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Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 8, St. 1. Berlin, 1791.

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aber auch wechselseitig durch die Erfahrungen berichtigt werden.

Dieß Magazin soll keine Strafpredigten gegen Aberglauben und Schwärmerei enthalten, sondern beide als Gegenstände der ruhigen Beobachtung aufstellen, damit ihr Grund und Ungrund sich von selbst aufdecke.

Es soll die Geschichte von den Krankheiten der Seele aufbewahren, und die Leiden der Unglücklichen sollen den Arzt der Seele anspornen, der Quelle der Heilmittel nachzuspähen.

Es soll aber auch den Blick auf die Wunder heften, welche uns so alltäglich geworden sind, daß wir nicht mehr darauf merken; auf die ganz gewöhnlichen Aeußerungen des denkenden und vernehmenden Wesens, worauf niemand so sehr achtet, als auf die seltenen Vorfälle des Wahnwitzes, der Erscheinungen, einer verübten schrecklichen That, u.s.w. und die doch weit merkwürdiger, als diese alle sind.

Es soll daher mit diesem achten Bande, unter der Hauptrubrik zur Seelennaturkunde eine neue Rubrik anheben: Die Wirkungen der äußern Sinne, in psychologischer Rücksicht. -- Gewiß wird hier durch wechselseitige Mittheilung sich manches aufklären, was uns bis jetzt noch verborgen ist, und wir werden auf die Weise den Weg der Erfahrung und Beobachtung am sichersten gehen.



aber auch wechselseitig durch die Erfahrungen berichtigt werden.

Dieß Magazin soll keine Strafpredigten gegen Aberglauben und Schwaͤrmerei enthalten, sondern beide als Gegenstaͤnde der ruhigen Beobachtung aufstellen, damit ihr Grund und Ungrund sich von selbst aufdecke.

Es soll die Geschichte von den Krankheiten der Seele aufbewahren, und die Leiden der Ungluͤcklichen sollen den Arzt der Seele anspornen, der Quelle der Heilmittel nachzuspaͤhen.

Es soll aber auch den Blick auf die Wunder heften, welche uns so alltaͤglich geworden sind, daß wir nicht mehr darauf merken; auf die ganz gewoͤhnlichen Aeußerungen des denkenden und vernehmenden Wesens, worauf niemand so sehr achtet, als auf die seltenen Vorfaͤlle des Wahnwitzes, der Erscheinungen, einer veruͤbten schrecklichen That, u.s.w. und die doch weit merkwuͤrdiger, als diese alle sind.

Es soll daher mit diesem achten Bande, unter der Hauptrubrik zur Seelennaturkunde eine neue Rubrik anheben: Die Wirkungen der aͤußern Sinne, in psychologischer Ruͤcksicht. — Gewiß wird hier durch wechselseitige Mittheilung sich manches aufklaͤren, was uns bis jetzt noch verborgen ist, und wir werden auf die Weise den Weg der Erfahrung und Beobachtung am sichersten gehen.


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[4/0006] aber auch wechselseitig durch die Erfahrungen berichtigt werden. Dieß Magazin soll keine Strafpredigten gegen Aberglauben und Schwaͤrmerei enthalten, sondern beide als Gegenstaͤnde der ruhigen Beobachtung aufstellen, damit ihr Grund und Ungrund sich von selbst aufdecke. Es soll die Geschichte von den Krankheiten der Seele aufbewahren, und die Leiden der Ungluͤcklichen sollen den Arzt der Seele anspornen, der Quelle der Heilmittel nachzuspaͤhen. Es soll aber auch den Blick auf die Wunder heften, welche uns so alltaͤglich geworden sind, daß wir nicht mehr darauf merken; auf die ganz gewoͤhnlichen Aeußerungen des denkenden und vernehmenden Wesens, worauf niemand so sehr achtet, als auf die seltenen Vorfaͤlle des Wahnwitzes, der Erscheinungen, einer veruͤbten schrecklichen That, u.s.w. und die doch weit merkwuͤrdiger, als diese alle sind. Es soll daher mit diesem achten Bande, unter der Hauptrubrik zur Seelennaturkunde eine neue Rubrik anheben: Die Wirkungen der aͤußern Sinne, in psychologischer Ruͤcksicht. — Gewiß wird hier durch wechselseitige Mittheilung sich manches aufklaͤren, was uns bis jetzt noch verborgen ist, und wir werden auf die Weise den Weg der Erfahrung und Beobachtung am sichersten gehen.

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Zitationshilfe: Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 8, St. 1. Berlin, 1791, S. 4. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde0801_1791/6>, abgerufen am 24.11.2024.