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Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 7, St. 2. Berlin, 1789.

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wieder in den Gläserschrank, und setzte sie an ihren Ort. Hierauf gieng er in die Küche, wischte einige Schüsseln mit einer Serviete ab, hielt sie ans Feuer, als ob er sie troknen wollte, und wischte auch die andern Schüsseln ab. Als dieses geschehen war, kam er wieder an den Gläserschrank, legte das Tischtuch und die Servieten in einen kleinen Korb, und ging damit zu einer Tafel, auf welcher insgemein ein angezündetes Licht stand. Er that, als wenn er mit diesem Lichte, ein Messer und eine Gabel suchte, trug den Korb wieder zurück und schloß den Gläserschrank zu. Nachdem er alles, was er aus diesem Schranke genommen, ins Vorzimmer getragen, und auf einen Stuhl gesetzt hatte, nahm er einen runden Tisch, an welchem die Frau vom Hause zu speisen pflegte, und deckte ihn sehr ordentlich. Es stand daneben noch ein anderer Tisch von eben der Gestalt; an welchen er bisweilen aus Versehen kam; aber er fand sich allemal wieder zu den, den er decken wollte. Als er damit fertig war, ging er hin und her, schnautzte sich die Nase, zog die Tabacksdose wieder heraus, steckte die Finger hinein, ohne etwas zu nehmen, gleich als ob er sich nach zwo guten Stunden erinnerte, daß er nichts darinn gefunden habe; indeß war noch so viel darinn, daß er ihn auf die Hand schütten konnte. Hiermit endigte sich die erste Scene, indem man ihm ein Glas Wasser ins Gesicht goß, und ihn aufweckte.



wieder in den Glaͤserschrank, und setzte sie an ihren Ort. Hierauf gieng er in die Kuͤche, wischte einige Schuͤsseln mit einer Serviete ab, hielt sie ans Feuer, als ob er sie troknen wollte, und wischte auch die andern Schuͤsseln ab. Als dieses geschehen war, kam er wieder an den Glaͤserschrank, legte das Tischtuch und die Servieten in einen kleinen Korb, und ging damit zu einer Tafel, auf welcher insgemein ein angezuͤndetes Licht stand. Er that, als wenn er mit diesem Lichte, ein Messer und eine Gabel suchte, trug den Korb wieder zuruͤck und schloß den Glaͤserschrank zu. Nachdem er alles, was er aus diesem Schranke genommen, ins Vorzimmer getragen, und auf einen Stuhl gesetzt hatte, nahm er einen runden Tisch, an welchem die Frau vom Hause zu speisen pflegte, und deckte ihn sehr ordentlich. Es stand daneben noch ein anderer Tisch von eben der Gestalt; an welchen er bisweilen aus Versehen kam; aber er fand sich allemal wieder zu den, den er decken wollte. Als er damit fertig war, ging er hin und her, schnautzte sich die Nase, zog die Tabacksdose wieder heraus, steckte die Finger hinein, ohne etwas zu nehmen, gleich als ob er sich nach zwo guten Stunden erinnerte, daß er nichts darinn gefunden habe; indeß war noch so viel darinn, daß er ihn auf die Hand schuͤtten konnte. Hiermit endigte sich die erste Scene, indem man ihm ein Glas Wasser ins Gesicht goß, und ihn aufweckte.


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[73/0073] wieder in den Glaͤserschrank, und setzte sie an ihren Ort. Hierauf gieng er in die Kuͤche, wischte einige Schuͤsseln mit einer Serviete ab, hielt sie ans Feuer, als ob er sie troknen wollte, und wischte auch die andern Schuͤsseln ab. Als dieses geschehen war, kam er wieder an den Glaͤserschrank, legte das Tischtuch und die Servieten in einen kleinen Korb, und ging damit zu einer Tafel, auf welcher insgemein ein angezuͤndetes Licht stand. Er that, als wenn er mit diesem Lichte, ein Messer und eine Gabel suchte, trug den Korb wieder zuruͤck und schloß den Glaͤserschrank zu. Nachdem er alles, was er aus diesem Schranke genommen, ins Vorzimmer getragen, und auf einen Stuhl gesetzt hatte, nahm er einen runden Tisch, an welchem die Frau vom Hause zu speisen pflegte, und deckte ihn sehr ordentlich. Es stand daneben noch ein anderer Tisch von eben der Gestalt; an welchen er bisweilen aus Versehen kam; aber er fand sich allemal wieder zu den, den er decken wollte. Als er damit fertig war, ging er hin und her, schnautzte sich die Nase, zog die Tabacksdose wieder heraus, steckte die Finger hinein, ohne etwas zu nehmen, gleich als ob er sich nach zwo guten Stunden erinnerte, daß er nichts darinn gefunden habe; indeß war noch so viel darinn, daß er ihn auf die Hand schuͤtten konnte. Hiermit endigte sich die erste Scene, indem man ihm ein Glas Wasser ins Gesicht goß, und ihn aufweckte.

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Zitationshilfe: Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 7, St. 2. Berlin, 1789, S. 73. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde0702_1789/73>, abgerufen am 05.12.2024.