Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 1, St. 3. Berlin, 1783.
So wurde nun also ein Tag zu der heiligen Confirmationshandlung dieser Tauben und Stummen angesetzt, und ein jeder, der dieser Handlung beiwohnete, preisete die wunderbare Güte Gottes, die er an ihr bewiesen hatte. Jeglicher rühmte auch den treuen Fleiß ihres Schullehrers; und ich selbst kann ihm hier öffentlich das gewissenhafteste Zeugniß geben, daß er sie mit aller Treue und unermüdeten Fleiße unterwiesen hat. Davon habe ich mich so oft aus dem Augenscheine überzeuget, und die heiligen Handlungen, die ich mit dieser seiner Schülerin habe anstellen können, sind davon auch sichere Beweise. Und damit der geneigte Leser selbst von dem, was ich von seinem Fleiße und seinen treuen Bemühungen gerühmt habe, ein gütiges Urtheil fällen möchte; so hat er einige Nachrichten von der Lehrart, nach welcher er die Taube und Stumme unterrichtet, aufsetzen müssen. Er hat diesen Aufsatz so gemacht, wie er hier zu lesen ist. Jch hätte freilich wohl einiges darinnen weiter ausdehnen, anderes enger zusammenziehen; und hie und da dieses und jenes ändern können; aber ausser einigen Verbesserungen in der Schreibart und in dem Ausdruck, habe ich lieber die Sachen selbst so
So wurde nun also ein Tag zu der heiligen Confirmationshandlung dieser Tauben und Stummen angesetzt, und ein jeder, der dieser Handlung beiwohnete, preisete die wunderbare Guͤte Gottes, die er an ihr bewiesen hatte. Jeglicher ruͤhmte auch den treuen Fleiß ihres Schullehrers; und ich selbst kann ihm hier oͤffentlich das gewissenhafteste Zeugniß geben, daß er sie mit aller Treue und unermuͤdeten Fleiße unterwiesen hat. Davon habe ich mich so oft aus dem Augenscheine uͤberzeuget, und die heiligen Handlungen, die ich mit dieser seiner Schuͤlerin habe anstellen koͤnnen, sind davon auch sichere Beweise. Und damit der geneigte Leser selbst von dem, was ich von seinem Fleiße und seinen treuen Bemuͤhungen geruͤhmt habe, ein guͤtiges Urtheil faͤllen moͤchte; so hat er einige Nachrichten von der Lehrart, nach welcher er die Taube und Stumme unterrichtet, aufsetzen muͤssen. Er hat diesen Aufsatz so gemacht, wie er hier zu lesen ist. Jch haͤtte freilich wohl einiges darinnen weiter ausdehnen, anderes enger zusammenziehen; und hie und da dieses und jenes aͤndern koͤnnen; aber ausser einigen Verbesserungen in der Schreibart und in dem Ausdruck, habe ich lieber die Sachen selbst so <TEI> <text> <body> <div> <div> <p><pb facs="#f0090" n="86"/><lb/> gnaͤdigsten Herzog. Hoͤchstdieselben geruheten auch durch ein gnaͤdigstes Rescript Hoͤchstdero huldreichstes Wohlgefallen auf die mildeste Weise hieruͤber zu bezeugen. </p> <p>So wurde nun also ein Tag zu der heiligen Confirmationshandlung dieser Tauben und Stummen angesetzt, und ein jeder, der dieser Handlung beiwohnete, preisete die wunderbare Guͤte Gottes, die er an ihr bewiesen hatte. </p> <p>Jeglicher ruͤhmte auch den treuen Fleiß ihres Schullehrers; und ich selbst kann ihm hier oͤffentlich das gewissenhafteste Zeugniß geben, daß er sie mit aller Treue und unermuͤdeten Fleiße unterwiesen hat. Davon habe ich mich so oft aus dem Augenscheine uͤberzeuget, und die heiligen Handlungen, die ich mit dieser seiner Schuͤlerin habe anstellen koͤnnen, sind davon auch sichere Beweise. </p> <p>Und damit der geneigte Leser selbst von dem, was ich von seinem Fleiße und seinen treuen Bemuͤhungen geruͤhmt habe, ein guͤtiges Urtheil faͤllen moͤchte; so hat er einige Nachrichten von der Lehrart, nach welcher er die Taube und Stumme unterrichtet, aufsetzen muͤssen. Er hat diesen Aufsatz so gemacht, wie er hier zu lesen ist. Jch haͤtte freilich wohl einiges darinnen weiter ausdehnen, anderes enger zusammenziehen; und hie und da dieses und jenes aͤndern koͤnnen; aber ausser einigen Verbesserungen in der Schreibart und in dem Ausdruck, habe ich lieber die Sachen selbst so<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [86/0090]
gnaͤdigsten Herzog. Hoͤchstdieselben geruheten auch durch ein gnaͤdigstes Rescript Hoͤchstdero huldreichstes Wohlgefallen auf die mildeste Weise hieruͤber zu bezeugen.
So wurde nun also ein Tag zu der heiligen Confirmationshandlung dieser Tauben und Stummen angesetzt, und ein jeder, der dieser Handlung beiwohnete, preisete die wunderbare Guͤte Gottes, die er an ihr bewiesen hatte.
Jeglicher ruͤhmte auch den treuen Fleiß ihres Schullehrers; und ich selbst kann ihm hier oͤffentlich das gewissenhafteste Zeugniß geben, daß er sie mit aller Treue und unermuͤdeten Fleiße unterwiesen hat. Davon habe ich mich so oft aus dem Augenscheine uͤberzeuget, und die heiligen Handlungen, die ich mit dieser seiner Schuͤlerin habe anstellen koͤnnen, sind davon auch sichere Beweise.
Und damit der geneigte Leser selbst von dem, was ich von seinem Fleiße und seinen treuen Bemuͤhungen geruͤhmt habe, ein guͤtiges Urtheil faͤllen moͤchte; so hat er einige Nachrichten von der Lehrart, nach welcher er die Taube und Stumme unterrichtet, aufsetzen muͤssen. Er hat diesen Aufsatz so gemacht, wie er hier zu lesen ist. Jch haͤtte freilich wohl einiges darinnen weiter ausdehnen, anderes enger zusammenziehen; und hie und da dieses und jenes aͤndern koͤnnen; aber ausser einigen Verbesserungen in der Schreibart und in dem Ausdruck, habe ich lieber die Sachen selbst so
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