt den Prometheus, der an den Felſen geſchmiedet der ungluͤcklichen Jo ſeine Leiden klagt, die Ge- burt ſeines Befreiers, des Herkules, vorher ver- kuͤndigen.
Jo, welche in eine Kuh verwandelt, durch Junos Eiferſucht auf dem ganzen Erdkreiſe in raſender Wuth umhergetrieben wurde, kam nehm- lich auch in die einſame Gegend, wo Prometheus duldete, der alle ihre Schickſale ihr enthuͤllte, und ihr kund that, einer ihrer Nachkommen, der dreizehnte von ihr, werde ſein Erretter ſeyn. Die dreizehn in ununterbrochener Geſchlechts- folge aber ſind Jo, Epaphus, Lybia, Be- lus, Danaus, Lynceus, Abas, Akriſius, Danae, Perſeus, Alcaͤus, Alkmene, Her- kules.
Zwei der furchtbarſten Erzeugungen des Phor- kys und der ſchoͤnen Ceto ſind ſchon vom Perſeus und Bellerophon uͤberwunden; — allein die groͤß- ten Thaten ſind dem Herkules aufgeſpart, der Un- geheuer beſiegen, Tyrannen beugen, und ſelbſt der Ungerechtigkeit des Donnergottes ein Ziel ſetzen muß, indem er den Prometheus, der fuͤr ſeine den Menſchen erwieſenen Wohlthaten noch immer buͤßen mußte, endlich von ſeiner Qual befreit.
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Herkules.
Der erſte tragiſche Dichter der Griechen laͤßt
den Prometheus, der an den Felſen geſchmiedet
der ungluͤcklichen Jo ſeine Leiden klagt, die Ge-
burt ſeines Befreiers, des Herkules, vorher ver-
kuͤndigen.
Jo, welche in eine Kuh verwandelt, durch
Junos Eiferſucht auf dem ganzen Erdkreiſe in
raſender Wuth umhergetrieben wurde, kam nehm-
lich auch in die einſame Gegend, wo Prometheus
duldete, der alle ihre Schickſale ihr enthuͤllte, und
ihr kund that, einer ihrer Nachkommen, der
dreizehnte von ihr, werde ſein Erretter ſeyn.
Die dreizehn in ununterbrochener Geſchlechts-
folge aber ſind Jo, Epaphus, Lybia, Be-
lus, Danaus, Lynceus, Abas, Akriſius,
Danae, Perſeus, Alcaͤus, Alkmene, Her-
kules.
Zwei der furchtbarſten Erzeugungen des Phor-
kys und der ſchoͤnen Ceto ſind ſchon vom Perſeus
und Bellerophon uͤberwunden; — allein die groͤß-
ten Thaten ſind dem Herkules aufgeſpart, der Un-
geheuer beſiegen, Tyrannen beugen, und ſelbſt der
Ungerechtigkeit des Donnergottes ein Ziel ſetzen
muß, indem er den Prometheus, der fuͤr ſeine den
Menſchen erwieſenen Wohlthaten noch immer
buͤßen mußte, endlich von ſeiner Qual befreit.
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Moritz, Karl Philipp: Götterlehre oder mythologische Dichtungen der Alten. Berlin, 1791, S. 216. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_goetterlehre_1791/266>, abgerufen am 24.11.2024.
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