Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 2, St. 3. Berlin, 1784.Man suche nur seine Arbeit lieb zu gewinnen, und sie belohnt einem mit Zufriedenheit und Vergnügen. Jemehr man seines Gegenstandes Meister wird, desto anziehender wird er, wird er für einen. Vor allen Dingen aber hat man sich vor jenem tauben Hinbrüten in acht zu nehmen, wo ohne Ziel und ohne Zweck ein Augenblick nach dem andern verfliegt, ohne daß man gelebt hat. Zum mindesten mache man Beobachtungen über seinen Zustand, wenn einem sonst nichts weiter übrig ist, so wird man doch nie ohne eine interessante Beschäftigung seyn! M**s. Man suche nur seine Arbeit lieb zu gewinnen, und sie belohnt einem mit Zufriedenheit und Vergnuͤgen. Jemehr man seines Gegenstandes Meister wird, desto anziehender wird er, wird er fuͤr einen. Vor allen Dingen aber hat man sich vor jenem tauben Hinbruͤten in acht zu nehmen, wo ohne Ziel und ohne Zweck ein Augenblick nach dem andern verfliegt, ohne daß man gelebt hat. Zum mindesten mache man Beobachtungen uͤber seinen Zustand, wenn einem sonst nichts weiter uͤbrig ist, so wird man doch nie ohne eine interessante Beschaͤftigung seyn! M**s. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0124" n="124"/><lb/> <p>Man suche nur seine Arbeit lieb zu gewinnen, und sie belohnt einem mit Zufriedenheit und Vergnuͤgen. </p> <p>Jemehr man seines Gegenstandes Meister wird, desto anziehender wird er, wird er fuͤr einen. </p> <p>Vor allen Dingen aber hat man sich vor jenem tauben Hinbruͤten in acht zu nehmen, wo ohne Ziel und ohne Zweck ein Augenblick nach dem andern verfliegt, ohne daß man <hi rendition="#b">gelebt</hi> hat. </p> <p>Zum mindesten mache man Beobachtungen uͤber seinen Zustand, wenn einem sonst nichts weiter uͤbrig ist, so wird man doch nie ohne eine interessante Beschaͤftigung seyn! </p> <p rendition="#right"> <hi rendition="#b"> <persName ref="#ref0163"><note type="editorial">M**s (Mendelssohn?)</note>M**s.</persName> </hi> </p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [124/0124]
Man suche nur seine Arbeit lieb zu gewinnen, und sie belohnt einem mit Zufriedenheit und Vergnuͤgen.
Jemehr man seines Gegenstandes Meister wird, desto anziehender wird er, wird er fuͤr einen.
Vor allen Dingen aber hat man sich vor jenem tauben Hinbruͤten in acht zu nehmen, wo ohne Ziel und ohne Zweck ein Augenblick nach dem andern verfliegt, ohne daß man gelebt hat.
Zum mindesten mache man Beobachtungen uͤber seinen Zustand, wenn einem sonst nichts weiter uͤbrig ist, so wird man doch nie ohne eine interessante Beschaͤftigung seyn!
M**s.
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