ter der Alkmene, die mit dem Amphitryo ver- mählt war, und vom Jupiter den Herkules ge- bahr. -- Ein dritter Sohn, Nahmens Sthe- nelus, war der Vater des Eurystheus, der Mycene beherrschte, und welchem Herkules die- nen mußte.
Obgleich dem Perseus auch an einigen Orten Tempel und Altäre errichtet waren, und er der älteste unter den berühmten Helden der Vorzeit ist, so war dennoch der glänzendste Ruhm dem Herku- les aufgespart, der die größten Mühseeligkeiten des Lebens trug, und vom Haß der Juno von Kind- heit an verfolgt" sich endlich durch ausharrende Geduld den Weg zur Unsterblichkeit und zum Sitz der Götter bahnte. --
Des Perseus Ruhm und Thaten wurden durch Alkmenens Sohn verdunkelt, dem man allenthal- ben Tempel und Altäre erbaute, und ihn, nachdem er seine Laufbahn auf Erden, mit Ruhm gekrönt, vollendet hatte, den Göttern des Himmels zugesellte.
Die Heldenrolle des Perseus aber ist liebens- würdiger, und hat bei ihrem grauen Alterthume viel Aehnliches mit dem Rittermäßigen der neuern Zeiten. --
Eine schöne und bedeutende Abbildung des Perseus, nach einem antiken geschnittenen Steine, befindet sich auf der hier beigefügten Kupfertafel,
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ter der Alkmene, die mit dem Amphitryo ver- maͤhlt war, und vom Jupiter den Herkules ge- bahr. — Ein dritter Sohn, Nahmens Sthe- nelus, war der Vater des Euryſtheus, der Mycene beherrſchte, und welchem Herkules die- nen mußte.
Obgleich dem Perſeus auch an einigen Orten Tempel und Altaͤre errichtet waren, und er der aͤlteſte unter den beruͤhmten Helden der Vorzeit iſt, ſo war dennoch der glaͤnzendſte Ruhm dem Herku- les aufgeſpart, der die groͤßten Muͤhſeeligkeiten des Lebens trug, und vom Haß der Juno von Kind- heit an verfolgt„ ſich endlich durch ausharrende Geduld den Weg zur Unſterblichkeit und zum Sitz der Goͤtter bahnte. —
Des Perſeus Ruhm und Thaten wurden durch Alkmenens Sohn verdunkelt, dem man allenthal- ben Tempel und Altaͤre erbaute, und ihn, nachdem er ſeine Laufbahn auf Erden, mit Ruhm gekroͤnt, vollendet hatte, den Goͤttern des Himmels zugeſellte.
Die Heldenrolle des Perſeus aber iſt liebens- wuͤrdiger, und hat bei ihrem grauen Alterthume viel Aehnliches mit dem Rittermaͤßigen der neuern Zeiten. —
Eine ſchoͤne und bedeutende Abbildung des Perſeus, nach einem antiken geſchnittenen Steine, befindet ſich auf der hier beigefuͤgten Kupfertafel,
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ter der Alkmene, die mit dem Amphitryo ver-
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nelus, war der Vater des Euryſtheus, der
Mycene beherrſchte, und welchem Herkules die-
nen mußte.
Obgleich dem Perſeus auch an einigen Orten
Tempel und Altaͤre errichtet waren, und er der
aͤlteſte unter den beruͤhmten Helden der Vorzeit iſt,
ſo war dennoch der glaͤnzendſte Ruhm dem Herku-
les aufgeſpart, der die groͤßten Muͤhſeeligkeiten des
Lebens trug, und vom Haß der Juno von Kind-
heit an verfolgt„ ſich endlich durch ausharrende
Geduld den Weg zur Unſterblichkeit und zum Sitz
der Goͤtter bahnte. —
Des Perſeus Ruhm und Thaten wurden durch
Alkmenens Sohn verdunkelt, dem man allenthal-
ben Tempel und Altaͤre erbaute, und ihn, nachdem
er ſeine Laufbahn auf Erden, mit Ruhm gekroͤnt,
vollendet hatte, den Goͤttern des Himmels
zugeſellte.
Die Heldenrolle des Perſeus aber iſt liebens-
wuͤrdiger, und hat bei ihrem grauen Alterthume
viel Aehnliches mit dem Rittermaͤßigen der neuern
Zeiten. —
Eine ſchoͤne und bedeutende Abbildung des
Perſeus, nach einem antiken geſchnittenen Steine,
befindet ſich auf der hier beigefuͤgten Kupfertafel,
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Moritz, Karl Philipp: Götterlehre oder mythologische Dichtungen der Alten. Berlin, 1791, S. 211. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_goetterlehre_1791/259>, abgerufen am 24.11.2024.
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