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Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 1, St. 2. Berlin, 1783.

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Der Mensch drückt in der Sprache der ganzen Natur sein Bild auf. Und die Begriffe von auf, an, unter, u.s.w. sind höchstwahrscheinlich zuerst vom menschlichen Körper hergenommen, und bezeichnen die drei Haupterscheinungen in der Körperwelt, Annährung, Berührung und Verlassung.

Oben und Unten sind bloß von unserm Körpern hergenommene Begriffe; denn wenn wir auf dem Kopfe gingen, so würde uns das oben seyn, was uns jetzt unten ist. Wir bezeichnen daher die Kopfberührung durch auf, die Seitenberührung durch an, und die Fußberührung durch unter: die Kopfannäherung durch über, die Seitenannäherung durch bei oder neben, und die Fußannäherung eben so wie die Berührung auch durch unter, vermuthlich weil wir mit den Füssen fast immer etwas berühren. Die Verlassung zu bezeichnen haben wir nur zwei eigentliche Präpositionen von und aus.

Zur allgemeinen Uebersicht hiervon dienet beiliegende Tabelle von den deutschen Präpositionen, auf die ich mich öfter beziehen werde, und mich auch jetzt in Ansehung der Präposition um beziehe, welche die Annäherung oder Berührung aller Horizontalseiten, oder aller möglichen Seiten einer Person oder eines Dinges bezeichnet: wenn ich also die Begriffe auf, an, unter, hinter, vor, oder über, bei, unter, hinter, vor, zusammen-


Der Mensch druͤckt in der Sprache der ganzen Natur sein Bild auf. Und die Begriffe von auf, an, unter, u.s.w. sind hoͤchstwahrscheinlich zuerst vom menschlichen Koͤrper hergenommen, und bezeichnen die drei Haupterscheinungen in der Koͤrperwelt, Annaͤhrung, Beruͤhrung und Verlassung.

Oben und Unten sind bloß von unserm Koͤrpern hergenommene Begriffe; denn wenn wir auf dem Kopfe gingen, so wuͤrde uns das oben seyn, was uns jetzt unten ist. Wir bezeichnen daher die Kopfberuͤhrung durch auf, die Seitenberuͤhrung durch an, und die Fußberuͤhrung durch unter: die Kopfannaͤherung durch uͤber, die Seitenannaͤherung durch bei oder neben, und die Fußannaͤherung eben so wie die Beruͤhrung auch durch unter, vermuthlich weil wir mit den Fuͤssen fast immer etwas beruͤhren. Die Verlassung zu bezeichnen haben wir nur zwei eigentliche Praͤpositionen von und aus.

Zur allgemeinen Uebersicht hiervon dienet beiliegende Tabelle von den deutschen Praͤpositionen, auf die ich mich oͤfter beziehen werde, und mich auch jetzt in Ansehung der Praͤposition um beziehe, welche die Annaͤherung oder Beruͤhrung aller Horizontalseiten, oder aller moͤglichen Seiten einer Person oder eines Dinges bezeichnet: wenn ich also die Begriffe auf, an, unter, hinter, vor, oder uͤber, bei, unter, hinter, vor, zusammen-

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[106/0110] Der Mensch druͤckt in der Sprache der ganzen Natur sein Bild auf. Und die Begriffe von auf, an, unter, u.s.w. sind hoͤchstwahrscheinlich zuerst vom menschlichen Koͤrper hergenommen, und bezeichnen die drei Haupterscheinungen in der Koͤrperwelt, Annaͤhrung, Beruͤhrung und Verlassung. Oben und Unten sind bloß von unserm Koͤrpern hergenommene Begriffe; denn wenn wir auf dem Kopfe gingen, so wuͤrde uns das oben seyn, was uns jetzt unten ist. Wir bezeichnen daher die Kopfberuͤhrung durch auf, die Seitenberuͤhrung durch an, und die Fußberuͤhrung durch unter: die Kopfannaͤherung durch uͤber, die Seitenannaͤherung durch bei oder neben, und die Fußannaͤherung eben so wie die Beruͤhrung auch durch unter, vermuthlich weil wir mit den Fuͤssen fast immer etwas beruͤhren. Die Verlassung zu bezeichnen haben wir nur zwei eigentliche Praͤpositionen von und aus. Zur allgemeinen Uebersicht hiervon dienet beiliegende Tabelle von den deutschen Praͤpositionen, auf die ich mich oͤfter beziehen werde, und mich auch jetzt in Ansehung der Praͤposition um beziehe, welche die Annaͤherung oder Beruͤhrung aller Horizontalseiten, oder aller moͤglichen Seiten einer Person oder eines Dinges bezeichnet: wenn ich also die Begriffe auf, an, unter, hinter, vor, oder uͤber, bei, unter, hinter, vor, zusammen-

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Zitationshilfe: Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 1, St. 2. Berlin, 1783, S. 106. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde0102_1783/110>, abgerufen am 21.11.2024.