Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 8, St. 1. Berlin, 1791.
Kommt Jhnen in Gedanken, Sie hätten in diesem oder jenem gefehlet, so ergreifen Sie diese Gedanken gleich, und hören die Entschuldigungen anderer darauf folgender Gedanken, die nur von der Eigenliebe und Furcht für Beschämung und Demüthigung kommen, nicht an, sondern sprechen: ja ich habe gefehlet. Bringen Sie diesen Fehler vor Gott, und bitten Sie Jhn, Sie davon zu reinigen, worauf Sie ruhig werden werden, und dann halten Sie sich nicht länger bei den Fehlern auf. Seyn Sie aber höchstens getreu, allen innern Anforderungen Gottes, dieses und jenes zu thun oder zu lassen, genau nachzukommen, ohne welches Jhr Jnneres nicht zunehmen wird. v. F.
Kommt Jhnen in Gedanken, Sie haͤtten in diesem oder jenem gefehlet, so ergreifen Sie diese Gedanken gleich, und hoͤren die Entschuldigungen anderer darauf folgender Gedanken, die nur von der Eigenliebe und Furcht fuͤr Beschaͤmung und Demuͤthigung kommen, nicht an, sondern sprechen: ja ich habe gefehlet. Bringen Sie diesen Fehler vor Gott, und bitten Sie Jhn, Sie davon zu reinigen, worauf Sie ruhig werden werden, und dann halten Sie sich nicht laͤnger bei den Fehlern auf. Seyn Sie aber hoͤchstens getreu, allen innern Anforderungen Gottes, dieses und jenes zu thun oder zu lassen, genau nachzukommen, ohne welches Jhr Jnneres nicht zunehmen wird. v. F. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0084" n="82"/><lb/> so, daß Sie damit andre beleidigen, so machen Sie es gut damit, daß Sie solche und das Aergerniß abbitten, diese Demuͤthigung wird Jhr Jnneres foͤrdern. </p> <p>Kommt Jhnen in Gedanken, Sie haͤtten in diesem oder jenem gefehlet, so ergreifen Sie diese Gedanken gleich, und hoͤren die Entschuldigungen anderer darauf folgender Gedanken, die nur von der Eigenliebe und Furcht fuͤr Beschaͤmung und Demuͤthigung kommen, nicht an, sondern sprechen: ja ich habe gefehlet. Bringen Sie diesen Fehler vor Gott, und bitten Sie Jhn, Sie davon zu reinigen, worauf Sie ruhig werden werden, und dann halten Sie sich nicht laͤnger bei den Fehlern auf. </p> <p>Seyn Sie aber hoͤchstens getreu, allen innern Anforderungen Gottes, dieses und jenes zu thun oder zu lassen, genau nachzukommen, ohne welches Jhr Jnneres nicht zunehmen wird. </p> <p rendition="#right"> <hi rendition="#b"> <persName ref="#ref11"><note type="editorial">Fleischbein, Johann Friedrich von</note>v. F.</persName> </hi> </p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [82/0084]
so, daß Sie damit andre beleidigen, so machen Sie es gut damit, daß Sie solche und das Aergerniß abbitten, diese Demuͤthigung wird Jhr Jnneres foͤrdern.
Kommt Jhnen in Gedanken, Sie haͤtten in diesem oder jenem gefehlet, so ergreifen Sie diese Gedanken gleich, und hoͤren die Entschuldigungen anderer darauf folgender Gedanken, die nur von der Eigenliebe und Furcht fuͤr Beschaͤmung und Demuͤthigung kommen, nicht an, sondern sprechen: ja ich habe gefehlet. Bringen Sie diesen Fehler vor Gott, und bitten Sie Jhn, Sie davon zu reinigen, worauf Sie ruhig werden werden, und dann halten Sie sich nicht laͤnger bei den Fehlern auf.
Seyn Sie aber hoͤchstens getreu, allen innern Anforderungen Gottes, dieses und jenes zu thun oder zu lassen, genau nachzukommen, ohne welches Jhr Jnneres nicht zunehmen wird.
v. F.
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(2015-06-09T11:00:00Z)
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Matthias Boenig, Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Konvertierung nach DTA-Basisformat
(2015-06-09T11:00:00Z)
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