Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 7, St. 3. Berlin, 1789.Revision über die Revisionen des Herrn in diesem Magazin. Pockels Mit dem ersten Stück des fünften Bandes fängt sich die Fortsetzung meiner Revision der drei ersten Bände dieses Magazins von Herrn an. Pockels, Jch würde über Ahndungen mich nicht in einem so entscheidenden Tone erklärt haben, als Hr. gleich in dem ersten Aufsatze gethan hat, und muß mir also diesen Gegenstand zur eigenen Ausarbeitung vorbehalten. P. Es läßt sich über diese Sache nicht so leicht weg räsonniren, wenn es einem um Wahrheit zu thun ist. Es ist hier nicht die Frage, ob es den Menschen nützlicher sei, wenn sie an Ahndungen glauben, oder nicht daran glauben, sondern ob und in wie fern diese Erscheinung in der Natur unsers Wesens würklich gegründet oder nicht darin gegründet sei? Ein Magazin zur Erfahrungsseelenkunde soll ja nicht unmittelbar Moral lehren, und eben so wenig unmittelbar dem Aberglauben entgegen arbeiten. -- Dies ist sein Zweck nicht, sondern nur Revision uͤber die Revisionen des Herrn in diesem Magazin. Pockels Mit dem ersten Stuͤck des fuͤnften Bandes faͤngt sich die Fortsetzung meiner Revision der drei ersten Baͤnde dieses Magazins von Herrn an. Pockels, Jch wuͤrde uͤber Ahndungen mich nicht in einem so entscheidenden Tone erklaͤrt haben, als Hr. gleich in dem ersten Aufsatze gethan hat, und muß mir also diesen Gegenstand zur eigenen Ausarbeitung vorbehalten. P. Es laͤßt sich uͤber diese Sache nicht so leicht weg raͤsonniren, wenn es einem um Wahrheit zu thun ist. Es ist hier nicht die Frage, ob es den Menschen nuͤtzlicher sei, wenn sie an Ahndungen glauben, oder nicht daran glauben, sondern ob und in wie fern diese Erscheinung in der Natur unsers Wesens wuͤrklich gegruͤndet oder nicht darin gegruͤndet sei? Ein Magazin zur Erfahrungsseelenkunde soll ja nicht unmittelbar Moral lehren, und eben so wenig unmittelbar dem Aberglauben entgegen arbeiten. — Dies ist sein Zweck nicht, sondern nur <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0003" n="3"/><lb/><lb/> </div> <div n="2"> <note type="editorial"><Revision.></note> <head>Revision uͤber die Revisionen des Herrn <persName ref="#ref2"><note type="editorial">Pockels, Carl Friedrich</note>Pockels</persName> in diesem Magazin.</head><lb/> <note type="editorial"> <bibl> <persName ref="#ref1"><note type="editorial"/>Moritz, K. P.</persName> </bibl> </note> <p>Mit dem ersten Stuͤck des fuͤnften Bandes faͤngt sich die Fortsetzung <hi rendition="#b">meiner</hi> Revision der drei ersten Baͤnde dieses Magazins von Herrn <persName ref="#ref2"><note type="editorial">Pockels, Carl Friedrich</note>Pockels,</persName> an.</p> <p>Jch wuͤrde uͤber <hi rendition="#b">Ahndungen</hi> mich nicht in einem so entscheidenden Tone erklaͤrt haben, als Hr. <persName ref="#ref2"><note type="editorial">Pockels, Carl Friedrich</note>P.</persName> gleich in dem ersten Aufsatze gethan hat, und muß mir also diesen Gegenstand zur eigenen Ausarbeitung vorbehalten.</p> <p>Es laͤßt sich uͤber diese Sache nicht so leicht weg raͤsonniren, wenn es einem um Wahrheit zu thun ist.</p> <p>Es ist hier nicht die Frage, ob es den Menschen <hi rendition="#b">nuͤtzlicher</hi> sei, wenn sie an Ahndungen glauben, oder nicht daran glauben, sondern ob und in wie fern diese Erscheinung in der Natur unsers Wesens wuͤrklich gegruͤndet oder nicht darin gegruͤndet sei?</p> <p>Ein Magazin zur Erfahrungsseelenkunde soll ja nicht unmittelbar Moral lehren, und eben so wenig unmittelbar dem Aberglauben entgegen arbeiten. — Dies ist sein <hi rendition="#b">Zweck</hi> nicht, sondern nur<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [3/0003]
Revision uͤber die Revisionen des Herrn Pockels in diesem Magazin.
Mit dem ersten Stuͤck des fuͤnften Bandes faͤngt sich die Fortsetzung meiner Revision der drei ersten Baͤnde dieses Magazins von Herrn Pockels, an.
Jch wuͤrde uͤber Ahndungen mich nicht in einem so entscheidenden Tone erklaͤrt haben, als Hr. P. gleich in dem ersten Aufsatze gethan hat, und muß mir also diesen Gegenstand zur eigenen Ausarbeitung vorbehalten.
Es laͤßt sich uͤber diese Sache nicht so leicht weg raͤsonniren, wenn es einem um Wahrheit zu thun ist.
Es ist hier nicht die Frage, ob es den Menschen nuͤtzlicher sei, wenn sie an Ahndungen glauben, oder nicht daran glauben, sondern ob und in wie fern diese Erscheinung in der Natur unsers Wesens wuͤrklich gegruͤndet oder nicht darin gegruͤndet sei?
Ein Magazin zur Erfahrungsseelenkunde soll ja nicht unmittelbar Moral lehren, und eben so wenig unmittelbar dem Aberglauben entgegen arbeiten. — Dies ist sein Zweck nicht, sondern nur
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(2015-06-09T11:00:00Z)
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Matthias Boenig, Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Konvertierung nach DTA-Basisformat
(2015-06-09T11:00:00Z)
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