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Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 6, St. 2. Berlin, 1788.

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mich von bevorstehenden Zufällen unterrichtet, als nach meinem 74sten Lebensjahre, als ich mein Leben zu beschreiben anfing." Diesem Schutzgeist schreibt er nun alle die im Vorhergehenden erzählten sonderbaren Zufälle zu, und glaubt, daß es ohne eine solche göttliche Hülfe unmöglich gewesen, so viel Dinge mit größter Deutlichkeit vorherzusehn, ohne sich darin zu irren. Er glaubt, daß jene oben erzählten Vorbedeutungen an Raben und Hunden daher gerührt hätten, indem der Schutzgeist auf die unvernünftigen Seelen der Thiere eben sowohl als auf die Menschen würken könne, daß er in diesen durch gewisse Schattenbilder, oder auch durch glänzende Gegenstände Furcht und Schrecken erregen könne.

Er theilt alle Schutzgeister in folgende Klassen ein. Schutzgeister, die gewisse Uebel verhindern, wie der des Socrates war; Warnungsschutzgeister, wie der beim Tode des Cicero; lehrende Schutzgeister, die uns durch Träume, Thiere, äussere Zufälle, durch geheime Erinnerungen, daß wir uns an einen gewissen Ort begeben sollen, oder durch Täuschung eines oder mehrerer unsrer Sinne, desgleichen durch natürliche und unnatürliche Begebenheiten von zukünftigen Dingen Nachricht ertheilen. Die Schutzgeister sind ferner von guter und böser Art.



mich von bevorstehenden Zufaͤllen unterrichtet, als nach meinem 74sten Lebensjahre, als ich mein Leben zu beschreiben anfing.« Diesem Schutzgeist schreibt er nun alle die im Vorhergehenden erzaͤhlten sonderbaren Zufaͤlle zu, und glaubt, daß es ohne eine solche goͤttliche Huͤlfe unmoͤglich gewesen, so viel Dinge mit groͤßter Deutlichkeit vorherzusehn, ohne sich darin zu irren. Er glaubt, daß jene oben erzaͤhlten Vorbedeutungen an Raben und Hunden daher geruͤhrt haͤtten, indem der Schutzgeist auf die unvernuͤnftigen Seelen der Thiere eben sowohl als auf die Menschen wuͤrken koͤnne, daß er in diesen durch gewisse Schattenbilder, oder auch durch glaͤnzende Gegenstaͤnde Furcht und Schrecken erregen koͤnne.

Er theilt alle Schutzgeister in folgende Klassen ein. Schutzgeister, die gewisse Uebel verhindern, wie der des Socrates war; Warnungsschutzgeister, wie der beim Tode des Cicero; lehrende Schutzgeister, die uns durch Traͤume, Thiere, aͤussere Zufaͤlle, durch geheime Erinnerungen, daß wir uns an einen gewissen Ort begeben sollen, oder durch Taͤuschung eines oder mehrerer unsrer Sinne, desgleichen durch natuͤrliche und unnatuͤrliche Begebenheiten von zukuͤnftigen Dingen Nachricht ertheilen. Die Schutzgeister sind ferner von guter und boͤser Art.


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[103/0103] mich von bevorstehenden Zufaͤllen unterrichtet, als nach meinem 74sten Lebensjahre, als ich mein Leben zu beschreiben anfing.« Diesem Schutzgeist schreibt er nun alle die im Vorhergehenden erzaͤhlten sonderbaren Zufaͤlle zu, und glaubt, daß es ohne eine solche goͤttliche Huͤlfe unmoͤglich gewesen, so viel Dinge mit groͤßter Deutlichkeit vorherzusehn, ohne sich darin zu irren. Er glaubt, daß jene oben erzaͤhlten Vorbedeutungen an Raben und Hunden daher geruͤhrt haͤtten, indem der Schutzgeist auf die unvernuͤnftigen Seelen der Thiere eben sowohl als auf die Menschen wuͤrken koͤnne, daß er in diesen durch gewisse Schattenbilder, oder auch durch glaͤnzende Gegenstaͤnde Furcht und Schrecken erregen koͤnne. Er theilt alle Schutzgeister in folgende Klassen ein. Schutzgeister, die gewisse Uebel verhindern, wie der des Socrates war; Warnungsschutzgeister, wie der beim Tode des Cicero; lehrende Schutzgeister, die uns durch Traͤume, Thiere, aͤussere Zufaͤlle, durch geheime Erinnerungen, daß wir uns an einen gewissen Ort begeben sollen, oder durch Taͤuschung eines oder mehrerer unsrer Sinne, desgleichen durch natuͤrliche und unnatuͤrliche Begebenheiten von zukuͤnftigen Dingen Nachricht ertheilen. Die Schutzgeister sind ferner von guter und boͤser Art.

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Zitationshilfe: Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 6, St. 2. Berlin, 1788, S. 103. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde0602_1788/103>, abgerufen am 24.11.2024.