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Moritz, Karl Philipp: Götterlehre oder mythologische Dichtungen der Alten. Berlin, 1791.

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Das Götterähnliche Menschen-
geschlecht.

Als Nestor, welcher zwei Menschenalter durch-
lebt hatte, und nun schon im dritten über Pylos
herrschte, in der Belagerung von Troja den
Streit des Achilles und Agamemnon zu schlichten
suchte; so leitete er seine Rede mit der Erinne-
rung ein, daß er mit stärkern Männern gelebt
habe, als das jetzige Zeitalter sie hervorbringe;
mit einem Cäneus, Dryas, Pirithous und
Theseus, mit denen niemand von den jetzigen
Menschen es wagen würde, sich in einen Wett-
kampf einzulassen, -- und daß diese dennoch ihn
gehört, und seinen Rath befolgt hätten. --
Achilles und Agamemnon möchten dieserwegen
ein Gleiches thun.

So schildert Nestor die Helden vor dem Tro-
janischen Kriege; und der Dichter der Iliade sel-
ber schildert wiederum die Helden im Trojanischen
Kriege, wie sie die Menschen seiner Zeit an
Stärke übertrafen. --

Das Goͤtteraͤhnliche Menſchen-
geſchlecht.

Als Neſtor, welcher zwei Menſchenalter durch-
lebt hatte, und nun ſchon im dritten uͤber Pylos
herrſchte, in der Belagerung von Troja den
Streit des Achilles und Agamemnon zu ſchlichten
ſuchte; ſo leitete er ſeine Rede mit der Erinne-
rung ein, daß er mit ſtaͤrkern Maͤnnern gelebt
habe, als das jetzige Zeitalter ſie hervorbringe;
mit einem Caͤneus, Dryas, Pirithous und
Theſeus, mit denen niemand von den jetzigen
Menſchen es wagen wuͤrde, ſich in einen Wett-
kampf einzulaſſen, — und daß dieſe dennoch ihn
gehoͤrt, und ſeinen Rath befolgt haͤtten. —
Achilles und Agamemnon moͤchten dieſerwegen
ein Gleiches thun.

So ſchildert Neſtor die Helden vor dem Tro-
janiſchen Kriege; und der Dichter der Iliade ſel-
ber ſchildert wiederum die Helden im Trojaniſchen
Kriege, wie ſie die Menſchen ſeiner Zeit an
Staͤrke uͤbertrafen. —

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[200/0248] Das Goͤtteraͤhnliche Menſchen- geſchlecht. Als Neſtor, welcher zwei Menſchenalter durch- lebt hatte, und nun ſchon im dritten uͤber Pylos herrſchte, in der Belagerung von Troja den Streit des Achilles und Agamemnon zu ſchlichten ſuchte; ſo leitete er ſeine Rede mit der Erinne- rung ein, daß er mit ſtaͤrkern Maͤnnern gelebt habe, als das jetzige Zeitalter ſie hervorbringe; mit einem Caͤneus, Dryas, Pirithous und Theſeus, mit denen niemand von den jetzigen Menſchen es wagen wuͤrde, ſich in einen Wett- kampf einzulaſſen, — und daß dieſe dennoch ihn gehoͤrt, und ſeinen Rath befolgt haͤtten. — Achilles und Agamemnon moͤchten dieſerwegen ein Gleiches thun. So ſchildert Neſtor die Helden vor dem Tro- janiſchen Kriege; und der Dichter der Iliade ſel- ber ſchildert wiederum die Helden im Trojaniſchen Kriege, wie ſie die Menſchen ſeiner Zeit an Staͤrke uͤbertrafen. —

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Zitationshilfe: Moritz, Karl Philipp: Götterlehre oder mythologische Dichtungen der Alten. Berlin, 1791, S. 200. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_goetterlehre_1791/248>, abgerufen am 22.11.2024.