Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 4, St. 1. Berlin, 1786.
Daß ihn derselbe zu dem Auktionskommissarius Mylius schickte, um zu fragen, ob dieser die kommitirten Bücher erstanden habe, gründet sich wahrscheinlich auf die Erinnerung an einen vorhergehenden Auftrag, den er wegen dieser Bücher schon an den Auktionskommissarius bekommen hatte. Und der Umstand, daß der Hofapotheker zu ihm sagte, er solle bald wieder kommen, kann sich sehr leicht auf eine Gewohnheit desselben gründen, immer das baldige Wiederkommen einzuschärfen; oder kann auch durch den Wunsch, länger Zeit zu haben, veranlaßt seyn, weil dem einfiel, sobald er seinen Auftrag ausgerichtet sogleich nach dem Generallotterieamte zu laufen, und zu sehn, ob seine Nummern herauskommen würden. Herrn K. Dieß letztere würde ihm auch bei jedem andern Auftrage, den ihm der Hofapotheker hätte geben können, eingefallen seyn. -- Was Wunder, daß unter hundert Träumen, die vielleicht von der Art gehabt haben mochte, einmal diese beiden Umstände, daß er zum Auktionskommissarius Mylius geschickt wurde, und von da nach dem Generallotterieamte ging, im Traume und in der Wirklichkeit zusammentrafen? Herr K. Vielleicht konnte sogar der Wunsch, da ihn der Hofapotheker rufen ließ, daß er doch möchte in der Gegend des Generallotterieamts an der Jä-
Daß ihn derselbe zu dem Auktionskommissarius Mylius schickte, um zu fragen, ob dieser die kommitirten Buͤcher erstanden habe, gruͤndet sich wahrscheinlich auf die Erinnerung an einen vorhergehenden Auftrag, den er wegen dieser Buͤcher schon an den Auktionskommissarius bekommen hatte. Und der Umstand, daß der Hofapotheker zu ihm sagte, er solle bald wieder kommen, kann sich sehr leicht auf eine Gewohnheit desselben gruͤnden, immer das baldige Wiederkommen einzuschaͤrfen; oder kann auch durch den Wunsch, laͤnger Zeit zu haben, veranlaßt seyn, weil dem einfiel, sobald er seinen Auftrag ausgerichtet sogleich nach dem Generallotterieamte zu laufen, und zu sehn, ob seine Nummern herauskommen wuͤrden. Herrn K. Dieß letztere wuͤrde ihm auch bei jedem andern Auftrage, den ihm der Hofapotheker haͤtte geben koͤnnen, eingefallen seyn. — Was Wunder, daß unter hundert Traͤumen, die vielleicht von der Art gehabt haben mochte, einmal diese beiden Umstaͤnde, daß er zum Auktionskommissarius Mylius geschickt wurde, und von da nach dem Generallotterieamte ging, im Traume und in der Wirklichkeit zusammentrafen? Herr K. Vielleicht konnte sogar der Wunsch, da ihn der Hofapotheker rufen ließ, daß er doch moͤchte in der Gegend des Generallotterieamts an der Jaͤ- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0016" n="14"/><lb/> er ihm gerade auch einmal in dieser Verbindung traͤumte. </p> <p>Daß ihn derselbe zu dem Auktionskommissarius Mylius schickte, um zu fragen, ob dieser die kommitirten Buͤcher erstanden habe, gruͤndet sich wahrscheinlich auf die Erinnerung an einen vorhergehenden Auftrag, den er wegen dieser Buͤcher schon an den Auktionskommissarius bekommen hatte. Und der Umstand, daß der Hofapotheker zu ihm sagte, er solle bald wieder kommen, kann sich sehr leicht auf eine Gewohnheit desselben gruͤnden, immer das baldige Wiederkommen einzuschaͤrfen; oder kann auch durch den Wunsch, laͤnger Zeit zu haben, veranlaßt seyn, weil dem <persName ref="#ref0104"><note type="editorial">Knape, Christoph</note>Herrn K.</persName> einfiel, sobald er seinen Auftrag ausgerichtet sogleich nach dem Generallotterieamte zu laufen, und zu sehn, ob seine Nummern herauskommen wuͤrden. </p> <p>Dieß letztere wuͤrde ihm auch bei jedem andern Auftrage, den ihm der Hofapotheker haͤtte geben koͤnnen, eingefallen seyn. — Was Wunder, daß unter hundert Traͤumen, die <persName ref="#ref0104"><note type="editorial">Knape, Christoph</note>Herr K.</persName> vielleicht von der Art gehabt haben mochte, einmal diese beiden Umstaͤnde, daß er zum Auktionskommissarius Mylius geschickt wurde, und von da nach dem Generallotterieamte ging, im Traume und in der Wirklichkeit zusammentrafen? </p> <p>Vielleicht konnte sogar der <hi rendition="#b">Wunsch,</hi> da ihn der Hofapotheker rufen ließ, daß er doch moͤchte in der Gegend des Generallotterieamts an der Jaͤ-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [14/0016]
er ihm gerade auch einmal in dieser Verbindung traͤumte.
Daß ihn derselbe zu dem Auktionskommissarius Mylius schickte, um zu fragen, ob dieser die kommitirten Buͤcher erstanden habe, gruͤndet sich wahrscheinlich auf die Erinnerung an einen vorhergehenden Auftrag, den er wegen dieser Buͤcher schon an den Auktionskommissarius bekommen hatte. Und der Umstand, daß der Hofapotheker zu ihm sagte, er solle bald wieder kommen, kann sich sehr leicht auf eine Gewohnheit desselben gruͤnden, immer das baldige Wiederkommen einzuschaͤrfen; oder kann auch durch den Wunsch, laͤnger Zeit zu haben, veranlaßt seyn, weil dem Herrn K. einfiel, sobald er seinen Auftrag ausgerichtet sogleich nach dem Generallotterieamte zu laufen, und zu sehn, ob seine Nummern herauskommen wuͤrden.
Dieß letztere wuͤrde ihm auch bei jedem andern Auftrage, den ihm der Hofapotheker haͤtte geben koͤnnen, eingefallen seyn. — Was Wunder, daß unter hundert Traͤumen, die Herr K. vielleicht von der Art gehabt haben mochte, einmal diese beiden Umstaͤnde, daß er zum Auktionskommissarius Mylius geschickt wurde, und von da nach dem Generallotterieamte ging, im Traume und in der Wirklichkeit zusammentrafen?
Vielleicht konnte sogar der Wunsch, da ihn der Hofapotheker rufen ließ, daß er doch moͤchte in der Gegend des Generallotterieamts an der Jaͤ-
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