Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 1, St. 2. Berlin, 1783.
Und dieser angenehmen Empfindung der vielfältigen Theilnehmung, die ich so einige Wochen hintereinander genoß, nicht den Leckerbissen und den köstlichen Weinen schreibe ich meine über alle Erwartung schnelle Erholung meiner verlornen Kräfte zu. Jch bin nunmehr schon in der dritten Woche wiederum auf den Beinen, fühle mich stark, besuche meine Kranken, die Funktionen meines Körpers gehn fertiger und richtiger von statten als je zu einer Zeit in meinem Leben. Meine Seelenkräfte sind heiter, und besitzen ihre vorige Spannung wieder; und in Ansehung meines Gemüths, meiner Zufriedenheit, meiner Laune und meiner Gesinnungen gegen Menschen hoffe ich so viel gewonnen zu haben, daß ich um vieles nicht diese Krankheit nicht möchte überstanden haben. So treflich, mein Freund! ist der Dinge Zusammenhang, so weise die Verkettung des Guten mit dem Uebel in der Welt eines Schöpfers wie Gott! Jch schicke Jhnen hier die ersten drei Bogen meines Kompendii von der medicinischen Enciclopädie. Meine Krankheit hat mich an der Fortarbeitung unterbrochen. Ausgangs künftigen Monats setze ich meine Vorlesungen und die Ausarbeitung dieses Werks fort, wiewohl die Anstrengung meiner Kräfte von nun an gewiß mit mehr Schonung geschehn soll.
Und dieser angenehmen Empfindung der vielfaͤltigen Theilnehmung, die ich so einige Wochen hintereinander genoß, nicht den Leckerbissen und den koͤstlichen Weinen schreibe ich meine uͤber alle Erwartung schnelle Erholung meiner verlornen Kraͤfte zu. Jch bin nunmehr schon in der dritten Woche wiederum auf den Beinen, fuͤhle mich stark, besuche meine Kranken, die Funktionen meines Koͤrpers gehn fertiger und richtiger von statten als je zu einer Zeit in meinem Leben. Meine Seelenkraͤfte sind heiter, und besitzen ihre vorige Spannung wieder; und in Ansehung meines Gemuͤths, meiner Zufriedenheit, meiner Laune und meiner Gesinnungen gegen Menschen hoffe ich so viel gewonnen zu haben, daß ich um vieles nicht diese Krankheit nicht moͤchte uͤberstanden haben. So treflich, mein Freund! ist der Dinge Zusammenhang, so weise die Verkettung des Guten mit dem Uebel in der Welt eines Schoͤpfers wie Gott! Jch schicke Jhnen hier die ersten drei Bogen meines Kompendii von der medicinischen Enciclopaͤdie. Meine Krankheit hat mich an der Fortarbeitung unterbrochen. Ausgangs kuͤnftigen Monats setze ich meine Vorlesungen und die Ausarbeitung dieses Werks fort, wiewohl die Anstrengung meiner Kraͤfte von nun an gewiß mit mehr Schonung geschehn soll. <TEI> <text> <body> <div> <div> <p><pb facs="#f0076" n="72"/><lb/> wer ihn nur recht brauchen will diesen Schatz! wer ihn nur recht zu brauchen weiß! </p> <p>Und dieser angenehmen Empfindung der vielfaͤltigen Theilnehmung, die ich so einige Wochen hintereinander genoß, nicht den Leckerbissen und den koͤstlichen Weinen schreibe ich meine uͤber alle Erwartung schnelle Erholung meiner verlornen Kraͤfte zu. Jch bin nunmehr schon in der dritten Woche wiederum auf den Beinen, fuͤhle mich stark, besuche meine Kranken, die Funktionen meines Koͤrpers gehn fertiger und richtiger von statten als je zu einer Zeit in meinem Leben. Meine Seelenkraͤfte sind heiter, und besitzen ihre vorige Spannung wieder; und in Ansehung meines Gemuͤths, meiner Zufriedenheit, meiner Laune und meiner Gesinnungen gegen Menschen hoffe ich so viel gewonnen zu haben, daß ich um vieles nicht diese Krankheit nicht moͤchte uͤberstanden haben. So treflich, mein Freund! ist der Dinge Zusammenhang, so weise die Verkettung des Guten mit dem Uebel in der Welt eines Schoͤpfers wie Gott! </p> <p>Jch schicke Jhnen hier die ersten drei Bogen meines Kompendii von der medicinischen Enciclopaͤdie. Meine Krankheit hat mich an der Fortarbeitung unterbrochen. Ausgangs kuͤnftigen Monats setze ich meine Vorlesungen und die Ausarbeitung dieses Werks fort, wiewohl die Anstrengung meiner Kraͤfte von nun an gewiß mit mehr Schonung geschehn soll. </p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [72/0076]
wer ihn nur recht brauchen will diesen Schatz! wer ihn nur recht zu brauchen weiß!
Und dieser angenehmen Empfindung der vielfaͤltigen Theilnehmung, die ich so einige Wochen hintereinander genoß, nicht den Leckerbissen und den koͤstlichen Weinen schreibe ich meine uͤber alle Erwartung schnelle Erholung meiner verlornen Kraͤfte zu. Jch bin nunmehr schon in der dritten Woche wiederum auf den Beinen, fuͤhle mich stark, besuche meine Kranken, die Funktionen meines Koͤrpers gehn fertiger und richtiger von statten als je zu einer Zeit in meinem Leben. Meine Seelenkraͤfte sind heiter, und besitzen ihre vorige Spannung wieder; und in Ansehung meines Gemuͤths, meiner Zufriedenheit, meiner Laune und meiner Gesinnungen gegen Menschen hoffe ich so viel gewonnen zu haben, daß ich um vieles nicht diese Krankheit nicht moͤchte uͤberstanden haben. So treflich, mein Freund! ist der Dinge Zusammenhang, so weise die Verkettung des Guten mit dem Uebel in der Welt eines Schoͤpfers wie Gott!
Jch schicke Jhnen hier die ersten drei Bogen meines Kompendii von der medicinischen Enciclopaͤdie. Meine Krankheit hat mich an der Fortarbeitung unterbrochen. Ausgangs kuͤnftigen Monats setze ich meine Vorlesungen und die Ausarbeitung dieses Werks fort, wiewohl die Anstrengung meiner Kraͤfte von nun an gewiß mit mehr Schonung geschehn soll.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Christof Wingertszahn, Sheila Dickson, Goethe-Museum Düsseldorf/Anton-und-Katharina-Kippenberg-Stiftung, University of Glasgow: Erstellung der Transkription nach DTA-Richtlinien
(2015-06-09T11:00:00Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig, Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Konvertierung nach DTA-Basisformat
(2015-06-09T11:00:00Z)
UB Uni-Bielefeld: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2015-06-09T11:00:00Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |