zugegen gewesen. Da man nun nach vielen vergeblichen Suchen ihn nicht finden können, wäre er am Mittage gegen Tischzeit von sich selbst wieder zum Vorschein gekommen, und zwar in einem pfütznassen Hemde und Haaren. Dieses aber aus folgenden Ursachen: Es wäre das Dach von seines Herrn Hause an des Nachbarn Haus auf solche Art gestoßen, daß die Dachtraufen von beiden Häusern zusammen in eine große Rinne gegangen wären. Nun hätte ihm gedünket, als daß ihm selbige Nacht geträumet hätte, es wäre seinem Herrn ein Canarienvogel entflogen, und er wäre dem Canarienvogel nachgestiegen, ihn wieder zu fangen, hätte aber hernach empfunden, was ihm vor ein seltsames Abentheuer im Schlaf begegnet sey. Nehmlich er wäre im Schlafe aufgestanden, sey zum Dachfenster hinaus auf die Rinne gestiegen, hätte sich in solche Rinne gelegt und wohl ausgeschlafen, bis gegen Mittag. Unterdessen aber wäre ein starkes Gewitter mit einem Platzregen entstanden; also, daß das von beiden Dächern zusammenschießende Wasser weit über ihm müsse hingegangen seyn. Dem aber ungeachtet hätte er solches nicht gefühlet, sondern wäre ohne Schaden bis in Mittag in solcher Rinne liegen geblieben, bis er von sich selbst erwachet und als eine gebadete Maus aufgestanden wäre, und nicht gewußt hätte, wie er dahin gekommen, oder weswegen er so naß wäre. Bis ihm seine Leute bedeutet hätten, daß gegen den
zugegen gewesen. Da man nun nach vielen vergeblichen Suchen ihn nicht finden koͤnnen, waͤre er am Mittage gegen Tischzeit von sich selbst wieder zum Vorschein gekommen, und zwar in einem pfuͤtznassen Hemde und Haaren. Dieses aber aus folgenden Ursachen: Es waͤre das Dach von seines Herrn Hause an des Nachbarn Haus auf solche Art gestoßen, daß die Dachtraufen von beiden Haͤusern zusammen in eine große Rinne gegangen waͤren. Nun haͤtte ihm geduͤnket, als daß ihm selbige Nacht getraͤumet haͤtte, es waͤre seinem Herrn ein Canarienvogel entflogen, und er waͤre dem Canarienvogel nachgestiegen, ihn wieder zu fangen, haͤtte aber hernach empfunden, was ihm vor ein seltsames Abentheuer im Schlaf begegnet sey. Nehmlich er waͤre im Schlafe aufgestanden, sey zum Dachfenster hinaus auf die Rinne gestiegen, haͤtte sich in solche Rinne gelegt und wohl ausgeschlafen, bis gegen Mittag. Unterdessen aber waͤre ein starkes Gewitter mit einem Platzregen entstanden; also, daß das von beiden Daͤchern zusammenschießende Wasser weit uͤber ihm muͤsse hingegangen seyn. Dem aber ungeachtet haͤtte er solches nicht gefuͤhlet, sondern waͤre ohne Schaden bis in Mittag in solcher Rinne liegen geblieben, bis er von sich selbst erwachet und als eine gebadete Maus aufgestanden waͤre, und nicht gewußt haͤtte, wie er dahin gekommen, oder weswegen er so naß waͤre. Bis ihm seine Leute bedeutet haͤtten, daß gegen den
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zugegen gewesen. Da man nun nach vielen vergeblichen Suchen ihn nicht finden koͤnnen, waͤre er am Mittage gegen Tischzeit von sich selbst wieder zum Vorschein gekommen, und zwar in einem pfuͤtznassen Hemde und Haaren. Dieses aber aus folgenden Ursachen: Es waͤre das Dach von seines Herrn Hause an des Nachbarn Haus auf solche Art gestoßen, daß die Dachtraufen von beiden Haͤusern zusammen in eine große Rinne gegangen waͤren. Nun haͤtte ihm geduͤnket, als daß ihm selbige Nacht getraͤumet haͤtte, es waͤre seinem Herrn ein Canarienvogel entflogen, und er waͤre dem Canarienvogel nachgestiegen, ihn wieder zu fangen, haͤtte aber hernach empfunden, was ihm vor ein seltsames Abentheuer im Schlaf begegnet sey. Nehmlich er waͤre im Schlafe aufgestanden, sey zum Dachfenster hinaus auf die Rinne gestiegen, haͤtte sich in solche Rinne gelegt und wohl ausgeschlafen, bis gegen Mittag. Unterdessen aber waͤre ein starkes Gewitter mit einem Platzregen entstanden; also, daß das von beiden Daͤchern zusammenschießende Wasser weit uͤber ihm muͤsse hingegangen seyn. Dem aber ungeachtet haͤtte er solches nicht gefuͤhlet, sondern waͤre ohne Schaden bis in Mittag in solcher Rinne liegen geblieben, bis er von sich selbst erwachet und als eine gebadete Maus aufgestanden waͤre, und nicht gewußt haͤtte, wie er dahin gekommen, oder weswegen er so naß waͤre. Bis ihm seine Leute bedeutet haͤtten, daß gegen den<lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
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zugegen gewesen. Da man nun nach vielen vergeblichen Suchen ihn nicht finden koͤnnen, waͤre er am Mittage gegen Tischzeit von sich selbst wieder zum Vorschein gekommen, und zwar in einem pfuͤtznassen Hemde und Haaren. Dieses aber aus folgenden Ursachen: Es waͤre das Dach von seines Herrn Hause an des Nachbarn Haus auf solche Art gestoßen, daß die Dachtraufen von beiden Haͤusern zusammen in eine große Rinne gegangen waͤren. Nun haͤtte ihm geduͤnket, als daß ihm selbige Nacht getraͤumet haͤtte, es waͤre seinem Herrn ein Canarienvogel entflogen, und er waͤre dem Canarienvogel nachgestiegen, ihn wieder zu fangen, haͤtte aber hernach empfunden, was ihm vor ein seltsames Abentheuer im Schlaf begegnet sey. Nehmlich er waͤre im Schlafe aufgestanden, sey zum Dachfenster hinaus auf die Rinne gestiegen, haͤtte sich in solche Rinne gelegt und wohl ausgeschlafen, bis gegen Mittag. Unterdessen aber waͤre ein starkes Gewitter mit einem Platzregen entstanden; also, daß das von beiden Daͤchern zusammenschießende Wasser weit uͤber ihm muͤsse hingegangen seyn. Dem aber ungeachtet haͤtte er solches nicht gefuͤhlet, sondern waͤre ohne Schaden bis in Mittag in solcher Rinne liegen geblieben, bis er von sich selbst erwachet und als eine gebadete Maus aufgestanden waͤre, und nicht gewußt haͤtte, wie er dahin gekommen, oder weswegen er so naß waͤre. Bis ihm seine Leute bedeutet haͤtten, daß gegen den
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(2015-06-09T11:00:00Z)
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Matthias Boenig, Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Konvertierung nach DTA-Basisformat
(2015-06-09T11:00:00Z)
UB Uni-Bielefeld: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2015-06-09T11:00:00Z)
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Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 7, St. 1. Berlin, 1789, S. 125. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde0701_1789/127>, abgerufen am 27.07.2024.
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