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Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 2, St. 3. Berlin, 1784.

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nach des Abbe L'Epee Methode, hauptsächlich aber durch bestimmte Zeichen zu reden.

Er hat dreierlei Zeichen: 1) Für die Buchstaben, um die Worte zusammensetzen zu können; 2) Für die Worte und für die dadurch angezeigten Begriffe; 3) Für die grammatische Beschaffenheit der Worte, z.B. für die verschiedenen Casus, Numerus, die Zeiten der Zeitwörter u.s.w. Z.B. die Biegung des Casus wird durch die Junkturen der Finger angezeigt. Die Vielheit durch mehrere Finger. Die vergangene Zeit, indem man mit der Hand über die Schulter weiset; die zukünftige Zeit, indem man mit der Hand vor sich hinweiset; das männliche Geschlecht, indem man den Hut abnimmt; das weibliche Geschlecht, indem man das Haar hinter dem Ohre zupft u.s.w.

Die Zeichen der Begriffe, die sinnlich können erkannt werden, sind so viel möglich nachahmend und malend; z.B. ich knie. -- Es wird gekniet, und jeder kniende zeiget auf sich. Wir knien -- beim Knien die Hand auf alle herum bewegt. Er kniet -- es wird einer besonders kniend gesetzt, und den andern gezeigt.

Die Kinder haben eine besondere Fertigkeit, geschriebene Schrift zu lesen, das heist: die den Schriftzeichen entsprechende pantomimische Zeichen mit allen grammatischen Bestimmungen zu machen, auch wieder die Zeichen, die ein anderer mit allen grammatischen Bestimmungen macht, mit Schriftzeichen zu schreiben.



nach des Abbé L'Epee Methode, hauptsaͤchlich aber durch bestimmte Zeichen zu reden.

Er hat dreierlei Zeichen: 1) Fuͤr die Buchstaben, um die Worte zusammensetzen zu koͤnnen; 2) Fuͤr die Worte und fuͤr die dadurch angezeigten Begriffe; 3) Fuͤr die grammatische Beschaffenheit der Worte, z.B. fuͤr die verschiedenen Casus, Numerus, die Zeiten der Zeitwoͤrter u.s.w. Z.B. die Biegung des Casus wird durch die Junkturen der Finger angezeigt. Die Vielheit durch mehrere Finger. Die vergangene Zeit, indem man mit der Hand uͤber die Schulter weiset; die zukuͤnftige Zeit, indem man mit der Hand vor sich hinweiset; das maͤnnliche Geschlecht, indem man den Hut abnimmt; das weibliche Geschlecht, indem man das Haar hinter dem Ohre zupft u.s.w.

Die Zeichen der Begriffe, die sinnlich koͤnnen erkannt werden, sind so viel moͤglich nachahmend und malend; z.B. ich knie. ― Es wird gekniet, und jeder kniende zeiget auf sich. Wir knien ― beim Knien die Hand auf alle herum bewegt. Er kniet ― es wird einer besonders kniend gesetzt, und den andern gezeigt.

Die Kinder haben eine besondere Fertigkeit, geschriebene Schrift zu lesen, das heist: die den Schriftzeichen entsprechende pantomimische Zeichen mit allen grammatischen Bestimmungen zu machen, auch wieder die Zeichen, die ein anderer mit allen grammatischen Bestimmungen macht, mit Schriftzeichen zu schreiben.


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[82/0082] nach des Abbé L'Epee Methode, hauptsaͤchlich aber durch bestimmte Zeichen zu reden. Er hat dreierlei Zeichen: 1) Fuͤr die Buchstaben, um die Worte zusammensetzen zu koͤnnen; 2) Fuͤr die Worte und fuͤr die dadurch angezeigten Begriffe; 3) Fuͤr die grammatische Beschaffenheit der Worte, z.B. fuͤr die verschiedenen Casus, Numerus, die Zeiten der Zeitwoͤrter u.s.w. Z.B. die Biegung des Casus wird durch die Junkturen der Finger angezeigt. Die Vielheit durch mehrere Finger. Die vergangene Zeit, indem man mit der Hand uͤber die Schulter weiset; die zukuͤnftige Zeit, indem man mit der Hand vor sich hinweiset; das maͤnnliche Geschlecht, indem man den Hut abnimmt; das weibliche Geschlecht, indem man das Haar hinter dem Ohre zupft u.s.w. Die Zeichen der Begriffe, die sinnlich koͤnnen erkannt werden, sind so viel moͤglich nachahmend und malend; z.B. ich knie. ― Es wird gekniet, und jeder kniende zeiget auf sich. Wir knien ― beim Knien die Hand auf alle herum bewegt. Er kniet ― es wird einer besonders kniend gesetzt, und den andern gezeigt. Die Kinder haben eine besondere Fertigkeit, geschriebene Schrift zu lesen, das heist: die den Schriftzeichen entsprechende pantomimische Zeichen mit allen grammatischen Bestimmungen zu machen, auch wieder die Zeichen, die ein anderer mit allen grammatischen Bestimmungen macht, mit Schriftzeichen zu schreiben.

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Zitationshilfe: Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 2, St. 3. Berlin, 1784, S. 82. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde0203_1784/82>, abgerufen am 21.11.2024.