Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 7, St. 3. Berlin, 1789.Zur Seelennaturkunde. 1. Aus dem Tagebuche eines Selbstbeobachters.*) Freitags den 24. Julii 1778. Wie angenehm ist doch die Stille nach dem Gewitter; wie süß die Ruhe nach dem Streit, wie wirthbar das enge Stübchen nach der weiten Reise! Jch danke dir Gott, daß du mir Ruhe der Seele gegeben hast! Gieb mir Gesundheit, gieb mir Thätigkeit, gieb mir Freude an mir selbst und an allen meinen Unternehmungen! Und dann laß dies Büchlein einen unpartheiischen Zeugen meiner Handlungen seyn, damit es mir in der Zukunft, die vielleicht noch meiner war- *) Erzwungene Religiösität und erzwungene Moralität leuchtet fast aus jeder Zeile dieses Tagebuchs hervor, das viele lange Gebete und allgemeine moralische Betrachtungen enthält, die ich weggelassen habe, um nur das Wesentliche auszuziehen.
Zur Seelennaturkunde. 1. Aus dem Tagebuche eines Selbstbeobachters.*) Freitags den 24. Julii 1778. Wie angenehm ist doch die Stille nach dem Gewitter; wie suͤß die Ruhe nach dem Streit, wie wirthbar das enge Stuͤbchen nach der weiten Reise! Jch danke dir Gott, daß du mir Ruhe der Seele gegeben hast! Gieb mir Gesundheit, gieb mir Thaͤtigkeit, gieb mir Freude an mir selbst und an allen meinen Unternehmungen! Und dann laß dies Buͤchlein einen unpartheiischen Zeugen meiner Handlungen seyn, damit es mir in der Zukunft, die vielleicht noch meiner war- *) Erzwungene Religioͤsitaͤt und erzwungene Moralitaͤt leuchtet fast aus jeder Zeile dieses Tagebuchs hervor, das viele lange Gebete und allgemeine moralische Betrachtungen enthaͤlt, die ich weggelassen habe, um nur das Wesentliche auszuziehen.
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Zur Seelennaturkunde.
1. Aus dem Tagebuche eines Selbstbeobachters.*)
Freitags den 24. Julii 1778. Wie angenehm ist doch die Stille nach dem Gewitter; wie suͤß die Ruhe nach dem Streit, wie wirthbar das enge Stuͤbchen nach der weiten Reise!
Jch danke dir Gott, daß du mir Ruhe der Seele gegeben hast! Gieb mir Gesundheit, gieb mir Thaͤtigkeit, gieb mir Freude an mir selbst und an allen meinen Unternehmungen!
Und dann laß dies Buͤchlein einen unpartheiischen Zeugen meiner Handlungen seyn, damit es mir in der Zukunft, die vielleicht noch meiner war-
*) Erzwungene Religioͤsitaͤt und erzwungene Moralitaͤt leuchtet fast aus jeder Zeile dieses Tagebuchs hervor, das viele lange Gebete und allgemeine moralische Betrachtungen enthaͤlt, die ich weggelassen habe, um nur das Wesentliche auszuziehen.
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