gewissen Fleck geht, und dann wieder umkehrt. Sie gehen weiter, er nie. Sie befragen ihn nach der Ursach, er weigert sich lange, herauszurücken; -- endlich gesteht er, daß auf dem Flecke, wo er umkehrte, eine weiße, lange, hagere Menschenfigur stände, die ihn verhinderte, weiter zu gehen. -- -- -- Die Pfeffels merken sich den Platz, lassen nachgraben, und finden etliche Fuß tief im Boden ein Todtengerippe. Sie lassen es wegbringen, scharren das Loch wieder zu, gehen mit dem Pfarrer dort wieder spaziren, -- und nun sieht der Pfarrer die Gestalt nicht mehr. --
So unwahrscheinlich die ganze Erzählung ist, so wünschten wir doch über das ganze erzählte Factum eine nähere Auskunft zu bekommen, da der Pfarrer ein rechtschaffener und aufgeklärter Geistlicher genannt wird, und der liebenswürdige aufgeklärte Pfeffel es selbst erzählt haben soll.
Pockels, Carl FriedrichC. F. Pockels.
(Die Fortsetzung folgt.)
gewissen Fleck geht, und dann wieder umkehrt. Sie gehen weiter, er nie. Sie befragen ihn nach der Ursach, er weigert sich lange, herauszuruͤcken; — endlich gesteht er, daß auf dem Flecke, wo er umkehrte, eine weiße, lange, hagere Menschenfigur staͤnde, die ihn verhinderte, weiter zu gehen. — — — Die Pfeffels merken sich den Platz, lassen nachgraben, und finden etliche Fuß tief im Boden ein Todtengerippe. Sie lassen es wegbringen, scharren das Loch wieder zu, gehen mit dem Pfarrer dort wieder spaziren, — und nun sieht der Pfarrer die Gestalt nicht mehr. —
So unwahrscheinlich die ganze Erzaͤhlung ist, so wuͤnschten wir doch uͤber das ganze erzaͤhlte Factum eine naͤhere Auskunft zu bekommen, da der Pfarrer ein rechtschaffener und aufgeklaͤrter Geistlicher genannt wird, und der liebenswuͤrdige aufgeklaͤrte Pfeffel es selbst erzaͤhlt haben soll.
Pockels, Carl FriedrichC. F. Pockels.
(Die Fortsetzung folgt.)
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0016"n="16"/><lb/><hirendition="#b">gewissen Fleck</hi> geht, und dann wieder umkehrt. Sie gehen weiter, er nie. Sie befragen ihn nach der Ursach, er weigert sich lange, herauszuruͤcken; — endlich gesteht er, <hirendition="#b">daß auf dem Flecke, wo er umkehrte, eine weiße, lange, hagere Menschenfigur staͤnde,</hi> die ihn verhinderte, weiter zu gehen. ——— Die Pfeffels merken sich den Platz, lassen nachgraben, und finden etliche Fuß tief im Boden ein Todtengerippe. Sie lassen es wegbringen, scharren das Loch wieder zu, gehen mit dem Pfarrer dort wieder spaziren, — und nun sieht der Pfarrer die Gestalt nicht mehr. —</p><p>So unwahrscheinlich die ganze Erzaͤhlung ist, so wuͤnschten wir doch uͤber das ganze erzaͤhlte Factum eine naͤhere Auskunft zu bekommen, da der Pfarrer ein rechtschaffener und aufgeklaͤrter Geistlicher genannt wird, und der liebenswuͤrdige aufgeklaͤrte Pfeffel es selbst erzaͤhlt haben soll.</p><prendition="#right"><hirendition="#b"><persNameref="#ref0002"><notetype="editorial">Pockels, Carl Friedrich</note>C. F. Pockels.</persName></hi></p><prend="center">(Die Fortsetzung folgt.)</p><lb/></div></div></body></text></TEI>
[16/0016]
gewissen Fleck geht, und dann wieder umkehrt. Sie gehen weiter, er nie. Sie befragen ihn nach der Ursach, er weigert sich lange, herauszuruͤcken; — endlich gesteht er, daß auf dem Flecke, wo er umkehrte, eine weiße, lange, hagere Menschenfigur staͤnde, die ihn verhinderte, weiter zu gehen. — — — Die Pfeffels merken sich den Platz, lassen nachgraben, und finden etliche Fuß tief im Boden ein Todtengerippe. Sie lassen es wegbringen, scharren das Loch wieder zu, gehen mit dem Pfarrer dort wieder spaziren, — und nun sieht der Pfarrer die Gestalt nicht mehr. —
So unwahrscheinlich die ganze Erzaͤhlung ist, so wuͤnschten wir doch uͤber das ganze erzaͤhlte Factum eine naͤhere Auskunft zu bekommen, da der Pfarrer ein rechtschaffener und aufgeklaͤrter Geistlicher genannt wird, und der liebenswuͤrdige aufgeklaͤrte Pfeffel es selbst erzaͤhlt haben soll.
C. F. Pockels.
(Die Fortsetzung folgt.)
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Christof Wingertszahn, Sheila Dickson, Goethe-Museum Düsseldorf/Anton-und-Katharina-Kippenberg-Stiftung, University of Glasgow: Erstellung der Transkription nach DTA-Richtlinien
(2015-06-09T11:00:00Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig, Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Konvertierung nach DTA-Basisformat
(2015-06-09T11:00:00Z)
UB Uni-Bielefeld: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2015-06-09T11:00:00Z)
Weitere Informationen:
Anmerkungen zur Transkription:
Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
Die Umlautschreibung mit ›e‹ über dem Vokal wurden übernommen.
Die Majuskel I/J wurde nicht nach Lautwert transkribiert.
Verbessert wird nur bei eindeutigen Druckfehlern. Die editorischen Eingriffe sind stets nachgewiesen.
Zu Moritz’ Zeit war es üblich, bei mehrzeiligen Zitaten vor jeder Zeile Anführungsstriche zu setzen. Diese wiederholten Anführungsstriche des Originals werden stillschweigend getilgt.
Die Druckgestalt der Vorlagen (Absätze, Überschriften, Schriftgrade etc.) wird schematisiert wiedergegeben. Der Zeilenfall wurde nicht übernommen.
Worteinfügungen der Herausgeber im edierten Text sowie Ergänzungen einzelner Buchstaben sind dokumentiert.
Die Originalseite wird als einzelne Seite in der Internetausgabe wiedergegeben. Von diesem Darstellungsprinzip wird bei langen, sich über mehr als eine Seite erstreckenden Fußnoten abgewichen. Die vollständige Fußnote erscheint in diesem Fall zusammenhängend an der ersten betreffenden Seite.
Die textkritischen Nachweise erfolgen in XML-Form nach dem DTABf-Schema: <choice><corr>[Verbesserung]</corr><sic>[Originaltext]</sic></choice> vorgenommen.
Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 5, St. 2. Berlin, 1787, S. 16. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde0502_1787/16>, abgerufen am 22.07.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.