Moritz, Karl Philipp: Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 1, St. 1. Berlin, 1783.seine Feinde, schon bei dem Heraufkommen, auf Ferner: weil er in der Furcht stand, seine Seine Bettlade, Tische, Stühle, Vogel- Kurz: alles war bei ihm sauber und bequem, theils *) Man kann nicht sagen, daß er
dieses Vermögen im Kriege
auf eine ungerechte Art erworben habe. Es seine Feinde, schon bei dem Heraufkommen, auf Ferner: weil er in der Furcht stand, seine Seine Bettlade, Tische, Stuͤhle, Vogel- Kurz: alles war bei ihm sauber und bequem, theils *) Man kann nicht sagen, daß er
dieses Vermoͤgen im Kriege
auf eine ungerechte Art erworben habe. Es <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0015" n="11"/> seine Feinde, schon bei dem Heraufkommen, auf<lb/> der Treppe zu bewillkommen.</p><lb/> <p>Ferner: weil er in der Furcht stand, seine<lb/> Feinde moͤchten durch den gewoͤhnlichen eisernen<lb/> Ofen in die Stube brechen, so band er diesen mit<lb/> Ketten und dicken Stricken: und machte sich dage-<lb/> gen selbst einen gar kuͤnstlichen Kachelofen, den er<lb/> selbst innerhalb der Stube heitzte, und auf dem er<lb/> zugleich das Theewasser kochen, Chocolade machen,<lb/> Biscuit u. d. g. backen konnte. Und da er alles<lb/> in der Stube haben mußte, so verdient diesesmal<lb/> auch ein Nachtstuhl in Betrachtung gezogen zu wer-<lb/> den. Diesen hat er ebenfalls selbst erfunden und<lb/> gemacht, mit der subtilen Einrichtung, daß sich<lb/> eine Art von Ventilen sogleich verschlossen, wann<lb/> er gebraucht worden: damit die uͤbelriechende Aus-<lb/> duͤnstungen das Zimmer nicht verunreinigten.</p><lb/> <p>Seine Bettlade, Tische, Stuͤhle, Vogel-<lb/> kaͤfige, ja sogar alle seine Kleidung, hat er sich<lb/> selbst verfertiget; alles mit besonderer Erfindung<lb/> und Geschicklichkeit.</p><lb/> <p>Kurz: alles war bei ihm sauber und bequem,<lb/> und er fuͤhrte eine wuͤrklich kostbare Lebensart, die<lb/> er mit dem im Kriege <note xml:id="ID01" next="#ID02" place="foot" n="*)">Man kann nicht sagen, daß er dieses Vermoͤgen im Kriege<lb/> auf eine ungerechte Art erworben habe. Es</note> erworbenen und großen-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">theils</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [11/0015]
seine Feinde, schon bei dem Heraufkommen, auf
der Treppe zu bewillkommen.
Ferner: weil er in der Furcht stand, seine
Feinde moͤchten durch den gewoͤhnlichen eisernen
Ofen in die Stube brechen, so band er diesen mit
Ketten und dicken Stricken: und machte sich dage-
gen selbst einen gar kuͤnstlichen Kachelofen, den er
selbst innerhalb der Stube heitzte, und auf dem er
zugleich das Theewasser kochen, Chocolade machen,
Biscuit u. d. g. backen konnte. Und da er alles
in der Stube haben mußte, so verdient diesesmal
auch ein Nachtstuhl in Betrachtung gezogen zu wer-
den. Diesen hat er ebenfalls selbst erfunden und
gemacht, mit der subtilen Einrichtung, daß sich
eine Art von Ventilen sogleich verschlossen, wann
er gebraucht worden: damit die uͤbelriechende Aus-
duͤnstungen das Zimmer nicht verunreinigten.
Seine Bettlade, Tische, Stuͤhle, Vogel-
kaͤfige, ja sogar alle seine Kleidung, hat er sich
selbst verfertiget; alles mit besonderer Erfindung
und Geschicklichkeit.
Kurz: alles war bei ihm sauber und bequem,
und er fuͤhrte eine wuͤrklich kostbare Lebensart, die
er mit dem im Kriege *) erworbenen und großen-
theils
*) Man kann nicht sagen, daß er dieses Vermoͤgen im Kriege
auf eine ungerechte Art erworben habe. Es
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Zitationshilfe: | Moritz, Karl Philipp: Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 1, St. 1. Berlin, 1783, S. 11. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde01_1783/15>, abgerufen am 27.07.2024. |