Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 8, St. 1. Berlin, 1791.

Bild:
<< vorherige Seite


am Ende hemmt nur schwach den Fall. Doch ist diese Hemmung sehr bezeichnend, man nennt nehmlich das ein Feld, was in einer Einfassung, in einer gewissen Begrenzung vor dem Blick sich senkt, und flach scheint, es mag nun auf einer Anhöhe oder in der Ebne liegen.

Was aber emporstehend und dennoch schwer fallend sich niedersenkt, heißt Fels -- Das Feld liegt da -- der Fels aber steht und steigt empor. -- Das s am Ende hebt gleichsam den Fall, und dieser einzige Laut erweckt eine Menge Nebenbegriffe, welche unvermerkt an die bezeichnete Sache erinnern.



am Ende hemmt nur schwach den Fall. Doch ist diese Hemmung sehr bezeichnend, man nennt nehmlich das ein Feld, was in einer Einfassung, in einer gewissen Begrenzung vor dem Blick sich senkt, und flach scheint, es mag nun auf einer Anhoͤhe oder in der Ebne liegen.

Was aber emporstehend und dennoch schwer fallend sich niedersenkt, heißt Fels — Das Feld liegt da — der Fels aber steht und steigt empor. — Das s am Ende hebt gleichsam den Fall, und dieser einzige Laut erweckt eine Menge Nebenbegriffe, welche unvermerkt an die bezeichnete Sache erinnern.


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0107" n="105"/><lb/>
am Ende hemmt nur schwach den Fall. Doch ist diese                         Hemmung sehr bezeichnend, man nennt nehmlich das ein Feld, was in einer                         Einfassung, in einer gewissen Begrenzung vor dem Blick sich senkt, und flach                         scheint, es mag nun auf einer Anho&#x0364;he oder in der Ebne liegen.</p>
            <p>Was aber emporstehend und dennoch schwer fallend sich niedersenkt, heißt <hi rendition="#b">Fels</hi> &#x2014; Das Feld liegt da &#x2014; der Fels aber steht                         und steigt empor. &#x2014; Das <hi rendition="#b">s</hi> am Ende hebt gleichsam                         den Fall, und dieser einzige Laut erweckt eine Menge Nebenbegriffe, welche                         unvermerkt an die bezeichnete Sache erinnern.</p><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[105/0107] am Ende hemmt nur schwach den Fall. Doch ist diese Hemmung sehr bezeichnend, man nennt nehmlich das ein Feld, was in einer Einfassung, in einer gewissen Begrenzung vor dem Blick sich senkt, und flach scheint, es mag nun auf einer Anhoͤhe oder in der Ebne liegen. Was aber emporstehend und dennoch schwer fallend sich niedersenkt, heißt Fels — Das Feld liegt da — der Fels aber steht und steigt empor. — Das s am Ende hebt gleichsam den Fall, und dieser einzige Laut erweckt eine Menge Nebenbegriffe, welche unvermerkt an die bezeichnete Sache erinnern.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Christof Wingertszahn, Sheila Dickson, Goethe-Museum Düsseldorf/Anton-und-Katharina-Kippenberg-Stiftung, University of Glasgow: Erstellung der Transkription nach DTA-Richtlinien (2015-06-09T11:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig, Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2015-06-09T11:00:00Z)
UB Uni-Bielefeld: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2015-06-09T11:00:00Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Die Umlautschreibung mit ›e‹ über dem Vokal wurden übernommen.
  • Die Majuskel I/J wurde nicht nach Lautwert transkribiert.
  • Verbessert wird nur bei eindeutigen Druckfehlern. Die editorischen Eingriffe sind stets nachgewiesen.
  • Zu Moritz’ Zeit war es üblich, bei mehrzeiligen Zitaten vor jeder Zeile Anführungsstriche zu setzen. Diese wiederholten Anführungsstriche des Originals werden stillschweigend getilgt.
  • Die Druckgestalt der Vorlagen (Absätze, Überschriften, Schriftgrade etc.) wird schematisiert wiedergegeben. Der Zeilenfall wurde nicht übernommen.
  • Worteinfügungen der Herausgeber im edierten Text sowie Ergänzungen einzelner Buchstaben sind dokumentiert.
  • Die Originalseite wird als einzelne Seite in der Internetausgabe wiedergegeben. Von diesem Darstellungsprinzip wird bei langen, sich über mehr als eine Seite erstreckenden Fußnoten abgewichen. Die vollständige Fußnote erscheint in diesem Fall zusammenhängend an der ersten betreffenden Seite.
  • Die textkritischen Nachweise erfolgen in XML-Form nach dem DTABf-Schema: <choice><corr>[Verbesserung]</corr><sic>[Originaltext]</sic></choice> vorgenommen.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde0801_1791
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde0801_1791/107
Zitationshilfe: Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 8, St. 1. Berlin, 1791, S. 105. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde0801_1791/107>, abgerufen am 03.05.2024.